Geschäftsbericht 2023

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Produktnachhaltigkeit

tesa

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Innovative Lösungen für mehr Nachhaltigkeit

Mit innovativen Produktlösungen wollen wir unseren Kund*innen technologischen Fortschritt bieten und zugleich einen aktiven Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Dazu setzen wir bei unseren Produkten und Verpackungen vermehrt recycelte und nachwachsende Rohstoffe ein. Unser Ziel bis 2030 ist es, dass 70 % der Materialien für unsere Produkte und Verpackungen aus recycelten oder biobasierten Stoffen bestehen. Zudem wollen wir den Einsatz von Lösemitteln in der Produktion weiter reduzieren und bis 2030 auf Lösemittel verzichten oder die Lösemittel vollständig wiedergewinnen. Neben der Produktentwicklung umfasst unser Verständnis von Produktnachhaltigkeit auch die Nutzungsphase bei unseren Kund*innen.

Mit unserem „Project Sustainability Assessment“ haben wir bereits 2020 ein Instrument etabliert, mit dem wir Projekte im Bereich der Produkt- und Technologieentwicklung frühzeitig auf ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit bewerten. Alle neuen Entwicklungsprojekte müssen das Assessment durchlaufen. Die Ergebnisse nutzen wir, um unser Entwicklungsportfolio weiter zu steuern.

Seit 2010 bieten wir unter der Submarke tesa ecoLogo unter anderem Kleberoller, Klebefilme, Packbänder, Klebestifte und Korrekturroller an, die aus überwiegend recycelten oder biobasierten Materialien hergestellt werden; auch die hierbei verwendeten Verpackungen sind überwiegend recycelt. Für dieses Sortiment wird bei der Herstellung zudem vollständig auf Lösungsmittel verzichtet. Das tesa ecoLogo Sortiment wird stetig durch neue Produkte ergänzt, wie im Berichtjahr durch den neuen tesafilm® Eco & Crystal. Das Produkt setzt erstmalig eine Trägerfolie ein, die zu 90 % aus nach Endverbrauch wiederaufbereiteten („post-consumer recycled“ – PCR) PET-Material besteht. Dieser Anteil ist gemäß UL 2809 Environmental Claim Validation Procedure (ECVP) zertifiziert.

Den gesamten Lebenszyklus im Blick

Zu den zentralen Ideen der Kreislaufwirtschaft gehören ein reduzierter Materialeinsatz, eine vermehrte Wiederverwendung und in letzter Instanz das Recycling. Wenn das Produkt oder einzelne Bestandteile recycelt oder weiterverwendet werden können, lassen sich damit an anderer Stelle wieder Ressourcen einsparen. Um dies zu erreichen, denken wir das Produktlebensende bereits in den frühen Entwicklungsstadien mit und investieren in weitere Forschung zu diesem Thema. Ein Fokus hierbei sind wieder lösbare Klebeverbindungen, die die Reparatur oder Wiederverwendung von verklebten Teilen erlauben.

Darüber hinaus analysieren wir, welchen CO2e-Fußabdruck unsere Produkte hinterlassen. Dafür haben wir im Berichtszeitraum unsere Datenbanken, in der alle wesentlichen Rohstoffe und Verpackungen mit primären oder sekundären Emissionsfaktoren verknüpft werden, kontinuierlich erweitert. Zusätzlich arbeiten wir an der weiteren Standardisierung und Validierung unserer Methodik. Dazu kooperieren wir unter anderem mit dem Verband der europäischen Klebebandindustrie (AFERA), der eine branchenweit harmonisierte Berechnung des CO2e-Fußabdrucks unterstützt.

Wir stehen auch mit unseren Lieferanten im Austausch, um durch Primärdaten die Genauigkeit unserer Berechnungen zu verbessern. Die zusammengetragenen Daten verwenden wir neben der internen Steuerung und Bilanzierung auch für Kund*inneninformationen. Im Berichtsjahr wurden zudem für verschiedene Produkte Lebenszyklusanalysen durchgeführt und von externen Partner*innen validiert. So konnten wir CO2e-Einsparungen bestätigen lassen für beispielsweise das in Hinblick auf zertifizierte Rohstoffe und 40 % CO2e-Einsparungen (cradle-to-gate inkl. Aufnahme biogenen Kohlenstoffs) überarbeitete doppelseitige Klebeband tesa® 4965.

Die Ergebnisse unserer Analysen nutzen wir auch, um relevante Emissionsquellen entlang der Wertschöpfungskette zu erkennen und unsere Emissionen gezielt durch geeignete Maßnahmen zu reduzieren.

