ESRS E5 – Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
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Biologische Vielfalt und Ökosysteme
Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen
Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft sind wichtige Bestandteile unserer Nachhaltigkeitsstrategie. In unserer doppelten Wesentlichkeitsanalyse haben wir in diesen Bereichen vor allem in Hinblick auf Ressourcenzuflüsse, Ressourcenabflüsse und Abfälle wesentliche Auswirkungen und Risiken identifiziert.
Der Einsatz großer Mengen an Rohstoffen in unseren Produkten, die Entsorgung der Produkte und ihrer Verpackungen am Produktlebensende sowie die Verpackungsgestaltung können zum Abfallaufkommen beitragen und sich so negativ auf die Umwelt auswirken. Die Produkte im Unternehmensbereich Consumer und tesa setzen sich aus unterschiedlichen Materialien zusammen und unterscheiden sich grundlegend in ihren Charakteristika. Produkte des Unternehmensbereichs Consumer zielen überwiegend auf die Pflege der Haut ab, Produkte im Bereich tesa werden sowohl in industriellen Prozessen als auch im Haushalt verwendet. Die Produkte beider Unternehmensbereiche werden, soweit möglich, anhand passender zirkulärer Prinzipien gestaltet. Dabei spielen folgende Kriterien eine Rolle: Wiederverwendbarkeit, Wiederaufbereitung, Recycling, Rückführung in den biologischen Kreislauf und Optimierung der Nutzung des Produkts oder Materials durch andere Kreislaufgeschäftsmodelle.
Da beide Unternehmensbereiche auch Kunststoffverpackungen nutzen und in diesem Zusammenhang regulatorische Vorgaben zu berücksichtigen sind, haben wir auch wesentliche finanzielle Risiken zu Ressourcenzuflüssen und -abflüssen ermittelt. Mit dem Ziel einer besseren Recyclingfähigkeit von Verpackungen am Ende des Lebenszyklus sowie einem vermehrten Anteil recycelter (Sekundärmaterialien) und biobasierter Materialien möchten wir dazu beitragen, das Risiko durch Anforderungen neuer Gesetzgebungen wie der EU-Plastiksteuer im Rahmen des „European Green Deals“ zu reduzieren und gleichzeitig unserer Verantwortung als Konsumgüterunternehmen gerecht zu werden. Unsere Ziele tragen auch dazu bei, die mit der europäischen „Packaging and Packaging Waste Regulation“ (PPWR) zusammenhängenden Auswirkungen auf unser Verpackungsdesign zu vermindern.
Ein detaillierter Überblick über alle identifizierten Auswirkungen, Risiken und Chancen und die angewandte Methodik der doppelten Wesentlichkeitsanalyse ist im Kapitel „ESRS 2 – Allgemeine Angaben“ zu finden.
Richtlinien im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
Beiersdorf setzt sich in seinen Unternehmensbereichen für die Stärkung der Kreislaufwirtschaft ein und hat dies in entsprechenden Richtlinien adressiert. Die Kreislauffähigkeit unserer Produkte, Inhaltsstoffe und Verpackungen ist für uns von zentraler Relevanz. Hier verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz von der Auswahl der eingesetzten Stoffe bis zum Design unserer Produkte, das die Recyclingfähigkeit und den Einfluss der eingesetzten Rohstoffe am Ende des Lebenszyklus auf die Umwelt mitbestimmt.
Die Schwerpunkte der Richtlinien und grundsätzlichen Ansätze variieren dabei je nach Unternehmensbereich, da unterschiedliche Rohstoffe und Produkte verwendet werden. Während Verpackungen im Unternehmensbereich Consumer in diesem Zusammenhang eine große Rolle spielen, sind sie bei tesa ein eher untergeordnetes Thema. Daher setzen wir in den Bereichen spezifische Prioritäten.
