Geschäftsbericht 2023

Geschäftsbericht 2023

Forschung und Entwicklung

Für ein innovationsgetriebenes Unternehmen wie Beiersdorf ist die Forschung und Entwicklung von zentraler Bedeutung. Sie ist Teil unserer unternehmerischen DNA und zugleich Schlüssel für unseren Erfolg.

Zukunftsweisende Technologien und nachhaltige Konzepte sind wichtige Bausteine unserer Forschungsbemühungen. Gleichzeitig evaluieren wir unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten regelmäßig und formulieren je nach Unternehmensbereich klare Fokusthemen. Dabei konzentrieren wir uns mit unseren beiden Unternehmensbereichen auf folgende Schwerpunkte:

  • Im Unternehmensbereich Consumer entwickelt Beiersdorf innovative und hochwertige Produkte im Bereich der Hautpflege. Die Wünsche der Verbraucher*innen werden dabei ebenso berücksichtigt wie regionale Besonderheiten und nachhaltige Ansätze.
  • Im Unternehmensbereich tesa widmen wir uns der Entwicklung innovativer Klebebänder und selbstklebender Systemlösungen für Industrie, Gewerbekunden und Endverbraucher*innen. Nachhaltigkeit und energieschonende Produktionsverfahren stehen hier im Fokus – immer mit dem Ziel, die Arbeit, Produkte oder das Leben unserer Kund*innen zu verbessern.

Zum 31. Dezember 2023 waren bei Beiersdorf weltweit 1.686 Mitarbeitende in der Forschung und Entwicklung beschäftigt (Vorjahr: 1.591). Davon waren 1.026 (Vorjahr: 1.007) im Unternehmensbereich Consumer tätig und 660 (Vorjahr: 584) im Unternehmensbereich tesa.

Analog zu den Vorjahren haben wir unsere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Berichtsjahr abermals erhöht. Sie beliefen sich zum Geschäftsjahresende auf 320 Mio. € und lagen damit 10,2 % über dem Vorjahreswert (291 Mio. €). Im Unternehmensbereich Consumer investierte Beiersdorf im abgelaufenen Jahr 241 Mio. € (+11,6 %), im Unternehmensbereich tesa 79 Mio. € (+6,2 %) in die Forschung und Entwicklung.

Consumer

Consumer

Herausragende Hautpflegeforschung

Die Kompetenz im Bereich der Hautforschung zeichnet Beiersdorf seit jeher aus. Sie ist für uns zugleich Quelle und maßgeblicher Treiber für unsere Innovationskraft und stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit. In unseren Laboren möchten wir die komplexen Prozesse der Haut entschlüsseln, effektive Wirkstoffe identifizieren und diese für die Haut nutzbar machen. Dabei wenden wir in all unseren Forschungsfeldern zukunftsweisende Technologien an und entwickeln so immer neue Innovationen und Produkte, die Verbraucher*innen auf der ganzen Welt einen Mehrwert bieten sollen. Unser klares Ziel: Wir wollen wirkungsvolle und nachhaltige Hautpflegeprodukte kreieren, die das Leben der Menschen berühren.

Über unsere intensive anwendungsorientierte Forschung erweitern wir unser fundiertes Verständnis der Haut kontinuierlich. Gleichzeitig eröffnet uns die hochdynamische Entwicklung in der Disziplin der Hautbiologie vielfältige Chancen. Sie ist daher ein wichtiger Schwerpunkt unserer Forschungsarbeit. Für das Berichtsjahr sind unter anderem folgende Forschungsfelder besonders hervorzuheben:

