Geschäftsbericht 2024

Geschäftsbericht 2024

Wirtschaftliches Umfeld

Allgemeine wirtschaftliche Lage

Bruttoinlandsprodukt1

Veränderung zum Vorjahr (in %)

Bruttoinlandsprodukt (Balkendiagramm)
1 Commerzbank Research - Chartbook Januar / Februar 2025.

Inflationsrate1

Veränderung zum Vorjahr (in %)

Inflationsrate (Balkendiagramm)

Die Weltwirtschaft wuchs 2024 nur in moderatem Tempo. Nach einer Phase geringerer Dynamik im Frühjahr zeigte sich in der zweiten Jahreshälfte eine leichte Belebung, die jedoch vor allem von den Vereinigten Staaten getragen wurde, wo privater Konsum und Unternehmensinvestitionen robust blieben. In anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften, insbesondere im Euroraum und Japan, war das Wachstum hingegen deutlich gedämpfter. In Schwellenländern blieb die wirtschaftliche Entwicklung uneinheitlich. Während sich die Produktion in Lateinamerika kräftig beschleunigte, verlangsamte sich das Wachstum in Asien, insbesondere in Indien und China, wo anhaltende Probleme im Immobiliensektor und eine schwächere Binnennachfrage dämpfend wirkten. Die Inflation ließ weltweit nur langsam nach. Während Energiepreise für einen Rückgang sorgten, stagnierte die Kerninflation, besonders durch anhaltend hohe Preise im Dienstleistungssektor. Insgesamt blieb die wirtschaftliche Unsicherheit hoch, beeinflusst durch geopolitische Spannungen und strukturelle Anpassungen in verschiedenen Regionen.

Die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum zeigte sich 2024 durchwachsen. Während 2024 ein moderates Wachstum aufwies, blieb die Dynamik insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Die Entwicklung verlief regional unterschiedlich, wobei einige Länder wie Frankreich und Spanien positiv überraschten, während andere, darunter Italien, stagnierende Tendenzen zeigten. Insbesondere die Olympischen Spiele in Paris sorgten für temporäre Wachstumsimpulse, die jedoch nicht nachhaltig waren. Der Unternehmenssektor gab gemischte Signale. Die schwache globale Nachfrage und schleppende Exporte belasteten die Industrie, während im Dienstleistungssektor die Entwicklung zunehmend stagnierte. Die Inflation bewegte sich in diesem Jahr auf einem moderateren Niveau als 2023, blieb jedoch weiterhin ein zentrales Thema. Steigende Arbeitskosten und Frachtraten wirkten preistreibend, während sich der Druck durch Energiepreise abmilderte.

Die wirtschaftliche Situation in Deutschland blieb auch 2024 von Unsicherheit geprägt. Trotz einer Verbesserung der Stimmungsindikatoren blieben grundlegende Herausforderungen bestehen. Besonders die Industrie kämpfte mit schwankenden Auftragseingängen, und auch der Bausektor verzeichnete keine nachhaltige Belebung. Der Wohnungsbau befand sich in einer anhaltenden Krise, was die wirtschaftliche Dynamik zusätzlich bremste. Die Wirkung der EZB-Zinssenkungen setzte nur zögerlich ein und konnte die wirtschaftliche Aktivität bisher kaum ankurbeln. Die Entwicklung der Konsumausgaben war zwar positiv, blieb jedoch nicht stark genug, um die gesamtwirtschaftliche Lage spürbar zu verbessern.

Die wirtschaftliche Entwicklung in den USA zeigte sich 2024 weiterhin robust, getragen von einem starken privaten Konsum und soliden Unternehmensinvestitionen. Auch staatliche Ausgaben, insbesondere im Verteidigungsbereich, wirkten unterstützend. Trotz eines hohen Leitzinsniveaus blieben die Finanzierungsbedingungen insgesamt günstig, unter anderem dank hoher Aktienkurse und niedriger Risikoprämien. Die Inflation hat im Gesamtbild deutlich nachgelassen, was vor allem auf niedrigere Benzinpreise zurückzuführen ist. Die Kerninflation blieb hingegen stabil über dem Zielwert, insbesondere aufgrund anhaltender Preisdynamiken im Dienstleistungssektor. Die US-Notenbank lockerte ab Herbst schrittweise ihre Zinspolitik. Ziel war es, die Wirtschaft zu stabilisieren und gleichzeitig die Inflation weiter zu kontrollieren, ohne den Arbeitsmarkt übermäßig zu belasten.

