Geschäftsbericht 2024

Geschäftsbericht 2024

ESRS S3 – Betroffene Gemeinschaften

  • Betroffene Gemeinschaften

Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen

Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse wurden für den Unternehmensbereich Consumer negative Auswirkungen auf indigene Gemeinschaften identifiziert, die aus unseren Geschäftstätigkeiten und den entsprechenden Lieferketten resultieren können.1 Als produzierendes Unternehmen der Kosmetikindustrie setzt Beiersdorf Inhaltsstoffe ein, die auf Palm(kern)öl basieren. Im Zuge unserer Nachhaltigkeitsstrategie wurde Palmöl als Hochrisikorohstoff identifiziert. Grund dafür sind unter anderem mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt und betroffene Gemeinschaften in den Hauptherkunftsländern Indonesien und Malaysia. Die Ausweitung von Palmölplantagen kann unter anderem mit der Vertreibung von bestimmten Gemeinschaften und Konflikten um Landrechte verbunden sein. Die frühzeitige Erkennung und Minderung negativer Auswirkungen auf (indigene) Gemeinschaften ist demnach elementarer Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsagenda und dem Versprechen einer nachhaltigen Rohstoffbeschaffung.

Als wesentlich wurden betroffene Gemeinschaften in unseren Hauptbezugsregionen von Palmöl identifiziert. Es handelt sich hier gemäß den Definitionen der ESRS um Gemeinschaften an einem Endpunkt der Wertschöpfungskette (z. B. am Ort der Ernte von Rohstoffen) sowie Gemeinschaften indigener Völker. In den Hauptbezugsregionen von Beiersdorf in Indonesien und Malaysia sind beide Gruppen betroffen, können aber nicht getrennt voneinander betrachtet werden. Die Gemeinschaften vor Ort können sich zu Teilen aus indigenen Völkern, zu Teilen aus nicht indigenen Völkern zusammensetzen. Im Folgenden werden sie gemeinsam betrachtet.

Beiersdorf hat verschiedene fest etablierte Strukturen zu Sorgfaltspflichten und Menschenrechtsvorgaben entlang der Lieferkette implementiert. Details werden im Kapitel „ESRS S2 – Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette“ erläutert. In der Strategieentwicklung werden Risiken und Auswirkungen auf betroffene Gemeinschaften bewertet und einbezogen.

Ein detaillierter Überblick über alle identifizierten Auswirkungen, Risiken und Chancen und die angewandte Methodik der doppelten Wesentlichkeit ist im Kapitel „ESRS 2 – Allgemeine Angaben“ zu finden.

Richtlinien im Zusammenhang mit betroffenen Gemeinschaften

Als Teil unserer Ambitionen für eine verantwortungsvolle Beschaffung beachten wir unter anderem die Menschenrechte indigener Gemeinschaften. Unsere Unternehmensrichtlinien, die „Responsible Sourcing Policy“ und die „Sustainable Palm Policy“, stehen im Einklang mit relevanten internationalen Rahmenwerken, Leitlinien und Standards. Dazu zählen unter anderem die Prinzipien der Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte indigener Völker. Zusätzlich verpflichten wir uns und halten unsere Geschäftspartner mit unserer „Sustainable Palm Policy“ zur Einhaltung der Prinzipien der freien, vorherigen und informierten Zustimmung (FPIC – „Free, Prior and Informed Consent“) entlang unserer gesamten Lieferkette von palmbasierten Rohstoffen an. In allen hier genannten Unternehmensrichtlinien sind Mindeststandards für die Anerkennung, den Schutz und die Förderung der Rechte indigener Gemeinschaften enthalten. Diese Standards befassen sich sowohl mit individuellen als auch mit kollektiven Rechten, mit kulturellen Rechten und Identität, mit dem Recht auf Bildung, Gesundheit, Beschäftigung, Sprache, Gleichberechtigung und der wirksamen Beteiligung an allen sie betreffenden Angelegenheiten.

Um diesen Verpflichtungen nachzukommen, halten wir alle direkten Geschäftspartner dazu an, unseren Unternehmensrichtlinien und den darin enthaltenen Anforderungen innerhalb ihrer eigenen Geschäftstätigkeiten sowie entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette nachzukommen.

