Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Aktionär*innen,
gemäß Gesetz, Deutschem Corporate Governance Kodex, Satzung und Geschäftsordnung überwachte der Aufsichtsrat den Vorstand und beriet ihn insbesondere zu seiner Strategie C.A.R.E.+ und zu Unternehmensplanung, Rechnungslegung, Geschäftsverlauf, Lage und Aussichten, Risikomanagement, internem Kontrollsystem sowie Compliance. Der Vorstand erstattete in und zwischen den Aufsichtsratssitzungen regelmäßig schriftlich und mündlich Bericht, insbesondere zu bedeutenden Vorfällen und Entwicklungen im Geschäft und Markt. Der Aufsichtsrat besprach und berücksichtigte auch externe Beurteilungen und Entwicklungen der guten Unternehmensführung im In- und Ausland.
Sitzungen wurden zwischen Vorstand und Aufsichtsrat eingehend vor- und nachbereitet sowie mit und zwischen Mitgliedern des Aufsichtsrats vor- und nachbesprochen. Sie wurden in Präsenz und als Video- bzw. Telefonkonferenz abgehalten. Einzelne Mitglieder nahmen an Präsenzsitzungen per Video oder Telefon teil. Für Entwürfe, Unterlagen und Kommentare gibt es eine geschützte elektronische Plattform.
Der Aufsichtsrat führte im Jahresverlauf eine Selbstbeurteilung (externe Effizienzprüfung) durch, zudem fanden Schulungen zu Nachhaltigkeit und Diversity & Inklusion statt.
Aufsichtsratsplenum
Der Aufsichtsrat tagte sechs Mal (fünf Präsenzsitzungen und eine Video- bzw. Telefonkonferenz). Regelmäßige Themen waren strategische Ausrichtung, Geschäftsentwicklung, Zwischenabschlüsse, Compliance, Vorstandsangelegenheiten und wichtige Einzelvorgänge. Beschlussvorschläge wurden eingehend geprüft und diskutiert. An den Sitzungen des Aufsichtsrats nahmen in der Regel alle Mitglieder des Vorstands teil. Ein Teil jeder Sitzung fand nur unter den Mitgliedern des Aufsichtsrats statt. Nach dem Themenkalender konzentrierten sich die Sitzungen am Jahresanfang auf den Jahresabschluss des Vorjahrs. In der Jahresmitte beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit strategischer Ausrichtung und Investitionsprojekten. Die Sitzungen am Jahresende konzentrierten sich auf die Planung für das Folgejahr, Investitionsprojekte sowie Vorstandsvergütung.
Am 3. Februar 2023 erörterte der Aufsichtsrat die Erreichung der Ziele des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022, setzte die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder fest und beschloss den Vergütungsbericht 2022. Zudem wurden die Qualifikationsmatrix für den Aufsichtsrat sowie die für den weiteren Jahresverlauf vorgesehene Selbstbeurteilung (Effizienzprüfung) besprochen.
Am 21. Februar 2023 befasste sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Entwicklung des Geschäfts im Geschäftsjahr 2022 nach Marken und Kategorien sowie Volumen und Mengen. Hierzu präsentierte der Vorstand detailliert wesentliche Finanzkennzahlen und Marktanteilsentwicklungen sowie Entwicklungen in Geschäftsbereichen und Regionen. Weitere Themen waren Diversity & Inklusion, Nachhaltigkeit, Investitionsprojekte sowie die Strategie für HR und Forschung und Entwicklung. Der Abschlussprüfer berichtete umfassend über Umfang, Schwerpunkte und Ergebnisse seiner Prüfung. Nach intensiver Diskussion billigte der Aufsichtsrat Jahres- und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht für AG und Konzern einschließlich der Erklärung zur Unternehmensführung sowie der zusammengefassten Nichtfinanziellen Erklärung der AG und des Konzerns. Er stellte damit den Jahresabschluss 2022 fest. Er erörterte die Berichte des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen sowie zu den übernahmerechtlichen Angaben und verabschiedete den Bericht des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung. Er stimmte dem Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 2022 zu. Nach Erläuterung der neuen gesetzlichen Regelungen zur Durchführung virtueller Versammlungen billigte er die Tagesordnung und die Beschlussvorschläge für die Onlinehauptversammlung am 13. April 2023. Zudem beschloss er den vom Nominierungsausschuss vorbereiteten Wahlvorschlag an die Hauptversammlung für die Wahl von Uta Kemmerich-Keil zur Anteilseignervertreterin im Aufsichtsrat.
Am 13. April 2023 befasste sich der Aufsichtsrat im Anschluss an die Hauptversammlung mit der laufenden Geschäftsentwicklung und einem Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023. Dazu präsentierte der Vorstand die Umsatz- und Marktanteilsentwicklung in verschiedenen Produktkategorien und Regionen. Zudem erläuterte der Vorstand die aktuellen Entwicklungen bei den Marken La Prairie und Chantecaille und berichtete über seine Strategie für die kommenden Jahre. Der Aufsichtsrat besprach sich zur bevorstehenden Selbstbeurteilung (Effizienzprüfung) und deren Ablauf. Schließlich beschloss er über Änderungen in der Zusammensetzung seiner Ausschüsse sowie die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer für die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts und die Prüfung der Abschlüsse für das Geschäftsjahr 2023 entsprechend der Entscheidung der Hauptversammlung.