Im Jahr 2024 erlebte die japanische Wirtschaft zwar eine vorübergehende Erholung, getrieben durch die niedrige Yen-Bewertung, die sowohl Exporte als auch den Tourismussektor ankurbelte. Dennoch führten der Rückgang des privaten Konsums und rückläufige Realeinkommen zu einer schwachen Binnenkonjunktur, sodass das Bruttoinlandsprodukt leicht geschrumpft ist. Eine Trendwende setzte ab Sommer ein, als steigende Reallöhne und umfassende Subventionen die Kaufkraft stärkten. Das im Herbst beschlossene Konjunkturpaket, das auch umfangreiche Mittel für Schlüsselindustrien bereitstellte, trug zur Stabilisierung und Modernisierung der Wirtschaft bei.

Die Entwicklung in den Wachstumsmärkten ergab ein gemischtes Bild. Im Jahr 2024 stand Chinas Wirtschaft weiterhin unter Druck. Trotz fiskal- und geldpolitischer Maßnahmen, darunter Unterstützungen für den Immobiliensektor und Konsumgutscheine, zeigte sich die Binnenkonjunktur nur verhalten. Während die Industrie von starken Exporten und gezielten Investitionen profitierte, verhinderten strukturelle Probleme, wie die Verschuldung lokaler Regierungen und die Immobilienkrise, eine breit angelegte Erholung. Hinzu kamen geopolitische Spannungen und protektionistische Maßnahmen, die den Außenhandel belasteten. Die brasilianische Wirtschaft zeigte sich 2024 weiterhin robust. Besonders der Konsum privater Haushalte, die Zunahme der Investitionen und eine stabile Industrieproduktion trugen zum Wirtschaftswachstum bei. Die Zentralbank straffte ihre Geldpolitik, um der stabilen Konjunktur Rechnung zu tragen. Die wirtschaftliche Entwicklung im Nahen Osten im Jahr 2024 blieb gedämpft, geprägt von geopolitischen Spannungen, klimabedingten Herausforderungen und globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten. Die Auswirkungen der anhaltenden Konflikte und der gedrosselten Ölproduktion wurden teilweise durch die Stärkung des Privatsektors und strategische Reforminitiativen gemildert. Die indische Konjunktur verlor 2024 an Dynamik. Die Aufholpotenziale nach der Pandemie scheinen ausgeschöpft, während Kapazitätsgrenzen zunehmend sichtbar wurden. Dies spiegelte sich in höheren Großhandelspreisen für verarbeitete Produkte und einer spürbaren Inflation wider, die durch teurere Nahrungsmittelpreise den privaten Konsum weiter hemmte. In den südostasiatischen Schwellenländern blieb hingegen die Dynamik unverändert hoch.

Absatzmarktentwicklung

Das weltweite wirtschaftliche Umfeld entwickelte sich 2024 weiterhin dynamisch und war von Unsicherheit geprägt. Obwohl der Druck in den Lieferketten nachließ, wirkten sich anhaltende geopolitische Spannungen und Handelsstörungen weiterhin zu Auswirkungen auf die Materialverfügbarkeit und -kosten aus. Die Inflation entwickelte sich in Schlüsselmärkten moderat, allerdings belasteten erhöhte Zinssätze und Wechselkursschwankungen die Kaufkraft der Konsument*innen. Der weltweite Kosmetikmarkt zeigte insgesamt ein stetiges Wachstum, was auf die anhaltende Nachfrage in Schwellenländern sowie auf die von Innovationen geprägten Produktkategorien zurückzuführen war.

Die entwickelten Märkte litten jedoch unter dem vorsichtigen Konsumklima und der Wettbewerbsintensität. Darüber hinaus erholte sich die Wirtschaft Chinas 2024 nur moderat. Das Vertrauen der Konsument*innen blieb dabei gedämpft und führte zu zusätzlichen Herausforderungen, insbesondere im Luxussegment. Die Märkte für Massen- und Dermokosmetik verzeichneten weltweit einstelliges Wachstum im mittleren bis hohen Bereich, das vom jährlichen Wachstum in den Kategorien Deodorant, Lippen- und Gesichtspflege angeführt wurde.