Die Einbeziehung betroffener Gemeinschaften ist ein wichtiger Hebel, damit unsere Anforderungen an verantwortungsvolles Handeln entlang der Lieferketten deren kollektiven Interessen entsprechen. Gleichzeitig kann nur im engen Austausch mit allen beteiligten Akteuren die Einhaltung dieser Anforderungen zuverlässig geprüft werden.

Responsible Sourcing Policy

Beiersdorf bezieht und verwendet erneuerbare Roh- und Verpackungsmaterialien, aus deren Anbau sich negative Auswirkungen für betroffene Gemeinschaften ergeben können. Diese adressieren wir mit unserer „Responsible Sourcing Policy“, in der wir uns zur Einhaltung von Umwelt-, Sozial- und Ethikstandards sowie gesetzlichen Bestimmungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette verpflichten. Wir möchten damit die Widerstandsfähigkeit unserer Lieferketten stärken, negative Auswirkungen mindern und positive Effekte für Mensch und Umwelt fördern. Als übergeordnetes Ziel soll die Richtlinie unsere Geschäftspartner bei der Einhaltung dieser Vorschriften unterstützen und die verantwortungsvolle Beschaffung in der gesamten Wertschöpfungskette gewährleisten. Dazu gehören:

  • die Einhaltung internationaler, nationaler und lokaler Gesetze/Vorschriften,
  • die Einhaltung der Menschenrechte für alle Personen und Gruppen entlang der Lieferkette,
  • der Stopp von Abholzung und der Umwandlung von natürlichen Ökosystemen,
  • die Abschwächung und Minimierung der Klimaauswirkungen, und
  • kontinuierliche ökologische sowie soziale Verbesserungen in wichtigen Beschaffungsbereichen.

Der Anwendungsbereich der „Responsible Sourcing Policy“ umfasst die Rohstoffe Palmöl und dessen Derivate, Sojaöl und Kokosnussöl, sowie Papier für Primärverpackungen. Sie gilt weltweit für alle von Beiersdorf und Drittanbietern hergestellten Produkte. Der Vice President Corporate Sustainability sowie die Vice President Procurement sind für die Umsetzung der Richtlinie verantwortlich.

Sustainable Palm Policy

Palmkern(öl)-Derivate und -Fraktionen sind ein wichtiger Inhaltsstoff für die Hautpflegeprodukte von Beiersdorf. Mit der „Sustainable Palm Policy“ verpflichten wir uns zu einer nachhaltigen und entwaldungsfreien Beschaffung von palm-basierten Rohstoffen. Die in der Richtlinie formulierten übergeordneten Ziele sind:

  • Nachhaltige Beschaffung von Rohstoffen auf Palmbasis über die Lieferkettenzertifizierung des „Roundtable on Sustainable Palm Oil“ (RSPO),
  • Transparenz und Risikominderung entlang unserer Palmöl-Lieferkette,
  • Unterstützung von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, sowie Landschaftsprojekten in den Beschaffungsländern, und
  • Proaktive Zusammenarbeit mit unseren wichtigsten Partnern in der Lieferkette und in Multi-Stakeholder-Initiativen.

Dazu formuliert die Unternehmensrichtlinie grundlegende Prinzipien wie die Einhaltung von Vorschriften und Regularien sowie von Grundsätzen in Bezug auf Umwelt und Soziales. Die Policy beinhaltet außerdem unsere „Sustainable Palm Roadmap“ und legt die konkreten Schritte in Richtung nachhaltiger Beschaffung fest.

Weitere Informationen zur „Sustainable Palm Policy“ sind im Kapitel „ESRS E4 – Biologische Vielfalt und Ökosysteme“ zu finden.

Beiersdorf setzt verschiedene Umsetzungsstrategien ein, um die benannten Verpflichtungen zu einer verantwortungsvollen Beschaffung zu erfüllen. Damit möchten wir die Achtung der Menschenrechte, sowie den Einbezug von Interessen aller betroffenen Gemeinschaften, darunter indigene Völker, gewährleisten. Zusätzlich zu den in Kapitel „ESRS S2 – Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette“ beschriebenen Maßnahmen führen wir eine jährliche Transparenzanalyse der Lieferkette durch, um die Beschaffungsregionen und die Aufteilung der Ländereien unserer Hauptrohstoffe zu verstehen.

