Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Aktionär*innen,
gemäß Gesetz, Deutschem Corporate Governance Kodex, Satzung und Geschäftsordnung überwachte der Aufsichtsrat den Vorstand und beriet ihn insbesondere zu seiner Strategie C.A.R.E.+ und zu Unternehmensplanung, Rechnungslegung, Geschäftsverlauf, Lage und Aussichten, Risikomanagement, internem Kontrollsystem und Compliance. Der Vorstand erstattete in und zwischen den Aufsichtsratssitzungen regelmäßig schriftlich und mündlich Bericht, insbesondere zu bedeutenden Vorfällen und Entwicklungen im Geschäft und Markt. Der Aufsichtsrat besprach und berücksichtigte auch externe Beurteilungen und Entwicklungen der guten Unternehmensführung im In- und Ausland. Sitzungen wurden in Präsenz und als Video- oder Telefonkonferenz abgehalten. Einzelne Mitglieder nahmen an Präsenzsitzungen per Video oder Telefon teil.
Die Teilnahmequote an den Sitzungen betrug im Plenum ca. 94,4 %, im Präsidialausschuss ca. 95,8 %, im Prüfungsausschuss ca. 97,7 %, im Finanzausschuss 100 % sowie im Personalausschuss ca. 77,8 %. Soweit Mitglieder nicht an allen Sitzungen teilnahmen, betrug die Teilnahmequote im Plenum 5/6 für Hong Chow, Wolfgang Herz, Dr. Dr. Christine Martel und Kirstin Weiland, im Präsidialausschuss 5/6 für Wolfgang Herz, im Prüfungsausschuss 8/9 für Dr. Dr. Christine Martel sowie im Personalausschuss 1/3 für Reinhard Pöllath und Kirstin Weiland. Es gab keine Anhaltspunkte für Interessenkonflikte von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern. Martin Hansson legte sein Amt zum 31. Juli 2022 nieder. Als Nachfolgerin wurde Uta Kemmerich-Keil gerichtlich bestellt.
Sitzungen wurden zwischen Vorstand und Aufsichtsrat eingehend vor- und nachbereitet sowie mit und zwischen Mitgliedern des Aufsichtsrats vor- und nachbesprochen. Für Entwürfe, Unterlagen und Kommentare gibt es eine geschützte elektronische Plattform.
Zu Beginn des Jahres 2023 hat der Aufsichtsrat erneut mit der Planung einer Effizienzprüfung begonnen, die im Verlaufe des Jahres durchgeführt werden soll.
Aufsichtsratsplenum
Der Aufsichtsrat tagte sechs Mal (drei Präsenzsitzungen und drei Video- bzw. Telefonkonferenzen). In zwei Fällen fasste der Aufsichtsrat schriftliche Beschlüsse. Regelmäßige Themen waren strategische Ausrichtung, Geschäftsentwicklung, Zwischenabschlüsse, Compliance, Vorstandsangelegenheiten und wichtige Einzelvorgänge. Beschlussvorschläge wurden eingehend geprüft und diskutiert. An den Sitzungen des Aufsichtsrats nahmen in der Regel alle Mitglieder des Vorstands teil. Ein Teil jeder Sitzung fand nur unter den Mitgliedern des Aufsichtsrats statt. Nach dem Themenkalender konzentrierten sich die Sitzungen am Jahresanfang auf den Jahresabschluss des Vorjahrs. In der Jahresmitte beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit Vorstandsangelegenheiten, strategischer Ausrichtung und Investitionsprojekten. Die Sitzungen am Jahresende konzentrierten sich auf die Planung für das Folgejahr, Investitionsprojekte sowie strategische Ausrichtung.
Am 4. Februar 2022 erörterte der Aufsichtsrat die Erreichung der Ziele des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021 und setzte die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder fest. Zudem billigte er nach intensiver Erörterung den neu erstellten Vergütungsbericht 2021.
Am 22. Februar 2022 befasste sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Entwicklung von Geschäft und Marktanteilen. Der Vorstand präsentierte detailliert die Geschäftsbereiche und Regionen. Er berichtete ausführlich über seine Strategie für den Ausbau des digitalen Marketings und des E-Commerce in den kommenden Jahren sowie über die Entwicklung und Integration des Anfang Februar erworbenen Chantecaille Geschäfts. Der Abschlussprüfer berichtete umfassend über Umfang, Schwerpunkte und Ergebnisse seiner Prüfung. Nach intensiver Diskussion billigte der Aufsichtsrat Jahres- und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht für AG und Konzern einschließlich der Erklärung zur Unternehmensführung sowie der zusammengefassten Nichtfinanziellen Erklärung der AG und des Konzerns. Er stellte damit den Jahresabschluss 2021 fest. Er erörterte die Berichte des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen sowie zu den übernahmerechtlichen Angaben und verabschiedete den Bericht des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung. Er stimmte dem Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns für das Geschäftsjahr 2021 zu. Nach Erläuterung der Änderungen gegenüber den vorherigen virtuellen Versammlungen billigte er die Tagesordnung und die Beschlussvorschläge für die Onlinehauptversammlung am 14. April 2022.
