Geschäftsbericht 2023

Geschäftsbericht 2023

Klimaschutz

Wir sehen den Klimawandel als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit an. Risiken und Chancen, die sich aus dem Klimawandel ergeben, beeinflussen daher unsere Geschäftsstrategie und unser unternehmerisches Handeln.

Über das integrierte Risikomanagement erfassen und steuern wir die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken – beispielsweise Auswirkungen auf Rohstoffpreise und Materialverfügbarkeiten oder die Einführung neuer fiskalischer Instrumente – ebenso wie die entsprechenden Maßnahmen zur Risikominimierung. 2023 wurde das Thema „Auswirkungen des Klimawandels auf die Lieferkette“ erstmals als strategisches Risiko im konzernweiten Risikomanagementsystem aufgenommen. Dieses Risiko wurde vom Risk Board bestätigt und entsprechende Maßnahmen festgelegt.

Im Berichtsjahr aktualisierte der Unternehmensbereich Consumer außerdem seine Analyse der klimabedingten physischen und transitorischen Risiken sowie Chancen. Grundlage dafür waren die Empfehlungen der „Task Force on Climate-Related Financial Disclosures“ (TCFD) auf Basis des „Net Zero Emissions by 2050 Scenario“ (NZE) der International Energy Agency (IEA). Damit haben wir den Umfang der Analyse – unter anderem um die Betrachtung von potenziellen Risiken weiterer Standorte – erweitert. Eine Zusammenfassung der TCFD-relevanten Informationen ist in einem separaten Dokument auf unserer Internetseite abrufbar. Eine detaillierte Beschreibung unseres Risikomanagements findet sich im zusammengefassten Lagebericht im Kapitel „Risikobericht“.

Der Klimaschutz ist ein zentrales Handlungsfeld in den Nachhaltigkeitsstrategien der Unternehmensbereiche Consumer und tesa. Die CO2e-Reduktionsziele sind fest in den Vorstandszielen verankert. Die erforderlichen Aktivitäten zur Erreichung unserer Klimaambitionen werden auch in der Finanz- und Investitionsplanung berücksichtigt. Sowohl der Sustainability Council im Unternehmensbereich Consumer als auch das Global Executive Committee bei tesa sind dafür verantwortlich, klimabezogene Entscheidungen zu überwachen. Schwerpunkte sind hierbei, die Strategien weiterzuentwickeln, die Fortschritte bei der Erreichung der Klimaziele zu überprüfen und die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen voranzutreiben. Auch das Executive Committee bei Beiersdorf befasst sich regelmäßig mit den Plänen und Fortschritten der Klimastrategie.

Für den Unternehmensbereich Consumer hat der Sustainability Council 2022 Ziele verabschiedet, die auf einzelne Produktkategorien ausgerichtet sind. Dementsprechend leitete der Sustainability Council im Berichtsjahr weitere Maßnahmen ein, um sicherzustellen, dass der Unternehmensbereich seine Ziele erreicht.

Unsere Klimaziele

Beiersdorf hat sich bereits 2020 zu ambitionierten Klimazielen verpflichtet, die für beide Unternehmensbereiche, Consumer und tesa, gelten: Bis 2025 wollen wir eine absolute Reduktion der energiebezogenen Scope–1- und Scope–2-Emissionen1 um 30 % (im Vergleich zu 2018) erreichen. Indirekte Treibhausgas-(THG)-Emissionen entlang unserer Wertschöpfungskette (Scope–3-Emissionen) sollen bis 2025 um 10 % reduziert werden. Die „Science Based Targets initiative“ (SBTi) hat bestätigt, dass die Klimaziele mit dem 1,5-Grad-Szenario des Pariser Klimaabkommens im Einklang stehen. Der Unternehmensbereich Consumer hat sich die zusätzlichen Ziele gesetzt, bis 2025 die absoluten Scope–3-Emissionen um 30 % gegenüber 2018 zu reduzieren und für alle Produktionszentren bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen.

Auch tesa plant bis 2030 eine klimaneutrale Produktion. Außerdem sollen die Scope–3-Emissionen bis 2030 um absolut 20 % gegenüber 2018 reduziert werden.

Im Hinblick auf unsere Klimaziele verzeichneten wir erneut Fortschritte: Die absoluten Scope–1- und Scope–2-Emissionen im Bereich Consumer konnten gegenüber dem Basisjahr 2018 um 40 % und bei tesa um 38 % gesenkt werden. Dies führte insgesamt zu einer Reduktion der absoluten Scope–1- und Scope–2-Emissionen um 39 %. Damit erreichen wir unser Scope 1- & 2-Emissionsziel auf Gruppenebene für 2025 frühzeitig. Die absoluten Scope–3-Emissionen2 des Unternehmensbereichs Consumer wurden im gleichen Zeitraum um 18 % reduziert.