  • Seit rund vier Jahrzehnten ist die Entwicklung und Akzeptanz von modernen, nicht-tierbasierten Testmethoden zur Sicherheitsbewertung ein bedeutender Teil unserer Forschungsarbeit. Mit diesem Engagement wollen wir die Unbedenklichkeit und Sicherheit unserer Inhaltsstoffe und Produkte nachweisen und den Weg zu neuen Branchenstandards ebnen. Im Berichtsjahr haben wir im Bereich der alternativen Testmethoden wichtige Erfolge erzielt: Als Mitglied der ersten Stunde haben wir uns für die Gründung des neuen Gremiums „International Collaboration on Cosmetics Safety“ (ICCS) eingesetzt und unser Engagement durch die Übernahme von Leitungspositionen hier weiter verstärkt. Ziel dieser gemeinsamen Initiative mit anderen Unternehmen, Verbänden und NGOs ist es, die weltweite regulatorische Anerkennung, das Fachwissen sowie die flächendeckende Nutzung der tierversuchsfreien Sicherheitswissenschaft für Kosmetik- und Hautpflegeprodukte und deren Inhaltsstoffe voranzubringen. ICCS möchte durch Forschung, Aufklärung sowie gezielte Ausbildung und regulatorisches Engagement das weltweite Bewusstsein und Vertrauen in die tierversuchsfreien wissenschaftlichen Testmethoden stärken und dadurch gemeinsam die Risikobewertung der nächsten Generation (Next Generation Risk Assessment, NGRA) vorantreiben. Beiersdorf Wissenschaftler*innen nehmen bei diesem Vorhaben aufgrund ihrer Expertise aus unserer Sicht eine Schlüsselrolle ein. So hat Beiersdorf im Berichtsjahr beim Weltkongress für Alternativen und Tierversuche in den Biowissenschaften zum Thema „Physiologisch basierte pharmakokinetische Modellierung“ (PBPK) den Vorsitz geführt und einen Vortrag zu einem neuen und wichtigen alternativen Ansatz gehalten. Der Vortrag wurde gemeinsam mit mehreren Partnern aus Industrie und staatlichen Behörden organisiert, um die Akzeptanz der alternativen Methoden bei der Risikobewertung, zum Beispiel für UV-Filter, zu fördern. Darüber hinaus entwickelten wir in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut einen in vitro–3D-Hautsensibilisierungstest für lipophile Verbindungen und stellten ihn auf der Fachkonferenz EUROTOX 2023 vor. Das Projekt wurde mit dem AstraZeneca-Preis „Early Career Award for Innovation 2023“ ausgezeichnet. Einen weiteren wichtigen Meilenstein erreichten wir mit der Veröffentlichung zur Anwendbarkeit von Alternativmethoden zur Identifizierung potentieller endokriner Disruptoren, also hormonaktiver Stoffe, in der Fachzeitschrift „Archives of Toxicology“. Die Erkenntnisse sind von großer Bedeutung, da speziell auf diesem Gebiet neue Methoden dringend erforderlich sind. Des Weiteren haben unsere Forscher*innen gemeinsam mit namenhaften Expert*innen verschiedener Branchen und Hochschulen Fortschritte beim Einsatz der prädiktiven Toxikologie und somit der sektorübergreifenden Anwendbarkeit einer neuen Strategie aufgezeigt und publiziert. Dies kann die Entscheidungsfindung bei der Sicherheitsbewertung ohne Tierversuche maßgeblich beeinflussen.
  • Die vertiefende Forschung zum Coenzym Q10 setzten unsere Wissenschaftler*innen im Berichtsjahr ebenfalls fort. 25 Jahre nachdem Beiersdorf den innovativen Anti-Aging-Wirkstoff erstmals auf den Markt brachte, gewannen unsere Forscher*innen abermals neue Erkenntnisse über das körpereigene Coenzym und dessen bedeutende Rolle im Hautalterungsprozess. Ein wichtiger thematischer Schwerpunkt der Forschungsarbeiten sind hier die Mitochondrien, in denen das Coenzym in der Atmungskette aktiv ist. Im Rahmen einer Forschungskooperation mit der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg haben wir die Veränderungen der Mitochondrien während des Hautalterungsprozesses weiter entschlüsseln können. Diese Daten wurden im Berichtsjahr in der Fachzeitschrift „Experimental Dermatology“ veröffentlicht. Die zentrale Erkenntnis des Forschungsteams: Altern ist mit einer Abnahme von Markern des mitochondrialen Energiestoffwechsels in der menschlichen Epidermis verbunden. Ergänzend dazu haben wir mit der Universität von Ancona ein Forschungsprogramm gestartet, um die neuesten Erkenntnisse der Mitochondrien-Medizin für kosmetische Anwendungen zu nutzen. Bis heute ist das Coenzym Q10 einer der wichtigsten Anti-Aging-Wirkstoffe, daher wird er von uns auf Basis immer neuer Forschungsergebnisse kontinuierlich optimiert. Die 25-jährige Erfolgsgeschichte zeigt, welche große Innovationskraft noch immer in der Beiersdorf Entdeckung steckt.
  • Der Schutz der Haut vor sonnenbedingten Schäden ist seit vielen Jahren ein weiterer zentraler Forschungsschwerpunkt von Beiersdorf. Dabei geht es unseren Haut-Wissenschaftler*innen darum, den Einfluss der Sonne auf die Haut zu erforschen und auf Basis der Erkenntnisse wirksame und sichere Produktlösungen für sonneninduzierte Hautindikationen zu entwickeln. In diesem Zusammenhang setzten wir im Berichtsjahr unsere Zusammenarbeit mit dem ALT-SPF-Konsortium fort, das sich zum Ziel gesetzt hat, weniger invasive, zuverlässigere und präzisere Sonnenschutztests zu entwickeln. Ebenso wie andere Partner stellten wir für die Entwicklung neuer Testmethoden nicht nur ausgewählte Proben zur Verfügung, sondern haben auch an der Durchführung der Ringstudien mitgearbeitet. Die Testergebnisse, die im Berichtsjahr aus dieser Zusammenarbeit gewonnen wurden, befinden sich nun unter der ISO/DIS 23698 und ISO/DIS 23675 in der internationalen Validierung nach DIS (Draft of International Standard). Sofern die zugrundeliegenden Testverfahren genehmigt werden, bedeutet dies die erste wirkliche Veränderung im Bereich der Sonnenschutzfaktor-Bestimmung, denn diese Prüfverfahren kommen ohne die Erzeugung eines Erythems aus. Basierend auf der HDRS-Technik (Hybrid Diffuse Reflectance Spectroscopy), bieten Reflexionsmessungen auf der Haut in Kombination mit in vitro-Transmissionsmessungen die Möglichkeit einer direkten Messung von SPF, UVA-PF oder kritischer Wellenlänge.
  • Die Forschung an unserem patentierten Wirkstoff gegen Hyperpigmentierung, Thiamidol / W630, führten wir im Geschäftsjahr 2023 ebenfalls fort. Der Wirkstoff ist in der wissenschaftlichen Gemeinschaft gut anerkannt und so bestätigen immer mehr Dermatolog*innen aus der ganzen Welt in zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen die hohe Wirksamkeit von Produkten mit Thiamidol. Eine besondere Relevanz für die Demonstration unserer Forschungsexpertise haben in diesem Zusammenhang auch Symposien auf international anerkannten wissenschaftlichen Kongressen, auf denen die Teams unserer Marken Informationen über den Wirkstoff aus erster Hand mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft teilen.
  • Seit dem Jahr 2008 forscht Beiersdorf zum Thema Epigenetik bezogen auf die Haut. Bei diesem Fachgebiet der Biologie geht es um die Frage, inwiefern Umweltfaktoren die Aktivität eines Gens und damit die Entwicklung der Zelle zeitweilig beeinflussen. Der Mechanismus der Epigenetik bietet aus unserer Sicht wichtige Ansätze, um den Hautalterungsprozess genauer zu entschlüsseln. Forschungsergebnisse belegen, dass selbst eineiige Zwillinge, die über identisches Erbgut verfügen, auf ganz unterschiedliche Art und Weise altern können. Dieser Unterschied ist auf die abweichenden äußeren Faktoren, z. B. Lebenswandel, Ernährung, Stress und UV-Strahlung zurückzuführen, die unser epigenetisches Muster beeinflussen und sich auf unser biologisches Alter und damit auch auf das Erscheinungsbild der Haut auswirken können. Im Fokus des Forschungsfelds der Epigenetik steht für uns, die biologischen Prozesse in den Zellen zu reaktivieren und somit die Hautverjüngung zu unterstützen. Auf Basis dieser Ambition starteten wir im Berichtjahr eine Kommunikationskampagne zum Thema Epigenetik. Damit verbunden war das Ziel, das Bewusstsein und Interesse für das Themenfeld zu wecken, aber auch Verbraucher*innen und Meinungsführer*innen zu informieren, ihnen Einblicke in unsere Forschung zu geben und uns als eines der führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Epigenetik zu positionieren. Denn was vielen nicht bewusst ist: Eines unserer Forschungsteams hat die umfassenden epigenetischen Veränderungen während der Hautalterung erstmals identifiziert und bereits 2010 im wissenschaftlichen Fachmagazin „Plos Genetics“ publiziert. Mit unserer patentierten hautspezifischen „Altersuhr“ verfügen wir zudem über ein besonderes Alleinstellungsmerkmal. Der dahinter liegende Algorithmus ist ein echter Meilenstein in der Anti-Aging-Forschung, denn er kann das epigenetische Muster der Haut auslesen und dadurch das biologische Alter der Haut sehr präzise bestimmen. Des Weiteren unterstützt er unsere Forschenden dabei, Wirkstoffe zu identifizieren, die das epigenetische Muster der Haut positiv modulieren können. Ziel unserer Forschungsarbeit im Feld der Epigenetik ist, Alterungsprozesse nicht nur zu verlangsamen, sondern die biologische Uhr der Haut zurückzudrehen und dadurch die Funktionsfähigkeit der Hautzellen wieder nachhaltig zu verbessern. Damit wollen wir maßgeblich zum „Healthy Aging“, also dem gesunden Altern unserer Verbraucher*innen, beitragen.

Die Ergebnisse unserer intensiven, anwendungsorientierten Forschung und unser geistiges Eigentum schützen wir im Rahmen globaler Patente. Unser weltweites Patentportfolio umfasste zum Ende des Geschäftsjahres 2023 rund 1.500 aktive Patente (Vorjahr: rund 1.500). Die Zahl der globalen Neuanmeldungen von Patenten lag im Berichtsjahr bei etwa 60 (Vorjahr: etwa 50). Rund 600 Patente befanden sich zum 31. Dezember 2023 im laufenden Erteilungsverfahren (Vorjahr: rund 600).

Nachhaltigkeit als Quelle für Innovation und Wachstum

Nachhaltigkeit ist ein zentraler Baustein unserer Strategie im Bereich der Forschung und Entwicklung. Da die Umwelt- und Klimafreundlichkeit unserer Produkte immens an Bedeutung gewinnt, optimieren wir unsere Formeln, aber auch die Verpackungen unserer Produkte durch intensive Forschungsarbeit, auch gemeinsam mit unseren strategischen Partnern und Lieferanten.

Im Verpackungsbereich agieren wir nach den vier Prinzipien für nachhaltige Verpackungen „vermeiden, reduzieren, wiederverwenden und recyceln.“ Konkret heißt dies, dass wir beispielsweise nachhaltigere, biologisch abbaubare und/oder erneuerbare Stoffe verwenden, recycelte Materialien einsetzen, sowie den Materialeinsatz reduzieren und Alternativen zu erdölbasiertem Kunststoff nutzen. Über allen Anstrengungen, die wir unternehmen, steht die Vision einer Kreislaufwirtschaft.

2021 haben wir unser F&E-Nachhaltig­keits­versprechen definiert, das auf unserer übergreifenden Nachhaltigkeitsagenda CARE BEYOND SKIN basiert. Mit ihr verfolgen wir das Ziel, unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren und unseren positiven Beitrag für die Gesellschaft zu maximieren. Mit dem in der der Agenda verankerten „Plastic Pledge“ setzen wir uns beispielsweise das Ziel, den Anteil an recyceltem Plastik bis zum Jahr 2025 auf 30 % zu erhöhen und den Verbrauch von erdölbasiertem Neukunststoff um 50 % zu senken. Ergänzend dazu wollen wir 100 % unserer Verpackungen wiederbefüllbar, wiederverwendbar oder recyclingfähig machen. Die Förderung einer Kreislaufwirtschaft sehen wir als oberste Priorität an, an der wir intensiv arbeiten, nicht nur hinsichtlich der Verpackungen, auch mit Blick auf unsere Rohstoffe. Daher aktualisieren wir auch unsere Rohstoffstrategie kontinuierlich und stellen so die Klimafreundlichkeit und Kreislauffähigkeit unserer Produkte sicher. Die Basis bilden hierbei die neuesten Innovationen in den Bereichen Technik, Beschaffung und Verarbeitung.