Am 14. April 2022 befasste sich der Aufsichtsrat vor Beginn der Hauptversammlung zunächst mit deren Inhalt und Abläufen. Anschließend präsentierte der Vorstand mit dem Management ausführlich die neue China-Strategie. Nach Fortsetzung der Sitzung im Anschluss an die Hauptversammlung beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der laufenden Geschäftsentwicklung. Dazu präsentierte der Vorstand zur Umsatz- und Marktanteilsentwicklung verschiedener Produktkategorien und Marken. Zudem diskutierte der Aufsichtsrat aktuelle Herausforderungen durch die fortdauernde COVID-19-Pandemie sowie in der Supply Chain. Der Aufsichtsrat beschloss die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer entsprechend der Entscheidung der Hauptversammlung.
Am 28. April 2022 wurde Nicola Lafrentz zum 1. Mai 2022 zum Vorstandsmitglied bestellt. Der Aufsichtsrat diskutierte zudem über die Vorkehrungen des Unternehmens zu aktuellen Energie- und anderen Risiken.
Am 2. September 2022 erörterte der Aufsichtsrat die Geschäftsentwicklung anhand von Berichten über ausgewählte Themen der Vorstandsressorts. Schwerpunkte bildeten die Finanzkennzahlen, der Erfolg von Thiamidol und die Entwicklung des Sonnenschutzgeschäfts. Zudem berichtete der Vorstand der tesa SE zur Geschäftsentwicklung. Des Weiteren befasste sich der Aufsichtsrat mit der Entwicklung kleinerer Marken und einem Bericht zur Nachhaltigkeit. Er beschloss über Investitionsprojekte, die Nachfolge von Herrn Hansson im Amt des stellvertretenden Vorsitzenden sowie als Mitglied mehrerer Ausschüsse und über den Prüfungsauftrag für den Nichtfinanziellen Bericht 2022.
Am 2. Dezember 2022 erörterte der Aufsichtsrat die Geschäftsentwicklung des Konzerns bis Ende Oktober 2022 anhand der Finanzkennzahlen und der Marktanteilsentwicklungen nach Regionen, Marken und Kategorien sowie einen Ausblick auf den Jahresabschluss 2022. Zudem berichtete der Vorstand zu Einzelaspekten der Strategie C.A.R.E.+ und über die Strategie für Digitalisierung und E-Commerce. Der Aufsichtsrat billigte die Unternehmensplanung 2023, beschloss die Entsprechenserklärung für das Geschäftsjahr 2022 gemäß Deutschem Corporate Governance Kodex, legte Ziele und Zielgesamtvergütung für die Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2023 fest und bestätigte deren Angemessenheit. Schließlich stimmte der Aufsichtsrat der erneuten Durchführung einer virtuellen Hauptversammlung im Jahr 2023 zu.
Im Februar 2023 erörterte der Aufsichtsrat die Erreichung der Ziele des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022 und beschloss die Gesamtvergütung. Er konkretisierte Jahresziele. Er billigte den Jahres- und Konzernabschluss sowie die dazugehörigen Berichte und stimmte den Beschlussvorlagen zur Hauptversammlung am 13. April 2023 zu.
Ausschüsse
Der Aufsichtsrat bereitet seine Arbeit in sechs Ausschüssen vor; in Einzelfällen können sie anstelle des Aufsichtsrats entscheiden. Die Ausschussvorsitzenden berichteten dem Aufsichtsrat regelmäßig und ausführlich über die Ausschussarbeit. Vermittlungs- und Nominierungsausschuss traten im Geschäftsjahr 2022 nicht zusammen.
Der Präsidialausschuss (sechs Sitzungen, davon eine in Präsenz und fünf als Video- bzw. Telefonkonferenz) befasste sich mit der Geschäftsentwicklung, der Vorstandsvergütung und anderen Vorstandsangelegenheiten sowie mit einzelnen bedeutenden Geschäftsvorfällen und Investitionsvorhaben. Er bereitete die Plenumssitzungen vor und nach.