Consumer
Consumer
Beiersdorf Environmental Policy
Die „Environmental Policy“ ist im Kapitel „ESRS E1 – Klimawandel“ beschrieben und legt dar, wie wir die Auswirkungen unserer Geschäftsaktivitäten auf die Umwelt reduzieren möchten. Der Bereich Kreislaufwirtschaft ist wesentlicher Aspekt der Richtlinie und definiert unsere Vorgehensweise zur Steigerung der Kreislauffähigkeit. Unsere „Environmental Policy“ hat im Bereich der Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft das Ziel, den Anteil sekundärer Rohstoffe in unseren Produkten, insbesondere für unsere Verpackungen, zu erhöhen. Zudem adressiert die Richtlinie die nachhaltige Beschaffung von Rohstoffen sowie den Einsatz erneuerbarer Materialien in unseren Produkten. Durch unsere „Environmental Policy“ sind die wesentlichen negativen Auswirkungen sowie Risiken, die wir im Rahmen unserer eigenen Tätigkeiten und entlang unserer vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette zu den Unterthemen Ressourcenzuflüsse, Ressourcenabflüsse und Abfälle identifiziert haben, abgedeckt.
Auf Basis dieser Richtlinie und den Zielen, die wir uns selbst gesetzt haben, werden Maßnahmen abgeleitet und dann durch den Vorstand verabschiedet.
Für die Integration von Produktnachhaltigkeit in unsere Unternehmensstrategie Win with Care und ebenso auf Markenebene ist der Vorstand verantwortlich. Ihm ist das Corporate Sustainability Team direkt unterstellt. Über unser Sustainability Council erfolgt ein regelmäßiger Austausch mit dem Senior Management aus Marketing, Forschung und Entwicklung sowie Supply Chain. Das Gremium berichtet über laufende Projekte und überwacht den Status der Zielerreichung. Wir nutzen die Expertise verschiedener Abteilungen und beziehen externe Stakeholder*innen wie Kund*innen, Lieferanten, Nachhaltigkeitsberatungen und NGOs ein, um funktions- bzw. wertschöpfungskettenübergreifende Projekte umzusetzen.
tesa
tesa
tesa Umweltleitlinie
Für den Geschäftsbereich tesa gilt eine eigene weltweit anwendbare „Umweltleitlinie“ (siehe Kapitel „ESRS E1 – Klimawandel“). Hier wird insbesondere in den Abschnitten Abfall und Ressourcen auf den Umgang mit Ressourcen, Abfall und nachhaltiger Beschaffung eingegangen. Dort werden auch unsere wesentlichen Auswirkungen auf Ressourcenzuflüsse und -abflüsse sowie Abfälle adressiert. Gemäß der „Umweltleitlinie“ haben die Prinzipien „Vermeidung, Reduktion und Wiederverwendung“ Vorrang vor der Entsorgung. Weiterhin verpflichtet die Richtlinie unsere Standorte, alle Abfälle sowie deren Beschreibung, Menge, Klassifizierung und Entsorgungswege zu dokumentieren. Außerdem ist der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen, insbesondere mit Rohstoffen und Chemikalien, festgehalten. Eine verantwortungsvolle und nachhaltige Beschaffung von Rohstoffen, wie beispielsweise gemäß Kriterien der FSC®-Zertifizierung, ist ebenfalls Bestandteil der „Umweltleitlinie“.
Maßnahmen im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
Consumer
Consumer
In einem abteilungsübergreifenden Programm haben wir wichtige langfristige Handlungsfelder identifiziert, die sich bezogen auf unsere wesentlichen Auswirkungen und Risiken hinsichtlich Kreislaufwirtschaft und Ressourcennutzung beziehen. Ziel des Programms war, Innovationsfelder zu erarbeiten, die im Einklang mit unseren übergeordneten Nachhaltigkeitszielen und unserem Net-Zero-Ziel stehen.
Mit den folgenden Maßnahmen möchten wir sowohl unsere kurzfristigen Ziele bis 2025, als auch die neu gesteckten Produktambitionen bis 2032 erreichen.
