Geschäftsbericht 2023

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Fotomontage: Porträt einer Frau mit Scan-Linien auf der Haut (Porträt)

Epigenetik

Die Altersuhr
Die Altersuhr
der Haut
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zurückdrehen
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Eine Verjüngung von Hautzellen ist prinzipiell möglich. Dies belegen die Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Epigenetik, mit der sich die Wissenschaftler*innen von Beiersdorf seit über 15 Jahren intensiv beschäftigen. Erste Produkte in diesem zukunftsträchtigen Hautpflegebereich werden nun bald auf den Markt kommen.

Gene reaktivieren

Jung aussehen bis ins hohe Alter. Davon träumen viele Menschen – und wissen gleichzeitig, dass dies nicht möglich ist. Doch die Forschung zeigt: Wie wir altern, ist keineswegs vorbestimmt. Auch die Annahme, der Alterungsprozess sei ausschließlich genetisch bedingt, ist falsch. Denn das Erscheinungsbild unserer Haut wird von vielen äußeren Faktoren beeinflusst: von Ernährung und Bewegung, Stress und Schlafverhalten, Sonneneinstrahlung und Lebensstil und vielem mehr. „Und da unsere Hautzellen – zum Beispiel, um sich zu erneuern und zu reparieren – Gene ‚nutzen’, wirken sich diese äußeren Faktoren auch auf die Aktivität der Gene aus. Sie können Gene sogar blockieren oder stilllegen“, erläutert Dr. Marc Winnefeld, Abteilungsleiter Applied Skin Research.

Beiersdorf labor skin aging

> 1.000

Hautproben analysiert

850.000

Methylierungsstellen vermessen

> 50.000

Substanzen und Extrakte untersucht

Pioniere der Epigenetik

Die gute Nachricht: Blockierte und stillgelegte Gene können reaktiviert werden – und so das Erscheinungsbild der Haut wieder verbessern. Wie das genau funktioniert, ist Gegenstand des Forschungsgebiets der Epigenetik – eine Disziplin, die sich seit Anfang der 2000er Jahre rasant entwickelt.

Beiersdorf gehört zu den Pionieren der epigenetischen Hautforschung. Seit 2008 beschäftigt sich ein interdisziplinäres Team, das heute aus 20 Spezialist*innen besteht, mit epigenetischen Veränderungen während der Hautalterung. Das Ziel: über das individuelle epigenetische Muster herauszufinden, welche Blockaden zur Hautalterung beitragen und wie diese gelöst werden können.

 (Foto)
Dr. Elke Grönniger, Lab Manager Skin Aging, im Gespräch mit Dr. Marc Winnefeld, Abteilungsleiter Applied Skin Research
Chip (Foto)
Mit Hilfe eines Chips analysieren Wissenschaftler*innen rund 850.000 Methylierungsstellen im Genom, um die für die Hautalterung verantwortlichen Blockaden besser zu verstehen.

Neue Evolutionsstufe

„In den vergangenen Jahren haben wir Hautproben von mehr als 1.000 Menschen analysiert und pro Person über 850.000 sogenannte Methylierungsstellen gemessen“, sagt Dr. Elke Grönniger, Leiterin des Labors Skin Aging. „Mit Hilfe dieser Methylierungsstellen können wir herausfinden, welche Blockaden mit der Hautalterung verbunden sind.“ Die dabei gewonnenen Erkenntnisse wurden in eine „Altersuhr“ der Hautzellen überführt. Hierbei handelt es sich um einen Algorithmus, der hilft, Pflegelösungen mit epigenetischen Wirkstoffen zur Hautverjüngung zu finden. Rund 50.000 Substanzen und Extrakte wurden inzwischen unter die Lupe genommen, um natürliche Wirkstoffe zur Hautverjüngung zu identifizieren und zu qualifizieren.

Mit der Epigenetik verbinden viele Wissenschaftler*innen eine neue Evolutionsstufe in puncto Anti-Aging. Denn mit ihr ist es möglich, Hautzellen von Grund auf zu verjüngen – und nicht nur einzelne Defizite auszugleichen. „Wir haben mittlerweile einen Forschungsstand erreicht, der eine substanzielle epigenetische Verjüngung der Haut in greifbare Nähe rückt“, so Dr. Marc Winnefeld.

Zwei Fragen an Dr. Catja Prykop

Dr. Catja Prykop, Vice President Early Innovation (Porträt)

Dr. Catja Prykop

Vice President Early Innovation

Wir planen, in Kürze das erste Produkt mit entsprechenden Wirkstoffen zu launchen.

Wie gelingt es Beiersdorf, vielversprechende Forschungsergebnisse in Produkte zu überführen?

Entscheidend hierfür ist, Menschen mit unterschiedlichen Expertisen und Erfahrungen zusammenzubringen und interdisziplinäre Teams zu bilden. Deshalb streben wir stets eine integrierte Zusammenarbeit und einen bereichsübergreifenden Austausch an. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leistet die Abteilung Early Innovation, die vor rund zwei Jahren aufgebaut wurde und aus rund 20 Mitarbeitenden besteht: Sie analysiert, welche Kundenbedürfnisse am Markt bestehen und welche neuen, relevanten Technologien entwickelt werden können, um die Forschungsergebnisse in eine Innovations-Roadmap zu überführen und so die Markteinführung strategisch vorzubereiten.

Wann wird Beiersdorf erste Produkte auf den Markt bringen, die die Erkenntnisse der Epigenetik nutzen?

Wir planen, in Kürze das erste Produkt mit entsprechenden Wirkstoffen zu launchen. Danach werden wir Schritt für Schritt weitere Produkte in den Markt einführen und in unsere verschiedenen Sortimente integrieren.

Da sich die Forschung rasant entwickelt, gehen wir davon aus, dass es in den nächsten Jahren zu zahlreichen Produktinnovationen kommen wird. Deren Wirkstoffe werden dem Ziel, den Alterungsprozess nicht nur zu stoppen, sondern die Hautzellen tatsächlich zu verjüngen, immer näher kommen.