Der Prüfungsausschuss (neun Sitzungen, davon vier in Präsenz und fünf als Video- bzw. Telefonkonferenz) behandelte insbesondere die Vorprüfung der Jahres- und Zwischenabschlüsse sowie des zusammengefassten Lageberichts, den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands, die Unabhängigkeit und Beauftragung des Abschlussprüfers, Schwerpunkte der Abschlussprüfung und gesetzliche Neuerungen bei der Abschlussprüfung. Er machte dem Aufsichtsrat einen Vorschlag für die Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung und ließ sich vom Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse der Abschlussprüfung sowie der prüferischen Durchsicht des Halbjahresberichts 2022 und andere Prüfungsthemen informieren. Der Ausschuss befasste sich zudem mit Inhalt und Prüfung der zusammengefassten Nichtfinanziellen Erklärung. Der Ausschuss, an dessen Sitzungen zu Prüfungsthemen auch der Abschlussprüfer teilnahm, befasste sich regelmäßig mit der Geschäftsentwicklung. Weitere Gegenstände regelmäßiger Diskussion waren Risikomanagement, Konzernrevision, Nachhaltigkeit, die anstehende Ausschreibung der Abschlussprüferleistungen sowie der Umfang der durch den Abschlussprüfer durchgeführten Nichtprüfungsleistungen.
Der Finanzausschuss (fünf Sitzungen, davon drei in Präsenz und zwei als Video- bzw. Telefonkonferenz) beschäftigte sich insbesondere mit den Kapitalanlagen und der Anlagestrategie. Er ließ sich regelmäßig zu den Investitionsprojekten berichten. Weitere Themen waren Compliance, Krisenmanagement und das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. In einem Fall beschloss der Finanzausschuss schriftlich.
Der Personalausschuss (drei Sitzungen, davon zwei in Präsenz und eine als Video- bzw. Telefonkonferenz) befasste sich mit der langfristigen Planung zur Besetzung von Positionen im und unterhalb des Vorstands. Er begrüßte Maßnahmen zu Diversität und Inklusion und ließ sich in jeder Sitzung anhand von Leistungskennzahlen umfassend über die erzielten Fortschritte berichten. Weitere Schwerpunkte bildeten neue Arbeitswelten sowie die Vorbereitung der nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex zu erstellenden Qualifikationsmatrix zu den Kompetenzen des Aufsichtsrats.
Abschlüsse und Abschlussprüfung
Der Jahresabschluss wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs aufgestellt, der Konzernabschluss nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und unter Berücksichtigung der anwendbaren Interpretationen des IFRS Interpretations Committee sowie nach den ergänzend anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften. Der Abschlussprüfer prüfte den Jahresabschluss und den Konzernabschluss 2022 und den zusammengefassten Lagebericht von AG und Konzern sowie die zusammengefasste Nichtfinanzielle Erklärung der AG und des Konzerns. Der Abschlussprüfer erteilte uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Zum Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (§ 312 AktG) wegen der Mehrheitsbeteiligung der maxingvest ag, Hamburg, bestätigte der Abschlussprüfer nach pflichtmäßiger Prüfung und Beurteilung, dass dessen tatsächliche Angaben richtig sind, bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war und bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die des Vorstands sprechen.
Der Aufsichtsrat erhielt unmittelbar nach Aufstellung den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht von AG und Konzern einschließlich der zusammengefassten Nichtfinanziellen Erklärung der AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2022, den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers. Der Aufsichtsrat erhielt und erörterte vorab Entwürfe der vorläufigen Abschlussunterlagen. Der Abschlussprüfer nahm an den Beratungen des Aufsichtsrats über den Jahresabschluss für AG und Konzern teil und stellte die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung im Prüfungsausschuss und im Aufsichtsrat vor. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhob der Aufsichtsrat keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht, die zusammengefasste Nichtfinanzielle Erklärung der AG und des Konzerns, den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen einschließlich der Schlusserklärung des Vorstands und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers. In einer ordentlichen Sitzung am 21. Februar 2023 schloss sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Abschlussprüfung an und billigte die Abschlüsse der AG und des Konzerns zum 31. Dezember 2022; damit ist der Jahresabschluss der Beiersdorf AG festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands stimmte der Aufsichtsrat zu.
Der Aufsichtsrat dankt allen, die das Jahr 2022 für Beiersdorf erfolgreich machten: Mitarbeitende und Geschäftspartner*innen haben Beiersdorfs anspruchsvolle Verbraucher*innen mit verlässlicher Leistung überzeugt, vor allem durch Innovation und Nachhaltigkeit in Hautpflege und Klebstoffen. Die kritische Begleitung durch seine Kund*innen macht und hält Beiersdorf zukunftsfest für alle Aktionär*innen, auch in den aktuellen und anhaltenden Herausforderungen.
Hamburg, 21. Februar 2023
Für den Aufsichtsrat
Reinhard Pöllath
Vorsitzender