Blue Horizon Programm
Beschreibung: Im Rahmen unseres Programms „Blue Horizon“ konnten Hebel herausgearbeitet werden, um langfristige Verbesserungspotenziale zu ermitteln. Entscheidend sind dabei die Reduktion des Verpackungsgewichtes, der vermehrte Einsatz von Sekundärmaterialien und biobasierten Materialien sowie der Einsatz von Verpackungssystemen, die mehrfach wiederbefüllt werden und somit die Lebensdauer der Verpackungen erhöhen können.
Unsere Ziele, bis Ende 2025 den Einsatz fossiler Neukunststoffe zu reduzieren, vermehrt recyceltes Material zu integrieren und die Recyclingfähigkeit unserer Produkte und Verpackungen zu erhöhen, werden im Innovationsprozess engmaschig überwacht. Die Maßnahmen zur Zielerreichung umfassen die Reduzierung von Verpackungsmaterialien, den Ersatz fossiler Neukunststoffe durch recycelte Materialien sowie den Einsatz von bio-basierten Kunststoffen. Hierfür wurden marken- und produktkategorienspezifische Ziele ausgegeben. Sowohl die Abteilung Corporate Sustainability, der Sustainability Council und der Vorstand überwachen die Erreichung dieser Ziele.
Umfang: Alle Verpackungen im Unternehmensbereich Consumer
Zeithorizont: Bis 2025
Erwartetes Ergebnis: Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können wir den Einsatz fossilen Neukunststoffs reduzieren. Damit zielen wir auf die Minimierung der als wesentlich identifizierten negativen Auswirkungen auf Ressourcenabflüsse und Ressourcenzuflüsse ab.
Fortschritt: Erreichte Reduktion des fossilen Neukunststoffs im Jahr 2024: –16 %
Initiative „Women in Circularity“
Beschreibung: Die Initiative „Women in Circularity“ ist eine sozial-ökologische Initiative, die durch die Bereitstellung von Spenden aus unserem COVID-19-Hilfsprogramm vier Kunststoffrecyclingorganisationen mit einem sozialen Geschäftskonzept unterstützt. Aktuell werden vier Recyclingorganisationen unterstützt, darunter „Delterra“ in Argentinien, „Recycle Up! Ghana“ in Ghana, „Green Worms“ in Indien und „TakaTaka Solutions“ in Kenia. Durch die Bereitstellung von 4 Millionen Euro werden die oben genannten Organisationen in den kommenden Jahren befähigt, Einkommens- und Entwicklungsmöglichkeiten für mehr als 1.600 Frauen im Bereich der Abfallwirtschaft zu ermöglichen. Die Initiative wird dazu beitragen, die Kapazitäten dieser Organisationen für das Sammeln und Recyceln von Kunststoffabfällen auf ca. 15.000 Tonnen pro Jahr zu erhöhen. Die Infrastruktur für die Entsorgung von Kunststoffabfällen wird ausgebaut, unter anderem durch zusätzliche Recyclinganlagen.
Umfang: Argentinien, Ghana, Indien, Kenia
Zeithorizont: Laufend
Erwartetes Ergebnis: Wir erwarten den Ausbau der Infrastruktur zur Förderung des Recyclings von Kunststoffabfällen in Schwellenländern und die Schaffung von Arbeitsplätzen und Schulungsmaßnahmen zur Unterstützung von Frauen in der Abfallwirtschaft. Damit zielt die Initiative auf die als wesentlich identifizierte Auswirkung in Bezug auf Abfall ab.
Fortschritt: Die Organisationen bauen derzeit die nötige Infrastruktur auf und bereiten die Aufnahme des Betriebs vor. Quantitative Fortschritte können ab 2025 berichtet werden.
tesa
tesa
Für Produkte im Unternehmensbereich tesa führen wir Maßnahmen durch, um die Verwendung von fossilen Primärrohstoffen, insbesondere Plastik, zu reduzieren und den Anteil recycelter oder bio-basierter Rohstoffe zu erhöhen. Schwerpunkte sind hierbei, vermehrt auf zertifiziert nachhaltige Beschaffung von bio-basierten Rohstoffen umzustellen und in der Produktentwicklung eine Nachhaltigkeitsbewertung zu verankern. Die Umsetzung wird in den Geschäftseinheiten geplant und verantwortet.