Privater Konsum1

Veränderung zum Vorjahr (in %)

Privater Konsum (Balkendiagramm)
1 Commerzbank Research.
2 OECD.

Im Geschäftsjahr 2024 war die Geschäftstätigkeit von tesa weiterhin von einem herausfordernden und volatilen globalen Umfeld geprägt. Trotz sinkender Inflation und gelockerter Geldpolitik blieb das globale Wirtschaftswachstum aufgrund geopolitischer Spannungen, hoher Zinsen und Produktionskosten gedämpft. Die Automobilbranche verzeichnete 2024 nach starkem Wachstum im Vorjahr eine deutliche Verlangsamung, besonders in Europa. Der Markt für Elektronik erlebte durch niedrigere Inflationsraten und stabile Nachfrage nach Smartphones, PCs und Tablets einen moderaten Aufschwung. Andere industrielle Absatzmärkte litten besonders in Europa und Nordamerika unter Kundenverunsicherung, Preisdruck und hohen Zinssätzen. Nach starken Preissteigerungen in den letzten Jahren war auch die Entwicklung des Konsumgütermarkts im Jahr 2024 von zunehmendem Preisdruck geprägt. Die Nachfrage in entwickelten Märkten, insbesondere in Europa, blieb gedämpft aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten, anhaltend hoher Zinssätze und gestiegener Lebenshaltungskosten.

Beschaffungsmarktentwicklung

Im Jahr 2024 hat sich die Korrektur auf wichtigen Material- und Dienstleistungsmärkten fortgesetzt. Dies ist unter anderem durch unterplanmäßige Wachstumsraten in China und Europa, sinkende Energiekosten und weiter abflachende Inflationsraten begründet. Eine Ausnahme bildet der Palmölmarkt, der sich in der zweiten Jahreshälfte durch wetterbedingt niedrigere Ernten in Südostasien verknappt und bei abhängigen Rohstoffen zu Verteuerungen geführt hat. In diesem gegenüber dem Vorjahr insgesamt verbesserten Marktumfeld konnten in Verbindung mit einem abteilungsübergreifenden Engpassmanagement und Präferenz bei wichtigen Lieferanten Engpässe für unsere Produktionsstandorte und Handelspartner signifikant reduziert werden.

Gesamtaussage zu den Rahmenbedingungen

Der globale Kosmetikmarkt verzeichnete 2024 eine insgesamt positive Entwicklung. Im Massenmarkt, in dem NIVEA aktiv ist, wurde das Wachstum sowohl durch Preissteigerungen als auch Zuwächse im Volumen angetrieben. Ähnlich verhielt sich der dermokosmetische Hautpflegemarkt, der sowohl über Preissteigerungen als auch durch höhere Mengen wachsen konnte, mit einem tendenziell höheren Beitrag durch Preiserhöhungen. Sowohl der Bereich Skin Care (Hautpflegeprodukte) als auch der Bereich Personal Care (Deodorants, Seifen, Duschgels) erzielten im Berichtsjahr ein starkes Wachstum. Innerhalb des Unternehmensbereichs Consumer lag der strategische Fokus erneut auf Skin Care, dem Schwerpunkt unserer Marketingausgaben. Alle relevanten Unterkategorien im Skin Care Bereich konnten im Geschäftsjahr eine positive Entwicklung verzeichnen.

Das Jahr 2024 war wirtschaftlich wie geopolitisch durch eine Reihe von Unsicherheiten und hohe Volatilität gekennzeichnet. Die Inflation ist zwar rückläufig, hemmt aber weiter die wirtschaftliche Erholung und bremst die private Nachfrage. Der Vorstand des Unternehmensbereichs tesa bewertet das Marktumfeld als volatil und herausfordernd. Mit Innovationskraft, Anpassungsfähigkeit und strategischen Investitionen schaffte es tesa, in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten (volatile Weltwirtschaft, Industrien im Umbruch, wie z. B. Automobilindustrie, Abkühlung in einzelnen Regionen und Zulieferer-Herausforderungen) zu wachsen. Weitere Umsatzzuwächse werden, insbesondere durch neue Produkte und starke Kundenprojekte, im Hauptbereich Industry erzielt.

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