Im Jahr 2023 haben wir uns das Ziel gesetzt bis 2045 Netto Null Emissionen zu erreichen. Da wir unser Scope 1- & 2-Ziel für 2025 bereits erreicht haben, haben wir in diesem Zusammenhang auch unser kurzfristiges Klimaziel aktualisiert. Damit verpflichtet sich der Beiersdorf Konzern zu den folgenden Zielen, die Anfang 2024 von der SBTi validiert wurden:

  • Bis 2032 wollen wir die absoluten Scope–1- und Scope–2-Emissionen um 70 % und die absoluten Scope–3-THG-Emissionen3 um 40 % zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2018.
  • Bis 2045 wollen wir die absoluten Scope–1, 2 und 3-Emissionen um 90 % reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2018.

2020 erreichten wir unser Ziel, zu 100 % Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. Dies gilt nach wie vor weltweit für alle Büro- und Produktionsstandorte von tesa und Consumer, für die Daten erfasst werden.4

Klimadaten: Energie, Scope–1-, Scope–2- und Scope–3-Emissionen

Wir erfassen, konsolidieren und analysieren unsere Energieverbräuche, um unsere weltweiten THG-Emissionen zu ermitteln. Durch die kontinuierliche Erhebung dieser Daten überprüfen wir die Wirksamkeit unserer durchgeführten Maßnahmen und identifizieren zukünftige Einsparpotenziale.

Unsere THG-Emissionen berechnen wir nach den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol). Das GHG Protocol erlaubt unterschiedliche Konsolidierungsansätze für die Berechnung von Scope–1- und Scope–2-Daten. Wir haben den Ansatz der operativen Steuerung zur Konsolidierung unserer Emissionsberechnung gewählt.

Die Grundlage für die Berechnung bilden überwiegend die Emissionsdaten des „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) sowie die Emissionsfaktoren unserer Energieversorger und der IEA. Weitere Emissionen wie Dampf aus Fernwärme berechnen wir unter Verwendung der Emissionsfaktoren, die durch die Datenbank „GaBi“ und das britische Umweltministerium „Department for Environment, Food & Rural Affairs“ (Defra) zur Verfügung gestellt werden.

Sofern an unseren eigenen Standorten Biogas eingesetzt wird, werden die biogenen Emissionen außerhalb von Scope 1 separat berichtet und nicht unter Scope 1 erfasst. Die in diesem Zusammenhang erworbenen Biogas-Zertifikate sind international anerkannt und sollen eine Doppelzählung von Treibhausgasreduktionen in der gesamten Wertschöpfungskette verhindern. Sie basieren auf einem Massenbilanzansatz, bei dem das Biogas nicht physisch bezogen wird, sondern durch den Kauf von Zertifikaten sichergestellt wird, dass das Gas in das europäische Gasnetz eingespeist wird. Nach momentanem Stand hat das GHG Protocol noch keine klaren Vorgaben zur Berücksichtigung derartiger Zertifikate veröffentlicht. Wir überwachen entsprechende Standards für die Biogas-Bilanzierung genau und sind uns bewusst, unsere Berichterstattung anzupassen, wenn sich die bestehenden Standards weiterentwickeln werden und neue Standards publiziert werden.

Der Unternehmensbereich Consumer erhebt Energieverbrauchsdaten an allen Produktionsstandorten, in unseren eigenen Lagern und in unseren Büros ab 50 Mitarbeitenden (in Vollzeitäquivalenten). tesa erhebt die Energieverbrauchsdaten für alle nach ISO 14001 zertifizierten Standorte. Dies umfasst sechs Produktionsstandorte sowie die Hauptzentrale.

Seit 2022 beziehen wir auch die Emissionsdaten unserer Beteiligung NIVEA-KAO in die Berechnung für die Scopes 1 bis 3 mit ein. Für die Scope–1- und Scope–2-Emissionen verwenden wir Primärdaten von NIVEA-KAO; diese sind in den Kennzahlen seit 2022 berücksichtigt.

Kennzahlen

 

 

Unternehmensbereich

 

2018 (Basisjahr)

 

2021

 

2022

 

2023

Scope-1-Emissionen (t CO2e)

 

Beiersdorf Konzern

 

99.048

 

99.693

 

90.358

 

77.480

 

 

Consumer

 

43.409

 

41.320

 

39.5062

 

34.049

 

 

tesa

 

55.639

 

58.373

 

50.852

 

43.431

Scope-2-Emissionen (t CO2e)1,2

 

Beiersdorf Konzern

 

30.071

 

1.582

 

1.322

 

1.552

 

 

Consumer

 

15.820

 

1.582

 

1.314

 

1.536

 

 

tesa

 

14.251

 

0

 

8

 

16

Scope-1- und Scope-2-Emissionen (t CO2e)

 

Beiersdorf Konzern

 

129.119

 

101.275

 

91.680

 

79.032

 

 

Consumer

 

59.229

 

42.902

 

40.820

 

35.585

 

 

tesa

 

69.890

 

58.373

 

50.860

 

43.447

Biogene Scope-1-Emissionen

 

Beiersdorf Konzern

 

0

 

2.270

 

9.124

 

10.983

 

 

Consumer

 

0

 

0

 

1.078

 

3.239

 

 

tesa

 

0

 

2.270

 

8.046

 

7.744

Gesamt-Energieverbrauch (GWh)2

 

Beiersdorf Konzern

 

668

 

684

 

672

 

612

 

 

Consumer

 

341

 

340

 

334

 

320

 

 

tesa

 

327

 

344

 

338

 

292

1

Die in diesem Abschnitt dargestellten Scope-2-Emissionen basieren auf der „market-based“-Methode.