Umstellung der Produktverpackungen
Beschreibung: Ein laufendes Programm umfasst Maßnahmen für die Umstellung unserer Verpackungen im Bereich Industrie und Consumer, um bis 2025 unsere Ziele erreichen zu können.
Umfang: Alle Verpackungen selbst hergestellter Produkte des Unternehmensbereich tesa (global)
Zeithorizont: Bis 2025
Erwartetes Ergebnis: Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können wir den Einsatz fossilen Neukunststoffs um 50 % im Vergleich zu 2019 reduzieren. Damit zielen wir auf die Minimierung der als wesentlich identifizierten negativen Auswirkungen auf Ressourcenabflüsse ab.
Fortschritt: Erreichte Reduktion des fossilen Neukunststoffs im Jahr 2024: -14 %
Ziele im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
In Bezug auf Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft haben wir uns in den Unternehmensbereichen Consumer und tesa jeweils freiwillige globale Ziele gesetzt. Die Ziele von Beiersdorf im Bereich Kreislaufwirtschaft, wie die Förderung von Recycling und die Reduktion von Plastikabfall, sind eng mit den Zielen des europäischen Green Deals verknüpft, der eine klimaneutrale, ressourceneffiziente und kreislauforientierte Wirtschaft bis 2050 anstrebt.
Consumer
Consumer
Ziel |
|
Ebene der Abfallhierarchie |
|
Basisjahr |
|
Basiswert (t) |
|
Ziel |
|
2024 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
50 % weniger erdölbasiertes Neuplastik in unseren Verpackungen bis 2025 |
|
— |
|
2019 |
|
69.616 |
|
–50 % (absolut) |
|
−16 % |
Integration von 30 % recyceltem Material in unsere Kunststoffverpackungen bis 2025 |
|
Recycling |
|
2019 |
|
— |
|
30 % |
|
16 % |
100 % unserer Verpackungen wiederbefüllbar, wiederverwendbar oder recyclingfähig bis 2025. |
|
Vorbereitung zur Wiederverwendung |
|
— |
|
— |
|
100 % (absolut) |
|
„Design for Recycling“: |
|
|
|
|
|
global recyclingfähig: |
Wie bereits im letzten Berichtsjahr angekündigt, erwarten wir, dass wir unser Reduktionsziel für fossile Neukunststoffe erst 2026 statt 2025 erreichen werden. Diese Entwicklung basiert auf längeren Vorlaufzeiten für Formen und Equipment von Kunststoffteilen sowie auf einem über den Erwartungen liegenden Volumenwachstum.
Unser Ziel, dass 100 % der Verpackungen bis Ende 2025 wiederbefüllbar, wiederverwendbar und recyclingfähig sein sollen, bezieht sich auf das Ende des Verpackungslebenszyklus. Um unsere Fortschritte hinsichtlich der Recyclingfähigkeit messbar zu machen, nutzen wir seit dem Jahr 2021 das Kreislaufwirtschaftsmodell nach der „Ellen MacArthur Foundation“. Mit „Design for Recycling“ etablierten wir eine weitere Kenngröße, nach der eine Verpackung von Beginn an in mindestens einem Land recyclingfähig sein muss, auch wenn dies in der heutigen Infrastruktur noch nicht global möglich ist. Damit erfüllen alle Verpackungen, die heute schon global recyclingfähig sind, gleichzeitig auch die Kriterien für „Design for Recycling“. Beide Indikatoren, „Design for Recycling“ und globale Recyclingfähigkeit, werden seit 2022 auf alle eingesetzten Verpackungsarten und Materialien (Kunststoff, Metall, Glas und Papier) angewendet. Auf Grundlage der Methodik einer unabhängigen Zertifizierungsstelle bewerten wir die Recyclingfähigkeit unserer Produkte und das „Design for Recycling“ digital; die Analyse bezieht sich auf den Anteil recyclingfähiger Materialien am Verpackungsgewicht. Basierend auf den individuellen Analysen ermitteln wir die Recyclingfähigkeit des Gesamtportfolios.