Verfahren zur Einbeziehung betroffener Gemeinschaften

Beiersdorf hat insbesondere auf Gemeinschaften und indigene Völker, die in den wichtigsten Herkunftsländern palmbasierter Rohmaterialien leben und arbeiten, einen Einfluss – wenn auch indirekt. Grund dafür ist die vielstufige Lieferkette zwischen Beiersdorf, direkten Lieferanten sowie den Palmölmühlen und -plantagen. Mit Hilfe unserer jährlich durchgeführten Transparenzanalyse zusammen mit der ASD konnten wir Indonesien und Malaysia als unsere Hauptbezugsländer identifizieren. Im Ergebnis stammen über 95 % unserer palmbasierten Rohstoffderivate aus Indonesien und Malaysia. In beiden Ländern leben verhältnismäßig viele indigene Gemeinschaften (Transparenzanalyse durchgeführt in 2024 mit Volumina aus 2023).

Beiersdorf hat zwar keine strategischen Verfahren zur Einbeziehung betroffener Gemeinschaften definiert, unterstützte aber im Berichtsjahr Palmöl-Kleinbäuerinnen und -Kleinbauern in den identifizierten Hauptbezugsländern.

In Indonesien unterstützt Beiersdorf zusammen mit Evonik und dem WWF ca. 350 Palmöl-Kleinbäuerinnen und -Kleinbauern in der Provinz West Kalimantan im indonesischen Teil von Borneo bei der Umstellung auf die nachhaltige Bewirtschaftung der Öl-Palmen nach RSPO-Kriterien.

In Malaysia fördern wir ebenfalls zusammen mit unserem Lieferanten Evonik und dem WWF Malaysia ein Landschaftsprojekt in der malaysischen Region Tabin in Sabah auf der Insel Borneo. Durch die angestrebte Zertifizierung nach dem RSPO-Standard und die Errichtung eines ökologischen Korridors soll langfristig der Konflikt zwischen Mensch und Tier reduziert werden.

Beiersdorf unterstützt beide Projekte finanziell und ist in Entscheidungen über die Maßnahmen eingebunden, die der WWF in Indonesien und in Malaysia in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Zielgruppen umsetzt. Alle relevanten Zielgruppen werden vor Projektstart im Rahmen eines FPIC konsultiert. Dies beinhaltete, dass die Projektidee sowie geplante Maßnahmen mit den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern besprochen und abgestimmt wurden. Während der Projektumsetzung ist der WWF Indonesien und der WWF Malaysia in regelmäßigem Austausch mit den Zielgruppen und weiteren relevanten Stakeholdern.

Der WWF unterrichtet Beiersdorf über die Projektfortschritte, eventuelle Verzögerungen und, wenn notwendig, Anpassungen der Aktivitäten. Die Wirksamkeit der Zusammenarbeit mit den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern wird anhand vorab festgelegter Indikatoren gemessen. Der „Environmental and Social Safeguards Framework“ (ESSF) des WWF bietet einen institutionellen Mechanismus zur Bewältigung der ökologischen und sozialen Risiken der Arbeit des WWF, trägt zu besseren Ergebnissen beim Naturschutz bei und verbessert das soziale Wohlergehen lokaler Gemeinschaften an den Orten, an denen der WWF tätig ist. Einmal jährlich werden die Projektfortschritte an den Vice President Corporate Sustainability berichtet, der operativ dafür verantwortlich ist, dass die Erkenntnisse der Projekte in die Unternehmensstrategien einfließen.

Kanäle, über die betroffene Gemeinschaften Bedenken äußern können

Wir setzen uns aktiv dafür ein, Verstößen gegen unsere Verhaltensstandards sowie negativen Einflüssen entlang unserer Lieferkette vorzubeugen oder sie zu mindern. Weitere Informationen hierzu sowie zu Beschwerdekanälen finden sich in den Kapiteln „ESRS S2 – Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette“ und „ESRS G1 – Unternehmensführung“. Für die betroffenen Gemeinschaften in unseren Hauptbezugsländern Indonesien und Malaysia steht unser Beschwerdeportal auch in der Sprache Bahasa Indonesia zur Verfügung; die Sprache wird sowohl in Indonesien als auch Malaysia gesprochen und verstanden. Die betroffenen Gemeinschaften wurden bei der Gestaltung der Kanäle nicht direkt konsultiert. Bei eventuell auftretenden negativen Auswirkungen auf betroffene Gemeinschaften wird ein definiertes Verfahren zur Dokumentation und Prüfung von Vorfällen durch das Responsible-Sourcing-Team angewendet, sowie ein kollektives Beschwerdeverfahren in Zusammenarbeit mit der ASD in Anspruch genommen.