2

Rückwirkende Anpassung der Daten aufgrund der Einbeziehung der neu erworbenen Produktionsstätte von La Prairie in Berneck.

Scope–3-Emissionen identifizieren

Entlang unserer Wertschöpfungskette entstehen ebenfalls Emissionen, beispielsweise durch den Bezug von Waren und Dienstleistungen oder Transportaktivitäten. Diese werden als Scope–3-Emissionen bezeichnet. Der Unternehmensbereich Consumer hat auf Basis eines Input-Output-Modells die relevantesten Kategorien für die Scope–3-Emissionen5 identifiziert. Das Input-Output-Modell bewertet Ressourcenverbräuche und Umweltbelastungen in der gesamten Lieferkette auf Basis internationaler Statistiken und Datenbanken. Folgende Kategorien haben wir für den Unternehmensbereich Consumer als wesentlich festgelegt: Verpackungsmaterialien, Rohmaterialien für Produktformeln, Fertigwarenhersteller, eingekaufte Transportdienstleistungen, Lagerung und Geschäftsreisen. Mit dieser Auswahl decken wir mehr als zwei Drittel unserer gesamten Scope–3-Emissionen im Basisjahr ab, was den Anforderungen der SBTi entspricht. Die entsprechenden Kennzahlen im Bereich Scope–3-Emissionen finden sich im Unterkapitel „Consumer“.

Zusätzlich zur Nichtfinanziellen Erklärung legen wir im Rahmen einer jährlichen Befragung der Organisation CDP unsere Managementansätze und Daten zum Themenbereich Klima offen. Die Organisation beurteilt daraufhin unter anderem unsere klimabezogene Strategie und deren Wirksamkeit auf einer Skala von der Bestnote „A“ bis „D−“. Bei der CDP-Bewertung innerhalb des „Climate Change Program“ erhielt der Unternehmensbereich Consumer 2023 die Bewertung „A“ und der Unternehmensbereich tesa die Bewertung A−.

Consumer

Consumer

Verbesserung der Scope–3-Kalkulationen

Für alle festgelegten Kategorien innerhalb unserer Zielsetzung haben wir Berechnungsmethoden entwickelt, die auf genauere Daten zurückgreifen, sofern diese vorhanden sind. Dadurch ist eine bessere Fortschrittskontrolle unserer Reduktionsmaßnahmen möglich. Der Hauptanteil unserer Scope–3-Emissionen entsteht bei den Vormaterialien und Herstellungsprozessen der Verpackungen6 und Rohmaterialien, die wir für unsere Produkte benötigen. Die Kalkulation dieser THG-Emissionen basiert auf Primärdaten für den Materialverbrauch und sekundären Emissionsfaktoren auf der Grundlage von Lebenszyklusdatenbanken. Im Rahmen der Scope–3-Kalkulationen arbeiten wir mit Dienstleistern zusammen, um weitere und verbesserte Emissionsfaktoren für Lebenszyklusanalysen zu erheben.

Im Laufe des Berichtsjahres haben wir die Digitalisierung des Bereichs Nachhaltigkeit weiter ausgebaut. So haben wir weitere Analysetools integriert und sowohl Rahmen als auch Detaillierungsgrad der Berichterstattung weiter verbessert. So können wir wesentliche Kennzahlen wie CO2e-Emissionen oder Kennzahlen in den Bereichen Kunststoffverpackungen und Rohstoffe während des gesamten Jahres auswerten und frühzeitig – wenn nötig – Maßnahmen zur Erreichung unserer Emissionsreduktionsziele ableiten.

Die Berechnung der Emissionen unserer ausgelagerten Produktion und Lagerung erfolgt anhand von Abfragen bei Lieferbetrieben aus den Bereichen Fertigwaren und Lagerung.7 Es wurden Daten zum Energieverbrauch sowie Emissionsfaktoren für eingekauften Strom erhoben. Die Daten sind auf die für uns produzierten Produktmengen bzw. Warenumschläge bezogen. Die Kalkulationsmethodik zu den THG-Emissionen ist deckungsgleich mit der Scope–1- und Scope–2-Kalkulation für unsere eigenen Standorte. 2023 konnten wir 86 % unserer ausgelagerten Fertigwarenproduktion und 85 % unserer Lagertätigkeiten über die durchgeführte Abfrage abdecken. Die Werte der folgenden Tabelle sind hochgerechnete Emissionswerte, um alle Zulieferbetriebe und die Lagerhaltung abzudecken.

Zur Berechnung der globalen vor- und nachgelagerten transportbedingten THG-Emissionen verwenden wir überwiegend das Tool „EcoTransIT“ nach der europäischen Norm DIN EN 16258. Daten zu Entfernungen, Ladelasten und den verschiedenen Verkehrsmitteln werden aus dem Logistiknetzwerk gewonnen.