In einer außerordentlichen Sitzung am 26. Mai 2023 befasste sich der Aufsichtsrat mit Vorstandsangelegenheiten.
Am 1. September 2023 erörterte der Aufsichtsrat die Geschäftsentwicklung anhand von Berichten über ausgewählte Themen der Vorstandsressorts. Im Besonderen ließ sich der Aufsichtsrat zur Geschäftsentwicklung sowie den weiteren Plänen in den Emerging Markets sowie bei Chantecaille berichten. Der Vorstand präsentierte seine Entwicklung einer neuen Vorstandsstrategie durch Schärfung bestimmter Aspekte der Strategie C.A.R.E.+ und ein Update zu den zahlreichen Investitionsprojekten im Unternehmen sowie einen Bericht zur Geschäftsentwicklung bei tesa. Der Aufsichtsrat beschloss über den Prüfungsauftrag für den Nichtfinanziellen Bericht 2023 und erklärte sein grundsätzliches Einverständnis mit der Auswahl des neuen Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2024.
Am 1. Dezember 2023 erörterte der Aufsichtsrat anhand der Finanzkennzahlen sowie der Marktanteilsentwicklungen nach Regionen, Marken und Kategorien die Geschäftsentwicklung des Konzerns bis Ende Oktober. Er erhielt vom Vorstand, der über Einzelaspekte seiner Tätigkeit berichtete, zudem einen Ausblick auf das Jahr 2024. Der Aufsichtsrat befasste sich mit der Auswertung der im Jahresverlauf durchgeführten Selbstbeurteilung (Effizienzprüfung). Er stimmte Investitionsprojekten zu, billigte die Unternehmensplanung 2024 und beschloss die Entsprechenserklärung für das Geschäftsjahr 2023 gemäß Deutschem Corporate Governance Kodex. Schließlich legte er Ziele und Zielgesamtvergütung für die Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2024 fest und bestätigte deren Angemessenheit.
Im Februar 2024 erörterte der Aufsichtsrat die Erreichung der Ziele des Vorstands für das Geschäftsjahr 2023 und beschloss die Gesamtvergütung. Er konkretisierte Jahresziele. Er billigte den Jahres- und Konzernabschluss sowie die dazugehörigen Berichte und stimmte den Beschlussvorlagen zur Hauptversammlung am 18. April 2024 zu.
Ausschüsse
Der Aufsichtsrat bereitet seine Arbeit in sechs Ausschüssen vor; in Einzelfällen können sie anstelle des Aufsichtsrats entscheiden. Die Ausschussvorsitzenden berichteten dem Aufsichtsrat regelmäßig und ausführlich über die Ausschussarbeit. Der Vermittlungsausschuss trat im Geschäftsjahr 2023 nicht zusammen.
Der Präsidialausschuss (fünf Sitzungen, jeweils in Präsenz) befasste sich mit der Geschäftsentwicklung, der Vorstandsvergütung und anderen Vorstandsangelegenheiten sowie mit einzelnen bedeutenden Geschäftsvorfällen. Er bereitete die Plenumssitzungen vor und nach.
Der Prüfungsausschuss (sieben Sitzungen, davon sechs in Präsenz und eine als Video- bzw. Telefonkonferenz) behandelte insbesondere die Vorprüfung der Jahres- und Zwischenabschlüsse sowie des zusammengefassten Lageberichts, den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands, Unabhängigkeit und Beauftragung des Abschlussprüfers, Schwerpunkte und gesetzliche Neuerungen bei der Abschlussprüfung. Er machte dem Aufsichtsrat einen Vorschlag für die Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung und ließ sich vom Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse der Abschlussprüfung sowie der prüferischen Durchsicht des Halbjahresberichts 2023 und andere Prüfungsthemen informieren. Der Ausschuss befasste sich zudem mit Inhalt und Prüfung der zusammengefassten Nichtfinanziellen Erklärung. Der Ausschuss, an dessen Sitzungen zu Prüfungsthemen auch der Abschlussprüfer teilnahm, befasste sich regelmäßig mit der Geschäftsentwicklung. Weitere Gegenstände der Diskussion waren Risikomanagement, Konzernrevision, Nachhaltigkeitsberichterstattung, das Auswahlverfahren zur Neuvergabe der Abschlussprüferleistungen, Cyber Security, Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz sowie der Umfang der durch den Abschlussprüfer durchgeführten Nichtprüfungsleistungen.
Der Finanzausschuss (vier Sitzungen, jeweils in Präsenz) beschäftigte sich insbesondere mit den Kapitalanlagen und der Anlagestrategie. Er ließ sich regelmäßig zu Investitionsprojekten berichten. Weitere Themen waren Hinweisgeberschutz und Lieferkettensorgfaltspflichten sowie Venture Capital und Compliance.