Als Zeichen unseres Engagements haben wir als erstes Kosmetikunternehmen in Europa, die Zertifizierung durch „My Green Lab“ erhalten, dem weltweiten Standard für Labor-Nachhaltigkeit. Vier unserer Labore erhielten im vergangenen Jahr die Zertifikate Platin bzw. Grün, was die höchste Auszeichnungsstufe ist. Indem wir die Zertifizierung regelmäßig erreichen, tragen wir dazu bei, den ökologischen Fußabdruck unserer wissenschaftlichen Labore zu reduzieren und sinnvolle Veränderungen zu bewirken.

Uns ist bewusst, dass die Inhaltsstoffe und Materialien, die wir zur Herstellung unserer Hautpflegeprodukte verwenden, der wichtigste Hebel sind, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und unseren Verbraucher*innen nachhaltigere Routinen zu ermöglichen. Wir analysieren die Trends und Bedürfnisse unserer Verbraucher*innen in Bezug auf Nachhaltigkeit daher sehr genau und bemühen uns, kontinuierliche Verbesserungen zu etablieren, um unsere Produkte umwelt- und klimafreundlicher zu gestalten.

Die neu eingeführten Labello / NIVEA Lippenpflegeprodukte sind hierfür ein gutes Beispiel: 2019 begannen wir mit einer Reformulierung hin zu mineralölfreien Formeln. Im Jahr 2022 und im Berichtsjahr erhöhten wir den Anteil an natürlich gewonnen Inhaltsstoffen (auf bis zu 100 %) und entwickelten eine nachhaltigere Verpackung. Das komplette Sortiment verfügt nun über eine Primärverpackung aus Monomaterial, die so konzipiert ist, um sie vollständig zu recyceln. Zudem ist die Sekundärverpackung seit dem Relaunch plastikfrei sowie aus FSC zertifiziertem und recyceltem Karton. Das Beispiel zeigt, wie unsere Teams schrittweise eine ganzheitliche Nachhaltigkeitstransformation realisieren, ohne das Produkterlebnis der Verbraucher*innen zu beeinträchtigen – ganz im Gegenteil, denn das Ziel ist immer, eine mindestens gleichbleibend hohe Qualität zu gewähren.

Weitere Fortschritte zur Implementierung unserer Nachhaltigkeitsambition konnten wir im Berichtsjahr mit unserem neu eröffneten, klimaneutralen Produktionszentrum in Leipzig realisieren. Dabei spielt nicht nur die klimafreundlichere Verpackung der dort abgefüllten Aerosol-Deodosen eine bedeutende Rolle. Erste überarbeitete Rezepturen, bei denen ein höherer Anteil an natürlich gewonnen Inhaltsstoffen eingeführt wurde, ermöglichten eine Reduzierung des CO2e-Fußabdrucks. Zudem können wir durch modernste Technologien erstmals besonders leichtgewichtige Aerosoldosen verarbeiten, die nicht nur durch signifikante Materialreduktion Emissionen einsparen, sondern durch den Einsatz von mindestens 50 % recyceltem Aluminium noch eine zweite Nachhaltigkeitsdimension erfüllen.

Um weitere Potenziale für nachhaltige Innovationen und die Kreislaufwirtschaft zu nutzen, setzte Beiersdorf seine strategische Partnerschaft mit beiden Venture Capital Fonds „Emerald Technology Ventures“ und „Revent“ fort. Diese Partnerschaften vernetzen uns mit Gründer*innen und innovativen Start-ups, die umweltfreundliche Technologien und nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln und durch uns als großes Unternehmen Skalierungspotenziale ausloten und testen können.

Wir sind überzeugt, dass diese und viele weitere Maßnahmen, Produktneuerungen und -innovationen, Kooperationen sowie Partnerschaften weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Erreichung unserer ambitionierten Nachhaltigkeitsziele leisten werden.

Kollaboration fördert die Innovationskraft

Für Beiersdorf ist die Zusammenarbeit mit externen Partnern ein wichtiger Teil der Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Dahinter steht die Überzeugung, dass wir durch die Bündelung unseres komplementären Know-hows und unserer Stärken die gemeinsame Innovationskraft steigern und die Entwicklung der Hautpflege von morgen optimieren und beschleunigen können. Unser globales Netzwerk an Kollaborationspartnern umfasste im Berichtsjahr eine Vielzahl unterschiedlicher Forschungsinstitute, Hochschulen, Start-ups, unabhängiger Wissenschaftler*innen und Lieferanten.

Ergänzend zu diesen Kooperationsvereinbarungen setzen wir auf das Prinzip der „Open Innovation“. Auf Basis externer Partnerschaften binden wir auf diese Weise verschiedene externe Partner in viele unserer Entwicklungsprojekte und das Rohstoff-Scouting ein. Unser Engagement im Bereich der Open-Innovation-Aktivitäten bündeln wir seit 2016 unter dem Namen „Pearlfinders – We Open Innovation“. Die dazugehörige Online-Plattform „Trusted Network“ ermöglicht Interessenten aus allen Teilen der Welt Zugang zu unseren vertraulichen, wissenschaftlichen Fragestellungen. Das Netzwerk basiert auf gegenseitigem Vertrauen, Fairness und Partnerschaft und bietet die Möglichkeit, eigene Ideen und Lösungsansätze einzubringen.

Eine neue und wichtige strategische Allianz gingen wir zum 1. Juli 2023 mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) ein. Es ist die erste institutionalisierte Kooperation von Beiersdorf mit einer akademischen Forschungseinrichtung. Die Kooperation läuft über einen Zeitraum von vier Jahren und umfasst ein gemeinsames Forschungsbudget von 4,8 Mio. €. Mit einem neuen, externen Labor, dem „Joint Innovation Lab“, wollen wir unsere Innovationskraft auf dem hochrelevanten Gebiet der Altersforschung stärken. Leitgedanke der Zusammenarbeit ist es, die Haut zu verjüngen. Dazu nimmt das Forscherteam die „Altersuhr“ der Hautzellen mit dem Ziel unter die Lupe, das biologische Alter der Haut zurückzudrehen.

Eine weitere neue Partnerschaft gingen wir im Berichtsjahr mit dem Schweizer Startup-Unternehmen DePoly SA ein. Über unseren OSCAR&PAUL Venture Capital Fund investierten wir in das 2020 gegründete Unternehmen, das eine energieeffiziente und selektive chemische Recycling-Technologie für Plastik- und Polyester-Abfallströme entwickelt hat. Diese Technologie hat das Potenzial, den Lebenszyklus von PET-Kunststoffen grundlegend zu verändern. Im Rahmen unserer Kooperation wollen wir künftig gemeinsam zukunftsweisende, sichere und nachhaltige Verpackungsmaterialien für die Kosmetikindustrie entwickeln. Über diesen Ansatz wollen wir – unter Bewahrung der gleichen Qualitätsstandards – eine entscheidende Lücke in der Kreislaufnutzung von PET schließen.

Fortgesetzt haben wir im Berichtsjahr zudem unseren intensiven Austausch mit dem Hamburger Forschungszentrum Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY (kurz DESY). Die modernen bildgebenden Verfahren am DESY-Standort, aber auch die gemeinschaftliche wissenschaftliche Expertise verschaffen uns einen zusätzlichen ganzheitlichen, detaillierten Blick auf die Haut. Der wissenschaftliche Austausch ermöglicht uns neue Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Haut und Inhaltsstoffen und schafft damit den Rahmen, unsere Innovationsfähigkeit zu stärken und Produktinnovationen noch schneller und gezielter umzusetzen.

Mit dem Ziel, den Austausch mit interessanten Start-ups zu intensivieren und zugleich Partner mit innovativen und nachhaltigen Rohstoff- und Verpackungslösungen zu finden, initiierten Kolleg*innen des F&E-Start-up-Scouting-Teams gemeinsam mit unserem langjährigen Partner für die Entwicklung von Rohstofftechnologien, dem Spezial­chemie-Unternehmen Evonik, im September des Berichtsjahres den zweiten „Joint Beiersdorf – Evonik Startup Day on Sustainability“. Zwölf Start-ups aus verschiedenen Ländern wurden ausgewählt, um an diesem Tag ihre Technologien und Geschäftsmodelle auf dem neuen Beiersdorf Campus vorzustellen und gemeinsam mit Beiersdorf bzw. Evonik die Möglichkeiten einer Partnerschaft zu evaluieren. Wie schon im Vorjahr lagen die Schwerpunkte der Start-ups in den Bereichen nachhaltige Rohstoffe, Biotechnologie, Lieferketten-Transparenz und Rückverfolgbarkeit sowie digitale Lösungen.