Die Emissionen, die aus dem Transport unserer Produkte mittels Seefracht resultieren, sind zu 86 % biogenen Ursprungs. Dies stellen wir durch den Kauf von Treibstoffzertifikaten sicher. Die Treibstoffzertifikate basieren auf einem Massenbilanzansatz. Das heißt: Es wird angestrebt, die eingesetzte Menge an Biotreibstoff in der globalen Seefrachtindustrie zu erhöhen. Denn noch lässt sich nicht zuverlässig nachverfolgen, ob die Schiffe, die unsere Produkte transportieren, tatsächlich mit Biokraftstoff betrieben werden. Insgesamt zielt Beiersdorf darauf ab, die Transformation hin zu einem emissionsärmeren Logistiknetzwerk voranzutreiben.

Um die Emissionen durch Geschäftsreisen zu ermitteln, werden die Informationen über Entfernungen und Verkehrsmittel aus unserem Reisemanagementsystem exportiert oder direkt von unseren Tochtergesellschaften gemeldet. Für die über unser Reisemanagementsystem erfassten Daten berechnen wir die Emissionen nach der Methodik des Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) unter Berücksichtigung eines „Radiative Forcing Index (RFI)“-Faktors von zwei für Geschäftsflüge. Im Falle direkt gemeldeter Geschäftsreisedaten berechnen wir die Emissionen auf der Grundlage der IEA-Daten. Im Vergleich zu 2018 sind unsere Scope–3-Emissionen im Bereich Geschäftsreisen um 25 % zurückgegangen.

Die miteinbezogenen Scope–3-Emissionen unserer Mehrheitsbeteiligung NIVEA-KAO ermitteln wir anhand der Ergebnisse von Lebenszyklusanalysen (LZA), die wir 2022 und 2023 für bestimmte Referenzprodukte durchführten. Die Schätzung der Emissionen für die vorherigen Jahre erfolgte auf Grundlage der verkauften Menge an Referenzprodukten. Die Rohstoff- und Verpackungsemissionen von NIVEA-KAO werden gemäß der Materialliste der Referenzprodukte und den LZA-Emissionsfaktoren berechnet. Für die vorgelagerten Transportemissionen der Mehrheitsbeteiligung berücksichtigen wir das Produktgewicht, die durchschnittliche Transportentfernung und die Emissionsfaktoren der Verkehrsträger. Die kalkulierten Emissionen sind in den jeweiligen nachstehenden Scope–3-Kategorien enthalten.

Scope-3-Treibhausgasemissionen Consumer1(in t CO2e)

 

 

Bereich

 

2018 (Basisjahr)

 

2021

 

2022

 

2023

Kategorie 1: eingekaufte Güter und Dienstleistungen2

 

Verpackung

 

440.707

 

396.817

 

373.213

 

365.529

 

Rohmaterialien

 

542.883

 

492.991

 

476.948

 

458.672

 

Fertigwarenhersteller

 

36.945

 

16.557

 

14.232

 

15.352

Kategorie 4: Transport und Verteilung (vorgelagert)3

 

Fertigwarentransport

 

134.659

 

130.906

 

129.751

 

128.876

 

Lagerung

 

11.705

 

2.283

 

2.087

 

2.160

 

Reduktion durch den Erwerb von Zertifikaten für Biokraftstoffe

 

0

 

–8.800

 

–10.600

 

–11.162

Kategorie 6: Geschäftsreisen4

 

Geschäftsreisen

 

19.709

 

2.677

 

8.982

 

14.859

Summe Scope-3-Emissionen ohne Berücksichtigung von Zertifikaten für Biokraftstoffe

 

 

 

1.186.608

 

1.042.233

 

1.005.213

 

985.177

Summe Scope-3-Emissionen unter Berücksichtigung von Zertifikaten für Biokraftstoffe

 

 

 

1.186.608

 

1.033.433

 

994.613

 

974.015

1

Die Kategorien werden durch das GHG Protocol definiert.

2

Die Emissionsdaten für Verpackungen und Rohstoffe für 2018, 2021 und 2022 wurden aufgrund aktualisierter Stammdaten und der Einbeziehung der neuesten Emissionsdaten des 6. IPCC Assessment Reports angepasst. Zudem wurden die Daten für La Prairie um Verpackungen für 2018, 2021 und 2022 ergänzt. Coppertone ist in diesen Zahlen nicht enthalten. Die Daten für Fertigwarenhersteller wurden auf Grundlage von Ausgaben extrapoliert, die Daten für 2021 wurden aufgrund einer Datenkorrektur angepasst.

3

Die Daten für die Lagerung wurden auf der Basis der einlagerten Paletten extrapoliert. Die Transportdaten wurden für 2018 aufgrund einer Datenkorrektur angepasst.

4

Die Geschäftsreisen wurden rückwirkend für 2018, 2021 und 2022 angepasst, da La Prairie miteinbezogen wurde.

Wandel in Richtung Klimaneutralisierung

Um das langfristige Net-Zero-Ziel zu erreichen, haben wir für die Transformationsphase einen Klimaneutralisierungsplan erstellt. Unser „Climate Neutralization Framework“ beschreibt den gesamten Neutralisierungsprozess für ausgewählte Produkte und wurde auf der Grundlage der Prinzipien und Anforderungen der international anerkannten Norm PAS 2060 entwickelt. TÜV Rheinland hat die Methodik geprüft und verifiziert, dass Beiersdorf den internationalen Standards und einem wissenschaftsbasierten Ansatz folgt.