Maßnahmen im Zusammenhang mit betroffenen Gemeinschaften

Projekte in Zusammenarbeit mit dem WWF

Beiersdorf arbeitet zusammen mit dem Lieferanten Evonik und mit dem WWF an den zwei im Abschnitt „Verfahren zum Einbezug betroffener Gemeinschaften“ dargelegten Projekten in Indonesien und Malaysia. Die im Folgenden beschriebenen Maßnahmen werden von Beiersdorf und Evonik vorab formal genehmigt und durch den WWF operativ umgesetzt.

Beide Projekte adressieren die wesentliche negative Auswirkung, die im Bereich betroffene Gemeinschaften identifiziert wurde. Durch die offizielle Legalisierung und anschließende Zertifizierung der Landflächen der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern nach dem RSPO-Standard kann negativen Auswirkungen im Zusammenhang mit den FPIC-Prinzipien entgegengewirkt werden.

Im Berichtsjahr wurden keine schwerwiegenden Probleme oder Vorfälle im Zusammenhang mit Menschenrechten in Bezug auf die betroffenen Gemeinschaften gemeldet. Auch gab es im Berichtsjahr keine signifikant negativen Auswirkungen in den Projektdörfern, sodass keine konkreten Abhilfemaßnahmen erforderlich waren. Stattdessen wurden die präventiven Maßnahmen erfolgreich umgesetzt und weiterentwickelt. Die Wirksamkeit der Maßnahmen wird durch regelmäßigen Austausch mit den Projektverantwortlichen überprüft.

WWF-Projekt in Indonesien

Beschreibung: Im Projektgebiet in West Kalimantan, Indonesien, wurde mit Unterstützung des WWF in der ersten Projektphase der Kleinbäuerinnen- und Kleinbauernverband „Asosiasi Mitra Bersama“ (AMB) gegründet. Der WWF Indonesien führte und führt verschiedene Aktivitäten durch, um den Verband und seine Mitglieder zu unterstützen und zu begleiten. Beispielsweise wurden Schulungen u. a. zu nachhaltigeren Anbaumethoden, Arbeitsschutz und Feuerprävention durchgeführt. Dadurch konnten die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern Wissen erwerben und Kapazitäten aufbauen, um ihre Plantagen nachhaltiger und gemäß den RSPO-Anforderungen zu bewirtschaften. Anfang 2024 wurde AMB mit 201 Mitgliedern zertifiziert. Die RSPO-Zertifizierung belegt, dass die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ihre Palmölplantagen gemäß den RSPO-Anforderungen nachhaltiger bewirtschaften unter Berücksichtigung von Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, der Einhaltung der Menschenrechte und ökologischen Aspekten.

Umfang: Direkte Maßnahmen richten sich an insgesamt 350 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die für eine nachhaltige Produktion sensibilisiert und bei der RSPO-Zertifizierung unterstützt werden.

Zeithorizont: Der geplante Zeitraum für die Maßnahmen erstreckt sich von September 2018 bis Juni 2025.

Erwartetes Ergebnis: Ziel des Projekts (Phase 2: 2022–2025) ist es, mindestens 200 Palmöl-Kleinbäuerinnen und -Kleinbauern dabei zu unterstützen, ihre Landflächen nach RSPO-Standards zertifizieren zu lassen und einen direkten Marktzugang zu einer Mühle zu etablieren.

WWF-Projekt in Malaysia

Beschreibung: In der Projektregion Tabin, Malaysia, werden von Vertreter*innen des WWF regelmäßige Gespräche mit den kleinen und mittelgroßen bäuerlichen Betrieben geführt, um die Gemeinschaften über nachhaltige Anbaupraktiken und die Vorteile der RSPO-Zertifizierung aufzuklären und den Zertifizierungsprozess zu begleiten. Zudem unterstützt das WWF-Team gemeinsam mit den betroffenen Gemeinschaften Maßnahmen zur Konfliktvermeidung zwischen Mensch und Tier, die durch Palmölplantagen verstärkt auftreten.

Umfang: Das Projekt umfasst einen Teil der Region Tabin, Malaysia, und richtet sich primär an die dort lebenden Gemeinschaften an kleine und mittelgroße bäuerlichen Betriebe, die zusammen eine Anbaufläche von etwa 15.000 Hektar besitzen.