Gemeinsam mit führenden Recyclingexpert*innen arbeiten wir weiter daran, die Verpackungen unseres gesamten Produktportfolios neu zu gestalten. Die weltweite Recycling-Infrastruktur und die Bewertungskriterien für die Recyclingfähigkeit befinden sich jedoch noch in der Entwicklung. Dies gilt beispielsweise für Produkte mit sogenannten flexiblen Verpackungen und kleinformatigen Verpackungen und führt zu einer Verzögerung bei der Erreichung des Ziels von 100 % recyclingfähigen, wiederbefüllbaren oder wiederverwendbaren Verpackungen bis 2025.
Daher haben wir nun unser bestehendes Ziel angepasst: Neben den bewährten Verpackungslösungen der Wiederverwendung und Wiederbefüllung streben wir bis 2032 an 100 % unserer Verpackungen gemäß den „Design for Recycling“-Kriterien zu gestalten. Im Berichtsjahr entsprachen 83 % der Verpackungen in unserem Produktportfolio den „Design for Recycling“-Kriterien.
Für den Zeithorizont 2032 haben wir uns ehrgeizige Produktambitionen gesteckt, mit denen wir unsere Motivation weiter unterstreichen, Produkte so zu designen, dass sie nach ihrer Nutzungsphase maximal kreislauffähig sind. Diese sind im Kapitel „ESRS 2 – Allgemeine Angaben“ aufgeführt.
tesa
tesa
Ziel |
|
Ebene der Abfallhierarchie |
|
Basisjahr |
|
Basiswert (t) |
|
Ziel |
|
2024 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
70 % der Materialien für unsere Produkte und Verpackungen sollen bis 2030 aus recycelten oder biobasierten Materialien bestehen. |
|
Recycling |
|
— |
|
— |
|
70 % (relativ) |
|
25 % |
Der Einsatz von nicht-recyceltem fossilem Plastik (ausgenommen Klebemassen und Verpackungen) soll bis 2030 um die Hälfte reduziert werden. |
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Vermeidung |
|
2018 |
|
26.931 |
|
–50 % (absolut) |
|
14 % |
Kennzahlen im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
Consumer
Consumer
Unsere Verpackungen bestehen zu einem großen Teil aus Kunststoffen, da sie so die Anforderungen an geringes Gewicht, hohe Stabilität und gleichzeitiger Flexibilität optimal erfüllen. Das heißt, dass einige der von uns verwendeten Materialien auf endlichen fossilen Ressourcen basieren und vielfach nicht recycelt werden. Unsere Ziele und Maßnahmen konzentrieren sich darauf, unsere Kunststoffverpackungen nach den Prinzipien „Vermeiden, Reduzieren, Wiederverwenden und Recyceln“ zu optimieren und so zur Kreislaufwirtschaft beizutragen. Damit unsere Maßnahmen messbar sind, haben wir uns im Bereich Verpackungen globale Ziele gesetzt, die der Tabelle im Abschnitt „Ziele im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft“ zu entnehmen sind. Weitere wichtige Rohstoffe für die Verpackungen unserer Produkte sind Papier, Glas und Aluminium.
Für die Herstellung unserer Produkte nutzen wir neben Wasser hauptsächlich Rohstoffe natürlichen Ursprungs sowie Mineralien. Der Gesamtrohstoffverbrauch ohne Wasser in unseren kosmetischen Produkten sowie die Rohstoffe natürlichen Ursprungs sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Das Rohstoffgesamtgewicht ist dabei in zwei Komponenten unterteilt: in Rohstoffe natürlichen Ursprungs gemessen am „Natural Origin Index“ und in Rohstoffe natürlichen Ursprungs, die nachhaltig bezogen werden und einem Zertifizierungssystem unterliegen.
tesa
tesa
Sowohl Herstellung als auch Verpackung der Produkte des Unternehmensbereichs tesa erfordern eine große Zahl unterschiedlicher Rohstoffe.