Klimaneutralisierung besteht bei uns aus drei Schritten. Der erste Schritt lautet „Messen“: Alle THG-Emissionen werden in Übereinstimmung mit dem GHG Protocol quantifiziert. Der zweite Schritt ist „Reduzieren“: Er spiegelt sich in unseren ambitionierten Klimazielen wider, die sich an den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius orientieren. Wir konzentrieren uns bei unseren Aktivitäten und unseren Ressourcen hauptsächlich auf die Erreichung dieser Reduktionsziele. Der dritte Schritt heißt „Neutralisieren“: Um bereits in der Übergangsphase zur Erreichung des Net-Zero-Ziels zusätzliche CO2e-Speicherpotenziale zu erschließen, investieren wir in zertifizierte Klimaprojekte, um die verbleibenden Emissionen zu neutralisieren. Damit wir weltweit einen Net-Zero-Zustand erreichen, müssen wir unvermeidbare Emissionen durch die Entnahme von Treibhausgasen aus der Atmosphäre ausgleichen.

Da wir unsere THG-Bilanzierungs­methoden im vorstehenden Abschnitt ausführlich dargelegt haben, werden wir im Folgenden den zweiten und dritten Schritt fokussieren.

Emissionsreduktion in unserem Betrieb

Gerade an unseren Produktionsstandorten lassen sich energiebezogene Emissionen noch weiter reduzieren und die Energieeffizienz steigern. Unser Ziel ist es, bis 2030 alle Produktionsstätten klimaneutral zu betreiben. Dafür setzen wir auf verschiedene Maßnahmen:

Um die Standorte klimaneutral zu betreiben, wollen wir bis 2030 den Einsatz von fossilen Brennstoffen reduzieren. Insbesondere vor dem Hintergrund der geopolitischen Situation im Jahr 2022 und der damit einhergehenden Energiekrise haben wir uns vorgenommen, in Europa unabhängig von Erdgas zu wirtschaften. Hierfür greifen wir auf verschiedene Alternativen zurück. Einige vorübergehende Alternativlösungen – etwa dieselbetriebene Dampferzeuger, die wir in unserer Produktion installiert haben – werden genutzt, um genügend Kapazitäten sicherzustellen, wenn es zu gesetzlich angeordneten Beschränkungen des Erdgasverbrauchs kommt. Diese Systeme benötigen jedoch andere fossile Brennstoffe und sind nicht langfristig mit unserem Bestreben nach klimaneutralen Standorten vereinbar. Daher setzt Beiersdorf vermehrt nachhaltigere Lösungen ein: Dazu gehören zwei elektrische Dampferzeuger für das bestehende Technikum an der Konzernzentrale sowie je ein Wärmepumpensystem für Wasserkühlung und Gebäudeheizung in den Produktionswerken Argentona, Spanien und Hamburg, Deutschland. Durch die Wärmepumpenlösung wird der Standort in Argentona 2024 zu unserem ersten kohlenstoffneutralen Produktionswerk in Spanien und gleichzeitig zum ersten Werk von Beiersdorf, das unabhängig von jeglichen direkten Brennstoffen ist und nur Elektrizität benötigt.

Um Emissionen zu verringern, erneuern wir nicht nur unsere technischen Anlagen. Energiesparmaßnahmen tragen ebenfalls dazu bei, den Brennstoff- und Stromverbrauch zu senken – etwa indem wir Gebäude weniger stark heizen und die Beleuchtung reduzieren.

Über die Nutzung von 100 % eingekauftem Ökostrom hinaus haben wir an 14 unserer Produktions- und Bürostandorte Fotovoltaik-Anlagen installiert, mit denen wir einen Teil unseres Strombedarfs decken. Die Anlagen haben im Berichtsjahr weltweit 7.100 MWh erzeugt. Zudem unterstützt unsere 2020 ins Leben gerufene Initiative „Sustainability in Manufacturing“ die Zielerreichung in den Bereichen Klima, Abfall und Wasser bis 2025. Die Initiative bezieht alle 15 Produktionsstandorte weltweit mit ein. Das zuständige Projektteam schlüsselt die Unternehmensziele nach Produktionsstandorten auf, analysiert die Energieverbräuche und leitet daraus notwendige Maßnahmen ab. Lokal gewonnene Erkenntnisse werden in Form von Best-Practice-Beispielen innerhalb unseres internationalen Netzwerks ausgetauscht und dort, wo es sinnvoll erscheint, auch für andere Standorte angewendet.

Energieeffiziente, moderne Gebäude und Produktionsstandorte tragen dazu bei, unsere Klimaziele zu erreichen. Beim Bau eines neuen bzw. bei der Umgestaltung eines bestehenden Gebäudes betrachten wir dessen gesamten Lebenszyklus und setzen gezielt auf nachhaltige Energiekonzepte. Bei unseren Neubau- und Erweiterungsprojekten streben wir eine Zertifizierung nach dem „Leadership in Energy and Environmental Design“ (LEED) an. Dies gilt auch für unsere im Berichtsjahr fertiggestellte Konzernzentrale in Hamburg-Eimsbüttel. Neben dem Gütesiegel LEED haben wir die Zielsetzung in 2024 für das mehr als 100.000 Quadrat große Gebäude auch eine Zertifizierung nach dem „WELL Building Standard“ zu erreichen.