Unser Verständnis von Produktnachhaltigkeit geht aber noch darüber hinaus. Ob in der Industrie, der Elektronikbranche oder der Wind- und Solarenergie: Ausgewählte Produkte können unsere Kund*innen beim effizienten Wirtschaften unterstützen und nachhaltige Technologien vorantreiben. So können unsere Klebelösungen ermöglichen, dass Produkte repariert oder wiederverwertet werden. Auf diese Weise können Kund*innen ihr Abfallaufkommen reduzieren und Treibhausgasemissionen sparen.

Papierprodukte aus zertifizierten Rohstoffen

Da wir für unsere Produkte und deren Verpackungen große Mengen Papier verwenden, achten wir auch hier auf Nachhaltigkeit und beziehen verstärkt Papier, das nach den Kriterien des Forest Stewardship Council® (FSC® C148769) zertifiziert ist. Die tesa SE ist seit 2019 FSC®-zertifiziert, ebenso wie unsere Produktionswerke in Suzhou, China, Concagno, Italien, Offenburg und Hamburg, Deutschland. Im Berichtsjahr wurden zudem acht europäische Vertriebsorganisationen zertifiziert.

Wir bringen außerdem neue Produkte mit FSC®-Zertifizierung auf den Markt – im Berichtsjahr ist die Anzahl der FSC®-zertifizierten Produkte auf 51 gestiegen.

Erster Schritt zum Einsatz von massenbilanzierten Rohstoffen

Wir haben mit dem Werk in Hamburg unseren ersten Standort nach dem Standard ISCC PLUS („International Sustainability and Carbon Certification“) zertifizieren lassen. Wir nutzen also – zusätzlich zum Einsatz von recycelten oder direkt biobasierten Rohstoffen – auch einen (Bio-) Massenbilanzsansatz. Gemäß dem ISCC-PLUS-Standard führen wir im Werk Hamburg unter Einhaltung einer zertifizierten und transparent nachvollziehbaren Produktkette („Chain-of-Custody“) gewisse Mengen an biobasierten Ausgangsstoffen, z. B. aus landwirtschaftlichen Abfällen, in den bisher fossilbasierten Produktionsprozess ein. Wir behalten damit Verfahren und Produkteigenschaften bei. Die Bilanzierung soll sicherstellen, dass die eingesetzten Mengen an nicht-fossilen Ausgangsstoffen über Lieferketten hinweg korrekt verbucht werden. Der Massenbilanzsansatz soll ermöglichen, fossile Ausgangsstoffe zunehmend durch biobasierte zu ersetzen, CO2e-Emissionen einzusparen und unsere Produktion nachhaltig zu transformieren. Für unser Produkt tesa® 4965 haben wir die Klebmasse auf ISCC-zertifizierte, massenbilanzierte Rohstoffe umgestellt. Zusammen mit dem Einsatz einer recycelten Trägerfolie führte dies zu einer CO2e-Einsparung von 40 % gegenüber dem Vorgängerprodukt. Dies wurde extern bestätigt und verifiziert. Die Details sind in einem Kundenbericht offengelegt.

Optimierte Verpackungen

Wir wollen Verpackungen über das Maß üblicher Optimierungen hinaus nachhaltiger gestalten. Das größte Potenzial zeigt sich derzeit bei Papier und Plastik. Bei faserbasierten Verpackungsmaterialien wie Papier und Kartonage ist es unser Ziel, bis 2025 eine Quote von 80 % FSC®-Zertifizierungen zu erreichen. Darüber hinaus wollen wir bis 2025 bei unseren Verpackungen 50 % weniger nicht recyceltes fossiles Plastik einsetzen (im Vergleich zu 2018). Im Berichtsjahr haben wir weitere Fortschritte in Richtung dieser Ziele verzeichnet. Im Werk Offenburg, Deutschland haben wir beispielsweise die eingesetzte Schrumpffolie aus Polyethylen (PE) auf 50 % PCR-Material umgestellt. Zudem wurden in den Werken Hamburg und Offenburg, Deutschland PE-Rollenverpackungsbeutel auf 80 % PCR-Material umgestellt sowie Folienschläuche auf 40 % PCR. In unserem Werk in Suzhou, China haben wir einen Kreislauf für Kunststoff-Endscheiben für den Rollentransport geschaffen, wobei die Endscheiben von unseren Kunden gesammelt, zurückgegeben und im Werk wieder eingesetzt werden.

CO₂e – (CO₂-Äquivalente)
Maßeinheit, um den Effekt verschiedener Treibhausgase zu vergleichen. Dabei wird die Menge eines Treibhausgases in die entsprechende Menge CO2 umgerechnet, die über einen gegebenen Zeitraum dieselbe Erwärmung bewirkt.
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