Zeithorizont: Der geplante Zeitraum für die Maßnahmen erstreckt sich von September 2020 bis Oktober 2026.

Erwartetes Ergebnis: Bis 2026 sollen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in der Projektregion in nachhaltigen Anbaupraktiken geschult und bei der RSPO-Zertifizierung unterstützt werden. Insgesamt sollen 15.000 Hektar Anbaufläche nach dem RSPO-Standard zertifiziert werden.

Transparenzanalyse der Palm(kern)öl-Lieferkette

Beschreibung: Beiersdorf verfolgt das Ziel, die Herkunft seiner palmbasierten Rohstoffe (Palm- und Palmkernöl, sowie dessen Derivate) in der gesamten Lieferkette bis auf die Ebene der Raffinerien, Mühlen und Plantagen nachverfolgen zu können. Um diese Transparenz zu gewährleisten, ist Beiersdorf Gründungsmitglied der branchenübergreifenden Initiative ASD („Action for Sustainable Derivatives“), die seit 2019 die Transparenz und Nachhaltigkeit in Lieferketten für Palmöl-Derivate fördert. Durch direkte Abfragen bei Lieferbetrieben sammelt ASD umfassende Informationen über die vorgelagerte Lieferkette, sodass Transparenz entlang der gesamten Palmöl-Lieferkette geschaffen wird.

Umfang: Diese Transparenzanalyse erstreckt sich über die gesamte palmbasierte Rohstofflieferkette und umfasst alle direkten Lieferanten, die Beiersdorf mit Palm- und Palmkernöl-basierten Rohstoffen versorgen. Sie bezieht sämtliche Ebenen von Raffinerien über Mühlen bis zu den Plantagen ein, um eine tiefgehende Kenntnis der Lieferkettenstrukturen und -akteure zu ermöglichen.

Zeithorizont: Die Transparenzanalyse der Lieferkette wird jährlich durchgeführt.

Erwartetes Ergebnis: Die Initiative ASD ermöglicht eine systematische Rückverfolgung der Lieferkette für Palm- und Palmkernöl, sowie dessen Derivate, um alle Akteure bis zur Plantagenebene zu identifizieren und Transparenz über die gesamte Lieferkette hinweg zu schaffen. Beiersdorf konnte im Berichtsjahr bereits 98 % des Produktionsvolumens bis zur Ebene der Raffinerien, 97 % bis zu den Mühlen und 71 % bis zu den Plantagen zurückverfolgen. Diese Transparenz in der Lieferkette sowie die Satellitenüberwachung von Veränderungen in Ländereien in den Hauptbezugsregionen kann ein tatsächliches Eintreten der für betroffene Gemeinschaften als wesentlich negativ identifizierte Auswirkung direkt adressieren. Die Identifikation der einzelnen Akteure erlaubt es Beiersdorf, gezielt Maßnahmen zu ergreifen, um Verstöße gegen Unternehmensanforderungen zum Schutz von Gemeinschaften zu beheben.

Ziele im Zusammenhang mit betroffenen Gemeinschaften

Beiersdorf hat zwar keine strategischen Ziele im Zusammenhang mit betroffenen Gemeinschaften definiert, misst jedoch die Wirksamkeit und den Fortschritt seiner Maßnahmen und Projekte anhand quantitativer Indikatoren.

Ein übergeordnetes Ziel von Beiersdorf ist es außerdem, palm(kern)öl-basierte Rohstoffe zu 100 % zertifiziert zu beziehen. Dieses Ziel wurde bereits 2020 erreicht, indem ausschließlich Palm(kern)öl nach dem „Mass-Balance-Ansatz“ des RSPO eingekauft wird. Durch den Bezug von 100 % RSPO-zertifizierter Ware tragen wir außerdem zur Einhaltung der FPIC-Prinzipien bei, die Teil der RSPO-Prinzipien und -Kriterien darstellen.

1 Für tesa wurden keine Auswirkungen, Chancen und Risiken in diesem Bereich identifiziert, daher bezieht sich das Kapitel „ESRS S3 - Betroffene Gemeinschaften“ ausschließlich auf den Unternehmensbereich Consumer.

ESRS – European Sustainability Reporting Standards
Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sind ein Set von verbindlichen Berichtsstandards, die im Rahmen der CSRD entwickelt wurden, um Unternehmen bei der einheitlichen und detaillierten Offenlegung ihrer Nachhaltigkeitsinformationen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) zu unterstützen.
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