In der Herstellung der Produkte kommen Rohstoffe fossilen und pflanzlichen Ursprungs zum Einsatz. Diese werden häufig für Kunststofffolien eingesetzt, die hohe technische Anforderungen als Träger oder Abdeckfolien von Klebebändern erfüllen müssen. Darüber hinaus basiert ein Teil der Klebstoffformulierungen, wie beispielsweise Acrylatklebstoffe, auf fossilen Rohstoffen. Für die Herstellung von Klebebändern werden auch bio-basierte Rohstoffe wie Papier, Naturkautschuk und Klebharze eingesetzt. Über Zertifizierungen wie FSC®, PEFC und vergleichbare Standards streben wir die nachweislich zertifizierte verantwortungsvolle Beschaffung dieser Rohstoffe an. Wir möchten den Anteil recycelter oder bio-basierter Rohstoffe in der Herstellung unserer Produkte erhöhen und die Verwendung von nicht-recyceltem fossilem Plastik in den Materialien für unsere Produkte (ausgenommen Klebemassen) reduzieren. Damit unsere Maßnahmen messbar sind, haben wir uns globale Ziele gesetzt, die der Tabelle im Abschnitt „Ziele im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft“ zu entnehmen sind.
Für die Verpackungen setzt tesa sowohl Kunststoffe als auch Papier und Kartonagen ein. Aktuell sind dabei viele Kunststoffe noch nicht recycelten Ursprungs und die Verpackungen selbst teilweise noch nicht recycelbar. Zudem sind noch nicht alle Papiere und Kartonagen aus nachhaltig zertifizierten Quellen beschafft. Wie im Bereich der Produktherstellung arbeiten wir intensiv daran, dies zu verbessern.
Ressourcenzuflüsse |
|
Metrik |
|
Einheit |
|
Consumer |
|
tesa |
|
Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Rohstoffe |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gesamtrohstoffverbrauch |
|
Gesamtgewicht eingesetzter Rohstoffe in unseren Produkten |
|
kt |
|
851 |
|
103 |
|
954 |
Gesamtrohstoffverbrauch natürlichen Ursprungs |
|
Gesamtgewicht eingesetzter Rohstoffe natürlichen Ursprungs in unseren Produkten |
|
% |
|
87 |
|
19 |
|
78 |
Gesamtrohstoffverbrauch biologischen Ursprungs, nachhaltig zertifiziert |
|
Gesamtgewicht eingesetzter Rohstoffe natürlichen Ursprungs, die nachhaltig zertifiziert sind, in unseren Produkten |
|
kt |
|
39 |
|
10 |
|
49 |
Verpackungsmaterialien |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gesamteinsatz an Verpackungsmaterialien |
|
Gesamteinsatz eingesetzter Verpackungsmaterialien in unseren Produkten |
|
kt |
|
173 |
|
14 |
|
187 |
Gesamteinsatz an Verpackungsmaterialien aus nicht fossilen Quellen |
|
Anteil nicht fossiler Rohstoffe unserer eingesetzten Verpackungsmaterialien |
|
% |
|
59 |
|
60 |
|
59 |
Gesamteinsatz an Verpackungsmaterialien aus nicht fossilen Quellen, nachhaltig zertifiziert |
|
Anteil nicht fossiler Rohstoffe unserer eingesetzten Verpackungsmaterialien, die nachhaltig zertifiziert sind |
|
% |
|
3 |
|
51 |
|
7 |
Sekundärmaterial bezogen auf Gesamtverpackungsverbrauch |
|
Anteil Rezyklat in unseren Verpackungsmaterialien |
|
% |
|
19 |
|
7 |
|
18 |
Summe aus Rohstoffen und Verpackungen fossil |
|
Summe an Verpackungsmaterialien und Rohstoffen fossilen Ursprungs |
|
kt |
|
922 |
|
89 |
|
1.011 |
Summe aus Rohstoffen und Verpackungen nicht-fossil |
|
Summe an Verpackungsmaterialien und Rohstoffen nicht fossilen Ursprungs |
|
kt |
|
954 |
|
28 |
|
982 |
Ressourcenabflüsse |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anteil recyclingfähiger Verpackungen |
|
Global recyclingfähige Verpackungen |
|
% |
|
79 |
|
— |
|
— |
Methoden und signifikante Annahmen
Da sich die als wesentlich identifizierten negativen Auswirkungen auf die nachgelagerte Wertschöpfungskette und nicht auf unseren eignen Betrieb konzentrieren, werden keine Kennzahlen zum Thema Abfall berichtet.