Der Personalausschuss (zwei Sitzungen, jeweils in Präsenz) befasste sich mit der langfristigen Planung von Positionen im und unterhalb des Vorstands. In diesem Zusammenhang thematisierte er Talentakquisition, -entwicklung und -management. Zudem beschäftigte er sich mit Diversity & Inklusion.
Der Nominierungsausschuss (zwei Sitzungen, davon eine in Präsenz und eine als Video- bzw. Telefonkonferenz) beschloss unter Berücksichtigung der Ziele des Aufsichtsrats für seine Zusammensetzung, des Kompetenzprofils sowie der sonstigen Anforderungen aus Gesetz und Deutschem Corporate Governance Kodex seine Empfehlung an das Aufsichtsratsplenum für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung am 13. April 2023. Zudem befasste sich der Ausschuss mit der anstehenden Neuwahl der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat auf der Hauptversammlung 2024.
Die Teilnahmequote an den Sitzungen betrug im Plenum ca. 94 %, im Präsidialausschuss 95 %, im Prüfungsausschuss ca. 97 %, sowie im Finanz-, Personal- und Nominierungsausschuss jeweils 100 %. Soweit Mitglieder nicht an allen Sitzungen teilnahmen, betrug die Teilnahmequote im Plenum ca. 83 % für Reiner Hansert, Wolfgang Herz, Manuela Rousseau und Kirstin Weiland, im Präsidialausschuss 80 % für Manuela Rousseau sowie im Prüfungsausschuss ca. 86 % für Frédéric Pflanz. Es gab keine Anhaltspunkte für Interessenkonflikte von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern. Nachdem sie mit Wirkung zum 1. August 2022 zunächst gerichtlich bestellt worden war, wurde Uta Kemmerich-Keil auch durch die Hauptversammlung am 13. April 2023 zur Nachfolgerin für Martin Hansson gewählt.
Abschlüsse und Abschlussprüfung
Der Jahresabschluss wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs aufgestellt, der Konzernabschluss nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und unter Berücksichtigung der anwendbaren Interpretationen des IFRS Interpretations Committee sowie nach den ergänzend anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften. Der Abschlussprüfer prüfte den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2023 und den zusammengefassten Lagebericht von AG und Konzern sowie die zusammengefasste Nichtfinanzielle Erklärung der AG und des Konzerns. Der Abschlussprüfer erteilte uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Zum Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (§ 312 AktG) wegen der Mehrheitsbeteiligung der maxingvest GmbH & Co. KGaA, Hamburg, bestätigte der Abschlussprüfer nach pflichtmäßiger Prüfung und Beurteilung, dass dessen tatsächliche Angaben richtig sind, bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war und bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die des Vorstands sprechen.
Der Aufsichtsrat erhielt unmittelbar nach Aufstellung den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht von AG und Konzern einschließlich der zusammengefassten Nichtfinanziellen Erklärung der AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2023, den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers. Der Aufsichtsrat erhielt und erörterte vorab Entwürfe der vorläufigen Abschlussunterlagen. Der Abschlussprüfer nahm an den Beratungen des Aufsichtsrats über den Jahresabschluss für AG und Konzern teil und stellte die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung im Prüfungsausschuss und im Aufsichtsrat vor. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhob der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht, die zusammengefasste Nichtfinanzielle Erklärung der AG und des Konzerns, den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen einschließlich der Schlusserklärung des Vorstands und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers. In einer ordentlichen Sitzung am 23. Februar 2024 schloss sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Abschlussprüfung an und billigte die Abschlüsse der AG und des Konzerns zum 31. Dezember 2023; damit ist der Jahresabschluss der Beiersdorf AG festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands stimmte der Aufsichtsrat zu.
Für seine ganze Amtszeit 2019–2024 und insbesondere für das Geschäftsjahr 2023 dankt der Aufsichtsrat allen weltweit: den privaten und geschäftlichen Kund*innen, die Beiersdorf kritisch-loyal zur Bestleistung herausfordern; den Beiersdorfer*innen, die sich diesen Herausforderungen froh und erfolgreich stellen; den Geschäftspartner*innen, die in widrigen Zeiten – viel mehr mit als gegen uns – eine hervorragende Leistung für unsere Kund*innen sicherstellen; unseren loyalen Aktionär*innen. Allen ist zu danken. Amtszeit und Geschäftsjahr waren geprägt von Unsicherheiten. Das bleibt so. Unser aller Aufgabe ist und bleibt Beiersdorfs sichere Bestleistung an Verbraucher*innen, jederzeit und überall. Beiersdorf bewies auch 2023, das verlässlich zu können. Für ein wieder außerordentlich erfolgreiches Jahr im schwierigen Umfeld nach 2019 verdienen alle engagierten Beiersdorfer*innen weltweit besonders Dank und Anerkennung. Dankeschön seitens des Aufsichtsrats und für alle Aktionäre!
Hamburg, 23. Februar 2024
Für den Aufsichtsrat
Reinhard Pöllath
Vorsitzender