Auch für den neuen Produktionsstandort in Leipzig, Deutschland planen wir eine LEED-Nachhaltigkeitszertifizierung. In diesem Rahmen werden neben der Implementierung energieeffizienter Prozesse auch die Fassaden und Dächer des Gebäudes begrünt sowie Fotovoltaik-Module installiert.

Für bestehende Werke ersetzen wir ebenfalls zunehmend die fossilen Brennstoffe: Als erstes Beiersdorf Werk bezieht der Standort in Berlin, Deutschland seit 2022 ausschließlich Biomethan statt fossilem Erdgas. Dadurch werden die THG-Emissionen um 99 % gesenkt; die Herstellung unserer Produkte ist dort somit klimaneutral. Das Biogas wird in Dänemark aus organischen Abfällen erzeugt und ins europäische Gasnetz eingespeist. Auch unser neues Werk in Leipzig bezieht Biomethan anstelle von Erdgas und wird seit Aufnahme der Produktion 2023 in den Scopes 1 und 2 klimaneutral betrieben.

Unsere Fabriken in Berlin und Leipzig verwenden Biogas-Zertifikate, um Gas aus erneuerbaren Quellen für unsere Produktion zu beziehen. Diese Biogas-Zertifikate sollen sicherstellen, dass das Gas zur Reduzierung von Treibhausgasen beiträgt. Sie basieren auf einem Massenbilanzansatz, bei dem das in Dänemark gelieferte Biogas unserem Verbrauch in Deutschland entspricht.

Emissionsreduzierung entlang der Wertschöpfungskette

Die Reduzierung der Scope–3-Emissionen stellt eine große Herausforderung dar, da sich die Entstehung der Emissionen unserer direkten betrieblichen Kontrolle entzieht. Deshalb arbeiten wir funktionsübergreifend und mit unseren Lieferbetrieben zusammen, um innovative Maßnahmen zur Reduzierung unseres CO2e-Fußabdrucks zu etablieren. Im Berichtsjahr haben wir zudem einen Maßnahmenplan zur Reduzierung der Emissionen innerhalb der wichtigsten Scope–3-Kategorien entwickelt, die wir im Folgenden aufführen:

Verpackungen

Die höchsten Verpackungsemissionen werden durch Kunststoffe und Aluminium verursacht. Daher arbeiten wir an innovativen Lösungen für Vermeidung, Reduzierung, Wiederverwendung und Recycling unserer Produktverpackungen bis 2025. Wir streben danach, mehr Rezyklat in Aluminiumverpackungen zu verwenden und Aluminium mit einem geringeren CO2e-Fußabdruck zu beziehen.

Aus den gegenwärtigen globalen Krisen resultierten jedoch insbesondere für recyceltes Aluminium in den vorherigen Jahren Lieferengpässe. Im Berichtsjahr haben wir begonnen diese Lücke mit kohlenstoffarmem Aluminium, das in den Hauptproduktionsschritten unter Einsatz von erneuerbarer Energie hergestellt wird, zu schließen.

Produktformeln

Auch unsere Produktformeln sollen umweltfreundlicher werden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir 2021 einen Maßnahmenplan erarbeitet. Er beinhaltet folgende Bestandteile:

  • die weitere Umstellung auf pflanzliche Rohstoffe mit geringerem CO2e-Fußabdruck,
  • die zunehmende Verwendung von Inhaltsstoffen aus erneuerbarem Kohlenstoff, zum Beispiel biobasierte Materialien, Materialien aus chemischem Recycling sowie Materialien aus Kohlenstoffabscheidung,
  • die enge Zusammenarbeit mit unseren Hauptlieferanten, um erneuerbare Energien an deren Produktionsstandorten einzuführen und somit den CO2e-Fußabdruck der Rohstoffe zu verringern und
  • die Umstellung weiterer nachwachsender Rohstoffe auf nachhaltigen und entwaldungsfreien Anbau. Dafür gehen wir verschiedene Partnerschaften ein, unter anderem mit dem „Roundtable on Sustainable Palm Oil“ (RSPO) (s. Kapitel „Nachhaltige Landnutzung“).

Fremdherstellerfirmen und Fremdlagerbetreiber

Ein wichtiger Hebel zur Reduzierung der THG-Bilanz unserer Produkte und Verpackungen ist die Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen auch bei unseren Zulieferfirmen. Damit wir dieses Ziel erreichen, führen wir intensive Gespräche mit Lieferbetrieben und drittherstellenden Unternehmen und suchen gemeinsam nach Lösungen für die Umstellung auf erneuerbare Energien. 2023 haben alle Fremdherstellerfirmen und Fremdlagerbetreiber, die in unserer Datenabfrage erfasst sind, Strom aus erneuerbaren Energien bezogen oder ihren Strombezug über entsprechende Energiezertifikate abgedeckt.