Consumer
Consumer
Die Daten zu Ressourcenzuflüssen und -abflüssen basieren auf direkten Messungen, die wir auf Basis von Einkaufs- und Verbrauchsmengen erheben.
Zur Klassifizierung der Produkte, die nach kreislauforientierten Grundsätzen konzipiert wurden – in unserem Fall Primärverpackungen – haben wir die folgenden Kriterien verwendet:
- alle Kunststoffverpackungen
- alle Papierverpackungen
- alle Glasverpackungen
- alle Aluminiumverpackungen
Die Sekundärmaterialien, die wir hauptsächlich in unseren Verpackungen einsetzen, werden von externen Partnern zur Verfügung gestellt. Eine Doppelzählung in der Datenerhebung wird durch eine interne, eindeutige Kennzeichnung der Materialien, vermieden.
In unseren Zielen berücksichtigen wir insbesondere: die Ausweitung des kreislauforientierten Produktdesigns, die Erhöhung der kreislauforientierten Materialnutzungsrate, die Minimierung von Primärrohstoffen, und die nachhaltige Beschaffung und Nutzung erneuerbarer Ressourcen.
Nicht berücksichtigt werden in unseren Zielen: die Abfallbewirtschaftung, einschließlich der Vorbereitung auf eine ordnungsgemäße Behandlung, und sonstige Aspekte im Zusammenhang mit der Ressourcennutzung oder der Kreislaufwirtschaft.
Der „Natural Origin Index“ basiert auf ISO 16128-1:2017 und ISO 16128-2:2017, welche den Anteil natürlicher Bestandteile eines Rohstoffes beziffern. Der Index wird durch die Rohstofflieferanten beschrieben und dient zur Bestimmung des natürlichen Anteils der Rohstoffe in unseren Rezepturen. Aufgrund der Produktunterschiede wird der nicht fossile Anteil der Rohstoffe für den Bereich tesa durch eine andere Methodik bestimmt.
Die Anwendung des Kaskadenprinzips auf die berichtete Kennzahl „Gesamtrohstoffverbrauch biologischen Ursprungs, nachhaltig zertifiziert“ ist nicht sinnvoll, da Palmöl nach seiner Verwendung in Kosmetikprodukten nicht stofflich weiterverwertet oder mehrfach genutzt werden kann.
tesa
tesa
Die Daten zu Ressourcenzuflüssen und -abflüssen basieren auf direkten Messungen, die wir auf Basis von Einkaufs- und Verbrauchsmengen erheben. Die Klassifizierung der bio-basierten und Sekundärmaterialien erfolgt durch Expert*innen. Datenlücken wurden durch Hochrechnung anhand der Verkaufszahlen geschlossen. Für den Geschäftsbereich tesa kann noch keine Recyclingfähigkeit der Verpackungen bestimmt werden. Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungen und Märkte der Produkte im Unternehmensbereich tesa, werden keine wirtschaftlichen oder technischen Kriterien der Kaskadennutzung angewendet.