Starkes Forschungsnetzwerk

Wir sind davon überzeugt, dass die globale Präsenz unserer Forschung und Entwicklung einen maßgeblichen Beitrag zu unserem Unternehmenserfolg leistet. Dieses starke Forschungsnetzwerk versetzt uns in die Lage, weltweit unterschiedliche Forschungsschwerpunkte zu bearbeiten und im engen Austausch voneinander zu lernen.

Größter Standort unseres globalen Forschungs- und Entwicklungsnetzwerks ist unser Hautforschungszentrum in Hamburg, in dem wir zum 31. Dezember 2023 insgesamt 757 (Vorjahr: 738) Mitarbeitende beschäftigten. An diesem Standort betreiben wir in erster Linie die wichtige anwendungsorientierte Forschung. Sie hilft uns dabei, die (Stoffwechsel-)Prozesse der Haut noch besser zu verstehen und basierend auf den Erkenntnissen und unter Zuhilfenahme neuer Technologien wie der künstlichen Intelligenz (KI) neue, bedarfsgerechte und innovative Produkte zu entwickeln. Der Bereich „Early Innovation“, den wir im Jahr 2021 neu geschaffen haben, bündelt unsere Innovationskraft und zielt darauf ab, die externe Wahrnehmung von Beiersdorf als führender Innovator in der Hautpflege zu fördern. Um dies zu erreichen, treibt das Team mit knapp 23 Mitarbeitenden (Vorjahr: 19) die marken- und kategorieübergreifende Innovations-Roadmap mit starken Innovationsgeschichten voran. Der Bereich fungiert dabei als Katalysator zwischen allen beteiligten Fachfunktionen, die am Innovationsprozess beteiligt sind. Als besonderes Highlight initiierte das Team im Berichtsjahr zum zweiten Mal in Folge die sogenannte „Innovation Fair“. Diese interne Messe, die in den Räumlichkeiten des neuen Beiersdorf Campus ausgerichtet wurde, machte die Innovationen von morgen schon heute für alle Kolleg*innen erlebbar. Die diesjährige Veranstaltung bot nicht nur viel Raum für Inspiration, Interaktion und Austausch; sie zeigte zudem die hohe Innovationskraft von Beiersdorf und wie sehr die „Jobs To Be Done“-Methode (kurz: JTBD) unsere Innovationsarbeit leitet. Bei diesem verbraucherzentrierten Denken gehen wir über das bloße Verständnis der Bedürfnisse unserer Verbraucher*innen hinaus. Wir wollen wissen, welche Aufgaben (d. h. „Jobs“) unsere Verbraucher*innen in Bezug auf ihre Haut über unsere Produkte „erledigt“ haben wollen. Hier setzen wir an und entwickeln im Sinne von „fewer, bigger, better“ passgenaue Lösungen. In diesem Zusammenhang stellte das Early-Innovation-Team verschiedene JTBD-Themenbereiche vor, darunter die Themen Hautverjüngung, Hautton oder Hautschutz. Dabei geht es nicht nur um ein funktionales Bedürfnis, sondern auch um soziale und emotionale Aspekte.

Das Beiersdorf Study Center (ehemals „Testcenter“ bzw. „Probandenzentrum“) ist zentraler Bestandteil unseres Hautforschungszentrums am Standort Hamburg und hat Mitte 2023 seinen Betrieb in neuen Räumlichkeiten aufgenommen. Auf rund 1.800 qm und zwei Ebenen befinden sich nunmehr über 30 Studienräume, die optimale und standardisierte klimatische Bedingungen bieten. In sogenannten Mehrzweckräumen, in denen die für die jeweilige Studie erforderlichen Aufbauten realisiert werden, oder in speziellen Räumen, in denen bestimmte High-Tech-Geräte dauerhaft zu finden sind, wie der sog. „Black Room“ zum Nachweis ultraschwacher Photonenemissionen, können fortan modernste Messungen und Untersuchungen an der Haut durchgeführt werden. Die einzigartige Klimatechnik wurde in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin entwickelt und ermöglicht die präzise Einhaltung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch beim Einsatz stark wärmeabstrahlender Geräte (z. B. Sonnensimulatoren). In die Gestaltung des neuen Study Center sind die Erfahrungen aus 18 Jahren Testcenter-Betrieb an unserem Hamburger Standort eingeflossen. Die neuen Räumlichkeiten verhelfen uns aus unserer Sicht dazu, den internen Studienbetrieb noch effizienter zu gestalten und noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Ergänzend zu extern durchgeführten Tests spielt das Beiersdorf eigene Study Center eine zentrale Rolle dabei, die Produktqualität, -sicherheit und -verträglichkeit von neu entwickelten Produkten vor der Markteinführung intensiv zu testen und sicherzustellen. Im Berichtszeitraum haben wir allein in Hamburg insgesamt etwa 300 Studien mit rund 8.500 Teilnehmer*innen durchgeführt (Vorjahr: ca. 350 Studien mit rund 8.000 Teilnehmer*innen). Extern führten wir im Jahr 2023 weitere ca. 700 Studien mit rund 20.000 Teilnehmer*innen durch (Vorjahr: 1.320 Studien mit rund 32.000 Teilnehmer*innen).

Ergänzend zu unserem großen und global bedeutenden Hautforschungszentrum in Hamburg umfasst unser globales Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk zwei große Innovationszentren in China (Shanghai) und den USA (New Jersey) sowie Entwicklungslabore in Brasilien, Indien und Japan. Diese verschiedenen Standorte ermöglichen uns, auf die kulturellen, ästhetischen und klimatischen Gegebenheiten vor Ort besser einzugehen und Produkte zu entwickeln, die den individuellen lokalen Bedürfnissen und Präferenzen entsprechen. Gleichzeitig können wir durch dieses Netzwerk am globalen Innovationsgeschehen teilnehmen und finden Zugang zu lokalen Talenten, die wertvolle Impulse und Erkenntnisse für unsere Forschungs- und Entwicklungsarbeit liefern.

Unser Innovationszentrum in Shanghai, China, das mit rund 7.500 qm zweitgrößter Forschungsstandort ist und im Juli 2020 eröffnet wurde, fokussierte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf drei wesentliche Themen: die Pionierarbeit bei der Entwicklung von KI-Tools zur Optimierung von Rezepturen (z. B. in Bezug auf den Wirkstoffnutzen), die Entwicklung nachhaltiger Formulierungen und Verpackungen sowie das Sammeln neuer Erkenntnisse über chinesische Verbraucher*innen in den Bereichen Anti-Aging, empfindliche oder ölige Haut. Ein wichtiger Meilenstein ist uns im Berichtsjahr mit der Inbetriebnahme des ersten digitalisierten Stabilitäts-Automatisierungslabors gelungen. Hier lassen sich der pH-Wert, die Viskosität und die Konsistenz unserer Rezepturen auf automatisierte Weise überprüfen. Was als Pilotprojekt im Innovationszentrum in Shanghai begann, kann in Zukunft auch in anderen Innovationszentren eingeführt werden. Im März 2023 haben die Kolleg*innen in China die Aminosäure-Pumpschäumer-Gesichtsreinigungslinie – eine lokale Produktinnovation – neu aufgelegt. Diese Linie steht für sanfte Reinigungsprodukte mit pflanzlicher Essenz und Aminosäurebasis in den Richtungen „Hydra“, „Pure Fresh“ und „Radiance“. Die Produkte wurden auf eine neue, besonders pflegende Formel mit reinen Aminosäure-Tensiden ohne Seife umgestellt. Das frische, moderne Design ging mit einer Reduzierung des Kunststoffverbrauchs einher: Die neue Flasche besteht zu 50 % aus recyceltem Kunststoff und verbraucht bis zu 16,7 % weniger Kunststoff als das Vorgängermodell. Dadurch konnten die CO2e-Emissionen um 23 % reduziert werden. Weitere Nachhaltigkeitsfortschritte erzielten wir mit der chinesischen Haarstylingmarke Maestro. Hier brachten wir im Berichtsjahr auf Basis eines biologisch abbaubaren Styling-Polymers die erste nachhaltige Formulierung auf den chinesischen Haarstylingmarkt.