Transport

Auch im Bereich Transport lassen sich Emissionen einsparen und vermeiden. Sofern möglich, soll der Transport unserer Güter auf den Schienenverkehr verlagert werden. Dies gilt insbesondere für Europa und Nordamerika, wo sich unsere größten Märkte befinden. Für unsere globalen Seefrachttransporte kaufen wir seit 2021 massenbilanzierte Biokraftstoffe aus Abfallströmen über Zertifikate ein. Darüber hinaus setzten unsere Lkw-Transport­dienst­leister im Berichtsjahr für den Transport unserer Produkte vom „Hub Nordics“ in die skandinavischen Länder, sowie nach Frankreich und Italien Biokraftstoffe ein. Zudem untersuchen wir Möglichkeiten, alternative Kraftstoffe zu nutzen, wie Strom und Gas für den Betrieb von Lkws. Hierfür arbeiten wir eng mit unseren Logistikdienstleistern zusammen. Um neue Transporttechnologien zu verstehen und erfolgreich einzusetzen, stehen wir im Austausch mit externen Berater*innen und wissenschaftlichen Expert*innen. Ein Beispiel hierfür ist unsere Zusammenarbeit mit EcoTransIT zur Berechnung unserer Transportemissionen. Dieses Wissen geben wir weltweit an unsere Logistikdienstleister weiter.

Im Dialog mit Zulieferfirmen

Über verschiedene Maßnahmen treten wir mit unseren Lieferanten für eine nachhaltigere, gemeinsame Zukunft in den Dialog. Beispielsweise rufen wir unsere Zulieferbetriebe auf, sich ebenfalls an den Klimadatenabfragen der Organisation CDP zu beteiligen. Mit den offengelegten Daten kann Beiersdorf eine bessere Qualität der eigenen Datenanalysen erreichen. Im Berichtsjahr haben 77 Zulieferfirmen an der CDP-Befragung teilgenommen. Darüber hinaus arbeiten wir gemeinsam mit unseren Zulieferfirmen an neuen Konzepten und Strategien. So haben wir im Berichtsjahr in das Schweizer Start-up DePoly investiert. Die chemische Recyclingtechnologie von DePoly ermöglicht neue Recyclinglösungen für derzeit nicht wiederverwertbare Plastik- und Polyester-Abfallströme. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Entwicklung von nachhaltigeren Technologien voranzutreiben, die die Kreislaufnutzung von Verpackungen in der Kosmetikindustrie verbessern.

Neutralisierung verbleibender Emissionen

Neben den Bemühungen, den THG-Ausstoß in der Wertschöpfungskette zu reduzieren, investiert Beiersdorf gezielt in Klimaschutzprojekte und erwirbt freiwillige Emissionszertifikate. Mit Hilfe der Projekte sollen langfristig natürliche Senken aufgebaut und die Anreicherung von Treibhausgasen in der Atmosphäre eingedämmt werden. Dabei wählen wir Projekte aus, die im Einklang mit dem Pariser Abkommen stehen und von international anerkannten Organisationen wie „Verra“ oder dem „Gold-Standard“ unabhängig zertifiziert sind. Außerdem konzentrieren wir uns auf Projekte, die Kohlenstoff aus der Atmosphäre speichern – beispielsweise durch Wiederaufforstung und Bodenmanagement – und gleichzeitig einen zusätzlichen Nutzen für die Biodiversität oder lokale Gemeinschaften erbringen. Mit CO2e-Zertifikaten aus diesen Projekten gleichen wir verbleibende THG-Emissionen ausgewählter Produkte sowie die Flugemissionen unserer Geschäftsreisen aus.

tesa

tesa

Managementsysteme für betrieblichen Umweltschutz

Der Unternehmensbereich tesa nutzt an sieben Standorten nach ISO 14001 zertifizierte Umweltmanagementsysteme für die kontinuierliche Organisation und Planung des betrieblichen Umweltschutzes. Die Norm ISO 14001 ist ein international anerkannter Ansatz für das Management der unmittelbaren und langfristigen Umweltauswirkungen der Produkte, Dienstleistungen und Prozesse eines Unternehmens. Im Rahmen der Matrixzertifizierung der ISO–14001-Standorte werden jährlich auch externe Umwelt-Audits durchgeführt. Darüber hinaus wird an ausgewählten ISO–14001-zertifizierten Standorten das Umweltmanagementsystem durch interne Audits der Zentrale überprüft.

Zusätzlich zum Umweltmanagementsystem setzen wir auf nach international anerkannten Standards geprüfte Energiemanagementsysteme. Drei Produktionsstandorte und die Konzernzentrale sind nach ISO 50001 zertifiziert. Die Standorte emittieren 84 % der THG-Emissionen aller Standorte mit ISO–14001-Zertifizierung. Die ISO-zertifizierten Energiemanagementsysteme bilden die Grundlage, um an den jeweiligen Standorten energieeffizienter zu wirtschaften und so THG-Emissionen weiter zu senken.