Unser im Jahr 2022 eröffnetes Innovationszentrum in Florham Park, New Jersey, USA, setzte im Jahr 2023 seine erfolgreiche Arbeit fort. Der Schwerpunkt lag auf klinischen Forschungen und der Entwicklung lokaler Produktinnovationen für die Dermokosmetik-Sortimente von Eucerin und Aquaphor sowie für die OTC-Sonnenschutzmarken Coppertone und Eucerin Sun (OTC = nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel nach US-amerikanischen Regularien). Zudem vertieften die funktionsübergreifenden Teams in New Jersey die (enge) Zusammenarbeit mit unserem Hautforschungszentrum in Hamburg sowie dem Entwicklungslabor in Mumbai, Indien, im Bereich der Sonnen- und Hautinnovationen. Zur Unterstützung unseres Medical-Management-Teams entwickelten die Forscher*innen im Bereich der klinischen und wissenschaftlichen Angelegenheiten spezielle Schulungsprogramme und wissenschaftliche Publikationen, um die starken wissenschaftlichen Referenzen unseres Dermatologie- und Sonnensortiments noch besser zu präsentieren.

Digitalisierung und künstliche Intelligenz

Beiersdorf nutzt die Digitalisierung und den Einsatz von zukunftsweisenden Technologien wie der künstlichen Intelligenz (KI) seit vielen Jahren. Somit möchten wir eine schnellere und effizientere Entwicklung von Innovationen vorantreiben. Denn die zunehmende Digitalisierung hilft uns, die wachsende Komplexität, mit der wir in den Entwicklungslabors konfrontiert sind, besser zu bewältigen.

Unter dem Schlagwort „Future Testing“ arbeiteten wir im Berichtsjahr daran, unsere derzeitigen digitalen Systeme abzulösen. Im Jahr 2024 wollen wir den von uns in unserer digitalen Roadmap für F&E gesetzten Meilenstein erreichen und unser aktuelles Softwaresystem Teamcenter ablösen, um einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit zu gehen. Ergänzend dazu haben wir unsere Zusammenarbeit mit der Technischen Fachhochschule Wildau im Bereich der Robotersysteme im Geschäftsjahr 2023 weiter fortgesetzt. Gemeinsam implementierten wir ein erstes Robotersystem für automatisierte In-vivo-Messungen – ein wichtiger Schritt für zukünftige Wirksamkeitstests an Testpersonen. Für das Geschäftsjahr 2024 streben wir an, die Nutzung dieser Systeme zu erweitern, um die maximale Effizienz zu erreichen.

Einen wichtigen Meilenstein haben wir im Berichtsjahr mit der vollständigen Einführung der KI-basierten Entwicklungsplattform unseres Partners Uncountable erreicht. Die künstliche Intelligenz hält somit unter dem Schlagwort „Future Lab“ weiter Einzug in den globalen Formelentwicklungs- und Formeloptimierungsprozess. Komplexe Datenmengen können über die Plattform schneller bearbeitet werden, das Ergebnis ist eine höhere Effizienz und die schnellere Entwicklung neuer Formeln, die mit weniger, dafür relevanteren Tests in mehreren Dimensionen (darunter auch verschiedene Nachhaltigkeitskomponenten) optimiert sind. Die IT-Integration erfolgte, nachdem die Testphase erfolgreich abgeschlossen wurde. Das KI-Tool steht nun bis zu 300 Formelentwickler*innen weltweit zur Verfügung.

Ein aus unserer Sicht weiteres und bewährtes Beispiel für unsere Nutzung moderner Technologien ist unsere KI-basierte Hautstudie SKINLY, die wir im Jahr 2023 fortsetzten. Das bereits Ende 2019 gestartete Projekt zählt bis heute zu einer der weltweit größten Hautpflegestudien mit Verbraucher*innen. Das Besondere dabei: Konsument*innen werden bei dieser Studie aktiv über ein spezielles, digitales Messgerät (inklusive eines Feuchtigkeitssensors und drei unterschiedlicher Lichtquellen) und einer ergänzenden App eingebunden und übermitteln bis zu zwei Mal am Tag mehr als 80 Parameter. Zu ihnen zählen neben individuellen Hauteigenschaften (z. B. Hautalter, Faltentiefe, Hautton, Tönungen und Unreinheiten), auch Informationen zum individuellen Lebensstil (z. B. Schlaf, Ernährung, Hautbesonderheiten, Zyklus oder klimatische Bedingungen), die verwendeten Hautpflegeprodukte sowie Umwelteinflüsse. Die Ergebnisse helfen uns dabei, unsere Verbraucher*innen und ihre Haut sowie die jeweiligen Einflussfaktoren umfassend zu verstehen und Rückschlüsse für unsere Produktentwicklung zu ziehen. Dabei gilt: Je mehr Qualitätsdaten vorliegen, desto besser können unsere Datenwissenschaftler*innen aus ihnen relevantes, umsetzbares neues Wissen für unsere Forschung und Entwicklung und unser Marketing ziehen. Zudem lernt das aufgebaute Ökosystem mittels maschinellen Lernverfahrens („Machine Learning“) auf Basis künstlicher Intelligenz mit jeder Messung dazu. Bis dato haben mehr als 17.000 Teilnehmer*innen im Alter von 18 bis 80+ Jahren aus über 50 Ländern an der SKINLY-Studie teilgenommen. Auf diese Weise wurden mehr als 800 Millionen Datenpunkte gemessen und über 100 Millionen hochwertige Hautbilder generiert. Um insbesondere im Bereich unserer Forschungsschwerpunkte wichtige Erkenntnisse zu erlangen, haben wir in unsere Studie speziell auch besondere Zielgruppen von Interesse einbezogen, darunter Menschen mit hoher Sonnenlicht-UV- und Umweltexposition, um deren regelmäßigen und individuellen Einfluss auf die Hautalterung genauer zu untersuchen.

Produkt-Highlights1

Das Entwickeln von Innovationen ist unsere Kernkompetenz und ein wesentlicher Baustein unseres Unternehmenserfolgs. Die starke Innovationskultur, die seit jeher zur Beiersdorf F&E gehört, sorgt dafür, dass unsere Innovationspipeline Jahr für Jahr gut gefüllt ist – mit Innovationen, die den Bedarfen und Wünschen unserer Konsument*innen weltweit bestmöglich entsprechen und die ihnen einen Mehrwert bieten. Dazu gehört für uns nicht allein die Entwicklung neuer kosmetischer Formeln, auch die Entwicklung von innovativen, nachhaltigen Produktverpackungen ist ein wesentlicher Teil unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit.

Nachfolgende Übersicht zeigt eine Auswahl unserer Innovationen des Berichtsjahres:

  • Mit dem neuen NIVEA CELLULAR LUMINOUS 630® 2-in–1 Anti-Age & Altersflecken Serum und dem neuen NIVEA CELLULAR LUMINOUS 630® Anti-Pigmentflecken Pickelmale Serum baute NIVEA im Berichtsjahr die Erfolgsgeschichte des patentierten und hochwirksamen Anti-Pigmentflecken-Wirkstoff LUMINOUS 630® weiter aus und berücksichtigt dabei unterschiedliche Hautbedürfnisse. Das NIVEA CELLULAR LUMINOUS 630® 2-in–1 Anti-Age & Altersflecken Serum mit natürlichem Sojaextrakt, Hyaluronsäure und Collagen-Booster reduziert vorhandene Altersflecken sichtbar nach nur zwei Wochen. Es strafft die Haut und vermindert erkennbar Falten. Das neue NIVEA CELLULAR LUMINOUS 630® Anti-Pigmentflecken Pickelmale Serum mit Hyaluronsäure, Salicylsäure und Grüntee-Extrakt wurde speziell für die Bedürfnisse von fettiger und Mischhaut entwickelt. Es mildert sichtbar Akne-Flecken, glättet die Haut für eine weiche und verfeinerte Textur und hilft, die Talgproduktion auszugleichen – für einen mattierten und ebenmäßigen Teint.
  • Zum 25-jährigen Jubiläum von NIVEA Q10 haben wir im Berichtsjahr erfolgreich den NIVEA Q10 Anti-Falten Gezielter Falten-Auffüller eingeführt. Die schnell einziehende Formel besteht aus einer einzigartigen Kombination von lichtstreuenden Pigmenten und hautglättenden Elastomeren, die einen optischen Anti-Falten-Sofort-Effekt bewirken. Außerdem enthält sie hautidentisches Coenzym Q10 in Kombination mit Bioxifill®-Peptiden für eine langfristige, gezielte Anti-Falten-Wirkung.
  • Mit unserem neuen NIVEA Mizellenwasser brachten wir 2023 unser erstes Mizellenwasser mit Aminosäurekomplex auf den Markt. Dieser Komplex hilft, Make-up effektiv zu entfernen, ohne zu reiben. Dadurch ist es sanfter zur Haut und selbst für empfindliche Haut geeignet. Die mikroplastikfreien Formeln sind für unterschiedliche Hauttypen geeignet und sorgen neben der gründlichen Reinigung für eine beruhigende, erfrischende, pflegende oder energiespendende Wirkung.
  • Nach der erfolgreichen Lancierung von LUMINOUS 630® in verschiedenen Gesichtspflegekategorien folgte im Jahr 2023 der Launch erster Körperpflegeprodukte, die auf den innovativen Wirkstoff und die Vorzüge der Even Skin Tone Range setzen. Beide Produkte zielen auf das Problem von Dehnungsstreifen ab. Das NIVEA LUMINOUS 630® Anti-Dehnungsstreifen Body Öl-Serum reduziert das Erscheinungsbild von Dehnungsstreifen signifikant mit ersten sichtbaren Ergebnissen nach zwei Wochen. Die NIVEA LUMINOUS 630® Anti-Dehnungsstreifen & -Pigmentflecken Body Creme bietet eine 48-Stunden-Feuchtigkeitsformel, sorgt für ein pflegendes Hautgefühl und reduziert bei regelmäßiger Anwendung die Sichtbarkeit von Dehnungsstreifen sowie Sonnen- und Pigmentflecken innerhalb von vier Wochen. Beide Produkte lassen Dehnungsstreifen nicht vollständig verschwinden, vielmehr gleicht das Molekül Nummer 630 den Hautton an, verringert so den Kontrast zwischen Dehnungsstreifen (bzw. Sonnen- und Pigmentflecken) und der umgebenen Haut. Sie werden dadurch weniger sichtbar.
  • Höchste Wirksamkeit gegen Schweiß und Geruch verspricht die neue Deo-Serie NIVEA Deo Derma Dry Control. Die innovativen und nachhaltigen Formulierungen sind frei von Silikonen und enthalten eine neue Reihe von Aluminiumsalzen. Mit der Derma-Dry-Technologie bietet die aus Aerosolen und Roll-ons bestehende Serie für 96 Stunden Schutz vor starkem Schwitzen, Nässe und Geruch. Gleichzeitig sorgt sie für ein angenehmes Hautgefühl.
  • Mit dem NIVEA Hydration Hyaluron Feuchtigkeits-Shampoo brachten wir im Berichtsjahr ein Shampoo auf den Markt, das für natürlichen Glanz und lang anhaltende Feuchtigkeit sorgt sowie die Elastizität des Haares verbessert – ohne das Haar zu beschweren. Die Formel enthält Hyaluronsäure und natürlichen Gurkenextrakt und versorgt trockenes Haar mit langanhaltender Feuchtigkeit. Zusätzlich zu dieser Neueinführung haben wir im Berichtsjahr das gesamte NIVEA Haarpflegesortiment (bestehend aus Shampoos, Spülungen und Sprühkur) komplett überarbeitet – von der Formel über das Design bis hin zum Packaging. Im Zentrum des Relaunches stand der Skinification-Trend, bei dem je nach Haarbedürfnis, ein hochwirksamer Inhaltsstoff mit einem natürlichen vereint wird. Daraus sind 16 Kombinationen für jeweils acht Shampoos und Spülungen entstanden, die außerdem eine neue und nachhaltigere Verpackung erhielten. Ein Beispiel aus dieser überarbeiteten Serie ist das NIVEA Hydration Hyaluron Feuchtigkeits-Shampoo, das Haarpflege und Umweltschutz vereint. Die zu 99 % biologisch abbaubare und vegane Formel ist frei von Silikonen und Mikroplastikartikeln. Die Flasche besteht zu 96 % aus recyceltem Material.
  • Das neue NIVEA MEN Anti-Age 2in1 Power Serum war im Berichtsjahr unsere Anti-Age-Innovation für den Mann und das erste NIVEA MEN-Produkte, das den LUMINOUS 630®-Wirkstoff enthält. Dank der hohen Konzentration an patentiertem LUMINOUS 630® und feuchtigkeitsspendender Hyaluronsäure reduziert die Formel Falten, mildert dunkle Flecken und hilft, neue Pigmentflecken zu vermeiden – für jünger aussehende Haut in nur zwei Wochen. Die ultraleichte und schnell einziehende Formel ist nicht fettend oder klebend und lässt sich mit nur wenigen Tropfen leicht auftragen. Die ebenfalls neu eingeführte NIVEA MEN Anti-Age 2in1 Power Feuchtigkeitscreme bietet außerdem einen Lichtschutzfaktor 30, um die Haut vor der Sonne zu schützen. Sie versorgt die Haut zusätzlich 24 Stunden lang mit Feuchtigkeit.
  • Unter dem Motto „Wirksamkeit trifft Natürlichkeit“ erfolgte im Geschäftsjahr 2023 ein kompletter Sortiments-Relaunch von NIVEA Lip und Labello. Die verbesserten Formeln enthalten bis zu 100 % natürliche und naturbelassene Inhaltsstoffe, spenden 24 Stunden lang Feuchtigkeit und schützen vor äußeren Einflüssen wie Kälte, Wind und trockener Luft. Mit der neuen Verpackung, die so konzipiert ist, dass man sie vollständig recyceln kann, verfolgt Labello einen nachhaltigeren Ansatz und reduziert den Plastikverbrauch erheblich.
  • Hyaluron trifft Labello bzw. NIVEA Lip – so lautet das Konzept hinter dem Labello Hyaluron Lip Moisture Plus. Der Pflegestift basiert auf einer Technologie mit einem höheren Wasseranteil, um die Hyaluronsäure aktiv wirksam zu machen. Das Ergebnis ist eine ultra-leichte, frische Textur und eine Formel, die in die Lippenschichten einzieht und bis zu 24 Stunden Feuchtigkeit spendet. Labello Hyaluron Lip Moisture Plus gibt es in zwei Versionen: farblos, für die tägliche Lippenpflege, und angereichert mit Menthol und sanften Farbpigmenten, um die natürliche rote Farbe der Lippen zu verstärken. Beide Produkte enthalten natürliche Inhaltsstoffen, sind vegan und frei von Mineralöl.
  • Die Augencreme Eucerin Anti-Pigment Augenringe korrigierende Augenpflege, die im Berichtsjahr neu in den Markt eingeführt wurde, kombiniert leistungsstarke Wirkstoffe, die auf unterschiedliche Weise wirken, um hyperpigmentierungsbedingte Augenringe zu reduzieren und die natürliche Strahlkraft der Haut zu fördern. Die Formel mit dem patentierten Anti-Pigment-Wirkstoff Thiamidol und lichtreflektierenden Pigmenten, die die Augenpartie aufhellen, sorgen für einen sofort frischen und wachen Blick. Die enthaltene Hyaluronsäure reduziert Schwellungen und glättet feine Linien, Oligopeptide stimulieren das Kollagennetzwerk der Haut für eine straffere Hautstruktur. Die Augencreme lässt sich mit einem kühlenden Metallapplikator einfach und präzise auf kleine Bereiche der Hyperpigmentierung unter den Augen auftragen; die optimale Wirkung wird bereits nach zwei Wochen erzielt.
  • Die im abgelaufenen Geschäftsjahr lancierte neue Sortimentserweiterung Eucerin Hyaluron-Filler + Elasticity Rosé Tag LSF 30 wurde entwickelt, um die fortgeschrittenen Zeichen der Hautalterung zu mildern. Die Formel mit patentiertem Thiamidol reduziert effektiv Altersflecken, Hyaluronsäure mildert selbst tiefe Falten sichtbar. Der hohe Lichtschutzfaktor schützt zusätzlich vor sonnenbedingter Hautalterung. Dank der roséfarbenen Pigmente verleiht die Tagescreme sofort einen rosig strahlenden Teint und wirkt müder, fahler Haut am Morgen entgegen. Der Kollagen-Elastin-Komplex, eine leistungsstarke Kombination aus Arctiin und Kreatin, stimuliert die Kollagenproduktion und verbessert die Elastizität der Haut sichtbar.
  • Ein weiteres Thiamidol®-haltiges Produkt, das im Jahr 2023 eingeführt wurde, ist die Eucerin Anti-Pigment Perfektionierende Körpercreme aus der neuen Eucerin Anti-Pigment Body Serie. Das Produkt reduziert dunkle Flecken und Hautverdickungen an den Reibungsflächen wie Knien, Ellenbogen und kleinen Bereichen mit postinflammatorischer Hyperpigmentierung. Milchsäure und Dexpanthenol peelen und regenerieren die Haut sanft, während Hyaluronsäure die Haut langanhaltend mit Feuchtigkeit versorgt.
  • Die neue Eucerin Hyaluron-Filler + Elasticity Straffende Körpercreme wurde speziell entwickelt, um den Zeichen fortgeschrittener Hautalterung am Körper entgegenzuwirken: Lang- und kurzkettige Hyaluronsäure spenden Feuchtigkeit und mildern sichtbar selbst tiefe Falten, klinisch bewährtes Thiamidol® mildert Altersflecken und beugt deren Neubildung vor und der Collagen-Elastin-Komplex stimuliert die Kollagenproduktion und verbessert die Hautelastizität. Während das Produkt bereits in einzelnen Ländern im Berichtsjahr eingeführt wurde, ist der Launch in Deutschland für Frühjahr 2024 geplant.
  • Der Design-Relaunch der Sensitive Pflaster-Serie von Hansaplast, Elastoplast und CURITAS kam zwar ohne neue Innovation daher, sie soll aber den Verbraucher*innen bessere Orientierung bieten und somit Kaufbarrieren beseitigen. Die neuen Claims versichern Konsument*innen, dass die Pflaster für empfindliche Haut geeignet sind und trotzdem zugleich zuverlässig die Wunde schützen und auf der Haut haften. Die Änderung wurde auf Basis von Erkenntnissen aus der Konsument*innenforschung angestoßen – entsprechend sind auf den Verpackungen die Claims „Besonders hautfreundlich für optimale Heilung“ und „24h Klebkraft“ vermerkt. Zusätzlich erzielten wir mit der Serie im Berichtsjahr einen großen Erfolg: Die Sensitive-Pflaster sind das erste Pflastersortiment weltweit, das von der Skin Health Alliance akkreditiert wurde. Es handelt sich dabei um eine professionelle dermatologische Akkreditierung für Marken, deren Produkte von einem unabhängigen Gremium von Hautexpert*innen wissenschaftlich als hautverträglich eingestuft werden.
  • Das Sortiment der Hansaplast / Elastoplast Protective Bandagen wurde im Berichtsjahr mit dem Ziel überarbeitet, verletzte oder schwache Gelenke optimal zu unterstützen. Bei den Schutzbandagen wurden hochwertige Materialien und Oberflächen verwendet, um eine moderate Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten zu bieten. Mit dem integrierten Dynamic Pain Guard bietet das Sortiment Schutz und Erleichterung sowie ein individuelles Maß an Kompression durch die verstellbaren Bänder. Ergänzend wurden die Hansaplast / Elastoplast Performance Bandagen neu gelauncht. Die hier integrierte Dynamic Guard Technology fördert die aktive Erholung und bietet zugleich eine fortschrittliche Flexibilität und stabilisierende Unterstützung beim Sport oder bei Alltagsaktivitäten. Beide Produktreihen werden von einem internationalen Gremium von Physiotherapeut*innen und Sportmedizinern empfohlen.
  • Auf Basis neuer Forschungsergebnisse hat das 8X4 Team im Berichtsjahr zunächst beide Neueinführungen, später das gesamte Produktportfolio um einen neuen wissenschaftlich fundierten Claim zur emotionalen Wirkung der 8X4 Deos ergänzt. Der sogenannte Fresh Mind Effect®, der auf allen Verpackungen ausgewiesen wird, setzt dabei auf die Kraft der Düfte. Auf Grundlage einer psychophysiologischen Studie kann 8X4 für sich beanspruchen, dass die verschiedenen angebotenen Deo-Düfte nachweislich die Stimmung heben – indem sich die Konsument*innen körperlich und emotional erfrischt fühlen.
  • Mit der White Caviar Pearl Infusion hat La Prairie die erfolgreiche White-Caviar-Serie um ein leistungsstarkes Serum erweitert. Es zielt auf die drei häufigsten Unregelmäßigkeiten des Hauttons ab – Pigmentierungen, Rötungen und einen fahlen Teint – und unterstützt die Elastizität der Haut. Der Wirkstoff Lumidose gelangt dank einer zweifachen Verkapselungstechnologie optimal in die Haut und hemmt die Melaninproduktion. Der patentierte ExclusiveExclusive Exclusive Cellular Complex™ wirkt ersten Anzeichen der Hautalterung entgegen, indem er den natürlichen Erneuerungsprozess der Haut aktiviert.
  • Zum 36-jährigen Bestehen interpretierte das La Prairie Team die erfolgreiche Skin Caviar Luxe Cream im Berichtsjahr neu. Damals wie heute verkörpert die Ikone die Essenz der Luxus-Hautpflege. Die neu entwickelte Skin Caviar Luxe Cream vereint erstmals die neu entwickelten Caviar-Mikronährstoffe mit Caviar Premier und zielt darauf ab, den Stoffwechsel der Haut zu unterstützen und ihre jugendliche Struktur wiederherzustellen. Angereichert mit dem patentierten Exclusive Cellular Complex™ von La Prairie, der die Wirkung von Kaviar verstärkt, verspricht die neue Creme ein sichtbares Erlebnis: Die Haut wird geliftet, gestrafft, geglättet und dank der enthaltenen Nährstoffe mit neuem Leben erfüllt. Der bekannte Tiegel wurde zu einem leichteren Gefäß umgestaltet, das aus recyceltem und wiederverwertbarem Glas besteht – für nachhaltigeren Luxus.
  • Das neue Chantecaille 24K Gold Serum Intense sorgt mit einer innovativen Formel aus Peptiden, Vitamin C, Gold, Enzymen und Hyaluronsäure für eine strahlende, weichere und sichtbar erneuerte Haut. Das Erscheinungsbild von Falten wird reduziert und die Festigkeit verbessert. Darüber hinaus versorgt das luxuriöse Anti-Aging-Serum die Haut mit zusätzlicher Feuchtigkeit.
  • Ein weiteres neues Produkt des Chantecaille-Sortiments haben wir mit der Chantecaille Bio Lifting Eye Cream auf den Markt gebracht. Die nächste Generation der pflanzenbasierten Augenpflege erneuert und revitalisiert die Augenpartie mit einer reichhaltigen Formel, die zu 95 % aus natürlichen Inhaltsstoffen besteht und frei von Mikroplastik ist. Neben neuen, innovativen Inhaltsstoffen enthält die Creme wirksame Inhaltsstoffe aus der preisgekrönten Bio Lifting Collection von Chantecaille. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die Augenpartie optimal gepflegt wird – für ein sichtbar glatteres, jugendlicheres, erfrischtes und geliftetes Aussehen.

Als Ergebnis unserer regionalen Forschungsarbeit haben wir im Berichtsjahr zudem eine Reihe an lokalen Innovationen auf den Markt gebracht:

  • Mit gleich sechs verschiedenen NIVEA Skin-Tone-Deo-Produkten erweiterten wir unter der Marke NIVEA im Berichtsjahr auf dem nordostasiatischen Markt das dort bereits erfolgreiche Skin-Tone-Sortiment. Die neuen nachhaltigen Formeln belegen nicht nur die Haut mit feinen Düften und sorgen für effektiven Schutz gegen Schweiß und Geruch – sie liefern außerdem die Technologie für einen ebenmäßigen Hautton.
  • In den Ländern Südostasiens brachten wir im Berichtsjahr ein neues NIVEA Extra Bright 10 Super Vitamins & Skin Foods Body Serum in die Regale. Es ist ein leichtes Serum mit zehn Super-Vitaminen und essentiellen Hautnährstoffen aus der „goldenen Frucht“. Die Formel verleiht der Haut sieben Tage lang ein natürliches Strahlen, dunkle Flecken werden sichtbar reduziert. Das Produkt ist in drei verschiedenen Größen erhältlich.
  • Ebenfalls für den südostasiatischen Markt haben wir das neue NIVEA Extra Bright Deep Serum entwickelt, das erste Körperserum mit einem hochwertigen, langanhaltenden Duft. Das Produkt ist in den beiden Duftrichtungen Velvet Romance und Miracle Sweet erhältlich für die Zielgruppe von Frauen im Alter von 18–34 Jahre. Die leichte Formel zieht schnell ein und sorgt für eine natürliche Ausstrahlung.
  • In den USA setzten wir den Expansionskurs von Eucerin Sun fort und führten zwei neue Produkte ein. Zu den Neueinführungen gehörte die Eucerin Sun Sensitive Mineral Face Lotion SPF 35. Die getönte Sonnenschutzlotion mit dem fortschrittlichen Antioxidantien-Komplex 5AOX Shield™ passt sich nahtlos an alle Hauttöne an und bietet täglichen mineralischen Sonnenschutz für das Gesicht. Ebenfalls neu ist die Eucerin Advanced Hydration After Sun. Diese mit Antioxidantien angereicherte Formel hilft, trockene, sonnengestresste Haut zu beruhigen und mit Feuchtigkeit zu versorgen. Die ultraleichte Formel hinterlässt ein frisches und kühles Gefühl. Sie eignet sich für die Anwendung im Gesicht und am Körper.