Über unser internes Planungs- und Berichtswesen erfassen, bewerten und überwachen wir Risiken und Maßnahmen zur Reduktion der THG-Emissionen. Die Wirksamkeit der Maßnahmen überprüfen wir über die monatliche Erhebung der standortspezifischen Energieverbräuche. Unsere Scope–1- und Scope–2-Emissionen konnten wir von 2018 bis 2023 absolut um 38 % reduzieren; im Vergleich zum Vorjahr ist der Ausstoß damit um 15 Prozentpunkte gesunken. Pro Tonne Endprodukt konnten wir für die spezifischen Emissionen im Vergleich zu 2018 eine Reduktion von 23 % erreichen.

Energieeinsparpotenziale erkennen und Effizienz erhöhen

Die Energieverbräuche sind wichtige Steuerungsgrößen, um unsere Umweltauswirkungen zu verringern. Im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses und auf Grundlage des Umweltprogramms sowie der Umwelt-Audits identifizieren wir weitere Energiesparmöglichkeiten, optimieren energieintensive Prozesse und senken unseren CO2e-Ausstoß sowie die damit verbundenen Kosten. Die tesa Unternehmensführung wird jedes Jahr über einen Management-Review in diesen Prozess einbezogen. Die operative Verantwortung liegt bei den Umwelt- und Energieexpert*innen an den jeweiligen Standorten.

Im Berichtszeitraum haben wir weiter am Ausbau der Stromproduktion durch Fotovoltaik gearbeitet: In China und Italien nahmen wir neue Anlagen in Betrieb. Die Fotovoltaik-Anlagen haben im Berichtsjahr weltweit 1.761 MWh Strom erzeugt. Dies entspricht 2 % unseres Gesamtbedarfs. Des Weiteren werden wir 2024 die Konzernzentrale und das neue Werk in Vietnam mit Fotovoltaik ausstatten. Zudem wurde die bislang größte Fotovoltaik-Anlage des Unternehmensbereichs tesa mit 5,5 MWp in Offenburg, Deutschland genehmigt. Diese soll bereits 2024 Strom erzeugen und die Dekarbonisierung des Standortes unterstützen. Weitere Investitionen in Fotovoltaik sind in Vorbereitung.

An mehreren Produktionsstandorten setzen wir Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungs- bzw. Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWKK und KWK) ein. Hierbei wird neben der elektrischen Energie auch die entstehende Wärme genutzt – etwa für Produktionsprozesse oder zum Heizen. Den Energieverbrauch der KWK-Anlage an der Konzernzentrale decken wir seit 2021 vollständig über Biogas-Zertifikate ab. Im Berichtsjahr haben außerdem die Werke in Hamburg und Offenburg Biogas-Zertifikate für den Betrieb von KWK-Anlagen genutzt. Das Biogas wird in Dänemark erzeugt und ins europäische Gasnetz eingespeist.8 So können wir weiterhin von den hohen Wirkungsgraden der KWK profitieren und – mit dem Einsatz von Biomethan anstelle von Erdgas – auf erneuerbare, klimafreundlichere Energieträger setzen. In Summe haben wir 2023 über 47 % unseres Strombedarfs über energieeffiziente KWK-Anlagen selbst produziert.

1 Zu Scope 1 gehören alle Emissionen, die wir selbst durch die Verbrennung von Energieträgern an unseren Produktionsstandorten verursachen, zum Beispiel bei der Stromerzeugung. Scope–2-Emissionen entstehen durch die Erzeugung von Energie, die wir extern beziehen, zum Beispiel Strom.

2 Zu den Scope–3-Emissionen gehören die Kategorien eingekaufte Waren und Dienstleistungen, vorgelagerter Transport unter der Berücksichtigung der Zertifikate für Biokraftstoffe und Logistik sowie Geschäftsreisen.

3 In den Kategorien eingekaufte Waren und Dienstleistungen, vorgelagerter Transport, Geschäftsreisen und Behandlung verkaufter Produkte am Ende ihrer Lebensdauer.

4 Beiersdorf bezieht den Ökostrom direkt von Energieversorgern oder erwirbt beim Stromeinkauf „International Renewable Energy Certificates“ (I-RECs), europäische Herkunftsnachweise („Guarantees of Origin“) oder landesspezifische Zertifikate.

5 Die folgenden Ausführungen zu unseren Scope–3-Emissionen beziehen sich auf den Massenmarkt sowie das Dermokosmetikgeschäft des Unternehmensbereichs Consumer, falls nicht anders spezifiziert.

6 Wir berücksichtigen bei dieser Berechnung Konsument*innenverpackungen und Sekundärpackmittel. Packmittel, die im Rahmen von Konfektionierungsarbeiten oder bei der Transportvorbereitung hinzugefügt werden, sind nicht enthalten.

7 Bei der ausgelagerten Produktion und Lagerung weicht der Datenerhebungszeitraum (Dezember 2022 bis November 2023) vom Berichtszeitraum ab.

8 tesa erwirbt Biogas-Zertifikate. Die Zertifikate weisen nach, dass eine entsprechende Menge Biogas produziert und in das Erdgasnetz eingespeist wurde.

CO₂e – (CO₂-Äquivalente)
Maßeinheit, um den Effekt verschiedener Treibhausgase zu vergleichen. Dabei wird die Menge eines Treibhausgases in die entsprechende Menge CO2 umgerechnet, die über einen gegebenen Zeitraum dieselbe Erwärmung bewirkt.
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