tesa

tesa

Produkt- und Technologie-Entwicklung1

Nachhaltige Produkt- und Technologiekonzepte

Klebeverbindungen müssen bei Bedarf wieder gelöst werden können, um Kunden das Herstellen reparierbarer und recycelbarer Produkte zu ermöglichen. So können wertvolle Einzelkomponenten wiederverwertet und die entsprechenden 2023 in Kraft getretenen EU-Normen für elektronische Endgeräte erfüllt werden. Im Rahmen dieses Projekts hat tesa aus sechs neuen technologischen Konzepten mit unterschiedlichen Auslösemechanismen eine Vielzahl funktioneller Prototypen generiert und Kunden zum Testen übergeben. Im Automobilbau haben erste bereits vorgestellte Prototypen mit entsprechender Alterungs- und Temperaturstabilität zu einer großen Nachfrage nach weiteren Varianten mit unterschiedlichen Anforderungen geführt. Daher konnte ein erstes Produktentwicklungsprojekt erfolgreich abgeschlossen und weitere neue Projekte für die Entwicklung wiederablösbarer Klebebänder initiiert werden. In diesem Rahmen wurden viele neue Prototypen für die unterschiedlichsten Anwendungen vom Display bis hin zur Elektrofahrzeugbatterie an Kunden verschickt.

Auch in der eigenen Fertigung konnte tesa im Berichtsjahr 2023 wichtige Meilensteine erreichen, um den ökologischen Fußabdruck von Technologien und Produkten weiter zu verbessern. Die CO2e-Bilanz des beliebten doppelseitigen Klebebands tesa® 4965 konnte beispielsweise um 40 % reduziert werden, ohne die Eigenschaften des vielseitig eingesetzten Hochleistungsproduktes zu verändern. Dazu mussten nach dem Biomassebilanz-Verfahren neue biobasierte Rohstoffe eingeführt und quantitativ nachverfolgt und Folien aus 90 % recyceltem Polyester (PCR-PET) qualifiziert werden. Außerdem wurden über die gesamte Entwicklungs- und Fertigungskette hinweg neue Prozesse implementiert, um entscheidende Messgrößen, wie etwa die CO2e-Bilanz eines Produkts, überhaupt ermitteln zu können.

Ferner hat tesa seine Bestrebungen fortgesetzt, die Reduzierung und Rückgewinnung von Lösemitteln voranzutreiben. Während die Werke kontinuierlich die Verfügbarkeit lösemittelfreier Fertigungsanlagen ausbauen, wurden in der Produkt- und Technologieentwicklung weitere bestehende Sortimente modifiziert. Auch der Anteil an lösemittelfreien Neuentwicklungen konnte weiter gesteigert werden.

Strukturelle Klebebänder

In den vergangenen Berichtsjahren hat tesa bereits Prototypen hochfester Klebeverbindungen vorgestellt, die konventionelle Schweiß- und Nietverbindungen ersetzen können. Im Jahr 2023 konnten daraus resultierende Produktentwicklungsprojekte für die Anwendung in mobilen Endgeräten bis zur Marktreife entwickelt und bei ersten Kunden erfolgreich implementiert werden. Ein weiterer Fokus für die bei Raumtemperatur härtenden Klebebänder wurde auf Anwendungen in der Automobilindustrie gelegt. Zum Schutz von Batteriezellen in Traktionsbatterien von Elektroautos oder zum Schutz von Kabelbäumen in Fahrzeugen entwickelt, werden diese Produktmuster derzeitig von mehreren Kunden getestet.

Mehrwert für Kunden durch funktionelle Klebebänder

Verglichen mit metallischen Fügeverfahren bieten polymere Klebstoffe eine vielfach größere Flexibilität bei der Materialauswahl, um zusätzliche Funktionen in die Klebeschichten zu integrieren. Im Jahr 2023 hat tesa diese technologischen Möglichkeiten weiter ausgebaut, um Kunden innovativere Produktdesigns mit funktionellen Klebelösungen zu ermöglichen. Dabei wurden durch Open Innovation neue Netzwerke zielgerichtet erschlossen, um stets die nötige Expertise, Schnelligkeit und Ressourceneffizienz bei der Entwicklung komplexer neuer Technologien und Produkte gewährleisten zu können. Die Geschwindigkeit und Fähigkeit, auf neue Technologien und Trends zuzugreifen, konnte so erhöht und eine nachhaltige sowie resiliente Innovationsfähigkeit gestärkt werden.

Digitalisierung

Globale Innovationsführer in allen Märkten setzen zunehmend auf die Digitalisierung ihrer Entwicklungsprozesse. Dies erfordert auch für die verwendeten Klebelösungen die Bereitstellung digitaler Daten wie beispielsweise digitaler Zwillinge zur Durchführung von Versagensmodellierungen. Der hohe Anklang ausgewählter am Markt platzierter digitaler Services bei den Kunden hat sich im vergangenen Jahr erstmals in der stark wachsenden Anzahl von Anfragen nach digitalen Zwillingen und digitalem Consulting widergespiegelt. tesa hat mit einem konsequenten Ausbau des digitalen Produktportfolios die Entwicklung beschleunigt und die Kundenbindung erhöht. Mehrere jetzt aktive Forschungskooperationen bilden eine solide Basis für einen kontinuierlichen Wissensaufbau in den Bereichen künstliche Intelligenz, Simulation und Digitalisierung.

Entwicklungen für die Energiewende

Der Schwerpunkt in der Produkt- und Technologieentwicklung liegt auf Lösungen für die Energiewende. Diese konnten im letzten Berichtszeitraum weiter ausgebaut werden. Das betrifft beispielsweise die Bereiche Wasserstoffwirtschaft, Gebäudeenergiemanagement und Elektromobilität. Im letzten Bericht wurde ein erster funktioneller Prototyp einer auf Knopfdruck dimmbaren Fensterfolie vorgestellt, die es ermöglicht, Gebäudeverglasungen von Neu- und Bestandsgebäuden energiesparend auszurüsten. Im Jahr 2023 konnte diese Technologie so weit optimiert werden, dass alternative, auf dem Markt verfügbare Lösungen von der Leistung her übertroffen werden. Zusammen mit mehreren Kooperationspartnern konnten bereits Pilotmuster gefertigt und einem ersten potenziellen Kunden zur Ausprüfung übergeben werden.

Für die Fertigung moderner Brennstoffzellen wurden funktionale Folien weiterentwickelt, mit denen die Brennstoffzelle besonders schnell und effizient zusammengebaut werden kann. Die neuesten optimierten Prototypen haben das Interesse von Kunden geweckt und den Abschluss neuer Kooperationen mit ausgewählten Innovationsführern ermöglicht.

Großkunden der Automobilindustrie wurden zahlreiche neue Prototypen für den Bereich Elektromobilität vorgestellt. Ein besonderer Fokus wurde auf das Schützen und Verkleben von Batteriezellen sowie deren Module und Gehäuse gesetzt. Aber auch für völlig neue Anwendungen innerhalb der Batteriezelle konnten Prototypen entwickelt werden. So ist es beispielsweise gelungen, die Rezepturen der Klebemassen exakt auf die komplexen und empfindlichen elektrochemischen Prozesse während der vielen Lade- und Entladevorgänge abzustimmen, um eine lange Batterielebensdauer zu garantieren.

Weitere Informationen zur Produkt- und Technologieentwicklung bei tesa finden Sie unter www.tesa.com/de-de/ueber-uns/product-and-technology-development.

1 Dieser Abschnitt ist kein prüfungspflichtiger Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.

CO₂e – (CO₂-Äquivalente)
Maßeinheit, um den Effekt verschiedener Treibhausgase zu vergleichen. Dabei wird die Menge eines Treibhausgases in die entsprechende Menge CO2 umgerechnet, die über einen gegebenen Zeitraum dieselbe Erwärmung bewirkt.
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